Rund 110 Schlüsselakteure aus der Tourismuswirtschaft aus Bremen und Bremerhaven nahmen gestern (05.03.2018) am "LandesTourismusForum Bremen 2018" in Bremerhaven teil. Im Fokus dieses Forums standen Ziele, Strategien und konkrete Schlüsselprojekte für die Fortschreibung der erfolgreichen Tourismusentwicklung im Land Bremen.
Der gestrige Montagabend stand ganz im Zeichen der gemeinsamen Tourismuszukunft des Landes Bremen mit den zwei Städten Bremen und Bremerhaven. Seit Mai 2017, unmittelbar nach der Auftaktveranstaltung zum Beteiligungsprozess an der Entwicklung der Landestourismusstrategie 2025, wurde in mehreren Projektgruppen kontinuierlich an der Festlegung von Zielgruppen, touristischen Schwerpunkten und Profilen sowie neuen Entwicklungsmöglichkeiten gearbeitet. Ressortübergreifend, gemeinsam mit Kultureinrichtungen, Vereinen, Hotellerie und Gastronomie, Einzelhandel, Stadtteilinitiativen und vielen Leistungsträgern aus dem Tourismusbereich wurden die Schritte diskutiert und aufgenommen. Zum Abschluss dieses Beteiligungsverfahrens wurden am Montagabend in Bremerhaven im Auswandererhaus die erarbeiteten Inhalte der Landestourismusstrategie und der kommunalen Tourismusstrategien der Hansestadt Bremen und der Seestadt Bremerhaven vor Fertigstellung noch einmal mit der Tourismuswirtschaft reflektiert und diskutiert. Das Ergebnis war eine breite Zustimmung der Teilnehmenden in puncto richtige Ziele, richtige, nachvollziehbare Strategie, richtige Schlüsselprojekte sowie der starke Wunsch aller, im Dialog mit allen, die gesetzten Ziele nach einem klaren Fahrplan umzusetzen. Damit wurden die Segel für die touristische Landesentwicklung in den kommenden Jahren gesetzt und die Fahrtrichtung für die nächsten Jahre gemeinsam bestimmt.
Mit rund einer Million mehr Übernachtungen, ca. 900 Tausend für die Hansestadt Bremen und 150 Tausend für die Seestadt Bremerhaven, soll das Land Bremen 2025 rund 3,45 Mio. Übernachtungen zählen. Damit dies gelingt, sollen beide Städte mit einem klaren Profil und Leistungsversprechen gegenüber ihren Gästen im Wettbewerb positioniert und die Rahmenbedingung in den Bereichen Tourismusmarketing sowie Zusammenarbeit optimiert werden. Auf diese Weise sollen Wertschöpfung und Umsatz des immer wichtiger werdenden Wirtschafszweigs Tourismus weiter gesteigert werden, um wiederum öffentliche und private Investitionen in Angebots-, Service- und Erlebnisqualität zu ermöglichen. Investitionen von denen die Gäste, aber auch die Bürgerinnen und Bürger in puncto Lebens- und Erlebnisqualität profitieren.
In Bremerhaven soll künftig das "Maritime Erlebnis" als Leitthema und Dramaturgie der Profilentwicklung für das besondere Reiseerlebnis der Küstenstadt stehen. Neben den herausragenden Edutainment-Freizeiteinrichtungen spiegelt sich das "Maritime" beim Erleben der unterschiedlichen Häfen, von Fischereihafen über die Havenwelten bis zum Überseehafen, sowie insbesondere bei der Inszenierung des Themas "Fisch" wider.
In Bremen werden die bereits starken Säulen "kulturelles Erbe" mit Rathaus, Roland, Schnoor, Weserpromenade und die "Wissens- und Erlebniswelten" weiter gestärkt, ausgebaut, modern inszeniert und zielgruppengenau vermarktet. Die Themenfelder Kunst- und Kulturerlebnis und Genusskultur sind neue Entwicklungsschwerpunkte in der touristischen Orientierung der Stadt Bremen.
