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Sonstige

Einladung zum „Bremer Tagebuch“ im Haus der Wissenschaft

06.10.2006

„Tante Ju wieder auf Stippvisite in Bremen“ - von Wolfgang Hübel

In Zusammenarbeit mit der Deutschen Lufthansa Berlin-Stiftung und der Wittheit zu Bremen setzt die bekannte Film- und Vortragsreihe „Bremer Tagebuch“ ihr Winterprogramm 2006/07 am Donnerstag, dem 12. Oktober 2006, um 20 Uhr im Haus der Wissenschaft, Sandstraße 3/4, in Bremen fort. Eingeladen wurde der Stiftungs-Sekretär und Technische Betriebsleiter Wolfgang Hübel, der im Rahmen dieser Veranstaltung insbesondere Fragen über die legendäre Junkers Ju 52 mit dem historischen Kennzeichen D-AQUI beantworten wird.


Die Junkers Ju 52 – im Volksmund liebevoll Tante Ju genannt – ist heute 70 Jahre alt und fliegt von April bis Oktober zahlreiche deutsche Flughäfen und attraktive Ziele in Europa an. Am 14. und 15. Oktober 2006 ist die alte Tante Ju wieder in Bremen zu Gast und startet auf dem Bremer Flughafen viermal täglich zu Rundflügen. Flüge mit der D-AQUI müssen rechtzeitig reserviert werden, weil sie normalerweise schnell ausgebucht sind. Der Flugplan für die jeweilige Saison wird im März unter www.lufthansa-ju52.de veröffentlicht.


Die Ju 52 war das erste Großserien-Flugzeug der Welt und wurde seit 1932 von den Junkers-Werken in Dessau gebaut. In den dreißiger Jahren war die Ju 52 das meist geflogene Verkehrsflugzeug im europäischen Luftraum und bei der Lufthansa das Rückgrat der Flotte. Von insgesamt 151 Verkehrsflugzeugen besaß die Lufthansa Anfang 1939 73 Maschinen vom Typ Junkers Ju 52.


Weltweit fliegen heutzutage nur noch sieben Ju 52, und zwar vier in der Schweiz, eine Ju 52 in Südafrika, eine Ju 52 in Frankreich und eine bei der Deutschen Lufthansa. Ingesamt wurden von 1932 bis 1952 ca. 5000 Flugzeuge vom Typ Ju 52 produziert. Eines von ihnen ist die 1936 gebaute legendäre D-AQUI, die eine bewegte Fluggeschichte hinter sich hat und in den USA, Norwegen, Süd- und Nordamerika unterwegs war.


Die Deutsche Lufthansa hat dieses Flugzeug 1984 in den USA gekauft, in einem sechzehntägigen Flug nach Hamburg-Fuhlsbüttel überführt, dort sehr aufwendig grundüberholt und restauriert und es der zwei Jahre später gegründeten Deutschen Lufthansa Berlin-Stiftung übergeben. Später kamen andere Restaurierungsprojekte wie zum Beispiel die Messerschmitt Me 108 B-1 „Taifun“, die Focke-Wulf „Condor“, die Arado 79 oder die Junkers W33L „Bremen“, die noch bis 2010 in der Bremenhalle auf dem Bremer Flughafen zu besichtigen ist, hinzu.


Die Deutsche Lufthansa Berlin-Stiftung hat die Aufgabe, historische Flugzeuge zu restaurieren und zu erhalten und die Wissenschaft auf dem Gebiet der zivilen Luftfahrt zu fördern. Die Stiftung arbeitet eng mit der Lufthansa Technik in Hamburg zusammen. Hinzu kommen zahlreiche ehrenamtliche Helfer, die früher bei der Lufthansa Technik beschäftigt waren und ein Faible für historische Flugzeuge haben.


Die historische Flotte der Deutschen Lufthansa Berlin-Stiftung wird ehrenamtlich von Piloten, Flugingenieuren und Flugbegleitern der Deutschen Lufthansa geflogen. Für die D-AQUI benötigt die dreiköpfige Cockpit-Besatzung jedoch eine spezielle Einweisung und eine eigene Musterberechtigung, die jährlich überprüft wird.


Wolfgang Hübel und seine Mitarbeiter sind fast alle lizenzierte Flugzeugprüfer und warten die D-AQUI nach denselben Vorschriften und Richtlinien, die für moderne Verkehrsflugzeuge von Airbus oder Boeing gelten. Die D-AQUI ist u. a. mit moderner Elektronik für den Instrumentenflug ausgestattet und wird täglich von einem Spezialisten vor Ort kontrolliert. Nach jeweils 60 Flugstunden wird die D-AQUI drei Tage überwiegend an Lufthansa Stationen gewartet. In den Wintermonaten werden ggf. Reparaturen, größere Modifikationen, der Jahrescheck usw. durchgeführt.


Inzwischen hat die D-AQUI über 7300 Flugstunden bei der Deutschen Lufthansa Berlin-Stiftung absolviert und dabei 140000 Passagiere befördert. „Die Passagiere spüren hautnah die Faszination des Fliegens mit einem historischen Flugzeug und jeder der 16 Passagiere hat dabei einen Fensterplatz“, sagt Betriebsleiter Wolfgang Hübel.


Durch Briefe, Telefonate und persönliche Begegnungen kennt Herr Hübel zahlreiche Menschen, die in jungen Jahren mit einer Ju 52 geflogen sind und im hohen Alter dieses legendäre Flugzeug noch einmal erleben möchten. Herr Hübel

wird in dieser Veranstaltung die wechselvolle Geschichte der D-AQUI in den Mittelpunkt seines Vortrages stellen und deren Eigentümer und Betreiber, die Deutsche Lufthansa Berlin - Stiftung, vorstellen. Programmfolge:


Tante