In Bremen wird das "genussvolle Erleben" das Leistungsversprechen und die Ausgestaltung von qualitativ hochwertigen Angebots-Highlights bilden. Die Genussphilosophie zielt hierbei zum einen auf die Erlebbarkeit der überregional bekannten Genussmarken "Bier, Kaffee, Schokoladen und Wein" ab. Zum anderen soll das Eintauchen in eine urbane, großstädtische und zugleich entspannte Lebenskultur betont werden. Hervorgehoben und nach außen getragen wird zukünftig mehr als bisher, das ganzjährige, abwechslungsreiche Kunst- und Kulturangebot und das Veranstaltungsportfolio u.a. mit Weihnachtsmarkt, Freimarkt, Breminale, Musikfest und Sommer in Lesmona und vieles mehr. Gemeinsam, fokussiert und abgestimmt wird nach außen getragen, das es in der Stadt Bremen immer etwas zu erleben und genießen gibt. Bremen eine Reise wert ist.
Auch der bedeutende Geschäftsreisetourismus soll über eine Fokussierung auf größere Firmenveranstaltung im mittleren Segment von 250 bis 500 Teilnehmenden und insbesondere Großveranstaltungen mit mindestens 1.500 Konferenzteilnehmern mit überregionaler Ausstrahlungskraft in der Stadt Bremen weiter gestärkt werden. Hier gilt es, smarte Technik und smarten Service an den zentral gelegenen Veranstaltungs-Locations sicherzustellen und mit der Kopplung mit den freizeittouristischen Highlights starke Differenzierungsmerkmale auch für den Geschäftsbereich Tagungen und Kongresse zu legen.
Die Diskussionen und Hinweise im Rahmen des Landestourismusforums fließen in die finale Berichterstellung der Landesstrategie und der städtischen Tourismuskonzepte ein und werden im zweiten Quartal 2018 den politischen Gremien zu Beschlussfassung vorgelegt.
O-Töne:
Senator Martin Günthner, Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen: "Eine gemeinsame Verantwortung erfordert auch einen gemeinsamen Prozess. Der Beteiligungsprozess und die große Teilnahme an den Veranstaltungen und Workshops haben gezeigt, wie wichtig der Dialog zwischen Politik, Verwaltung und Tourismuswirtschaft ist, und dass wir mit dem breiten Beteiligungsprozess den wichtigen und richtigen Schritt für eine auch weiterhin erfolgreiche Tourismuszukunft unserer beiden Städte Bremen und Bremerhaven gemacht haben."
Oberbürgermeister Melf Grantz, Oberbürgermeister der Seestadt Bremerhaven: "Die über den Prozess noch mal gestärkte Zusammenarbeit der verschiedenen Tourismusakteure innerhalb Bremerhavens und beider Städte auf Landesebene möchten wir auch zukünftig weiter fördern. Für Bremerhaven ist der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftsmotor und positiver Imagefaktor, den es weiter zu stärken gilt.
Dr. Simone Eick, Geschäftsführerin des Deutschen Auswandererhauses, eröffnete das erste "LandesTourismusForum Bremen 2018" im eigenen Haus und begrüßte die geladenen Vertreter aus Kultur, Politik, Tourismuswirtschaft und Verwaltung mit dem Hinweis, dass es wichtig ist die regionale Verankerung sichtbar zu machen und kontinuierlich an der eigenen und gemeinsamen Qualität zu arbeiten.
Peter C. Kowalsky, Senior Consultant PROJECT M: "Gemäß dem Motto "Zwei Städte. Ein Land." sollen über die drei abgestimmten Tourismusstrategien zukünftig Synergien besser genutzt werden können und Mehrwerte einer gemeinsamen Zusammenarbeit auf allen Ebenen zu tragen kommen. Mit den starken Profilen, den formulierten Markenbotschaften und dem damit verbunden Leistungsversprechen werden Bremen und Bremerhaven weitere Wachstumspotenzial erschließen können."
Fotos: Pressereferat, Der Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen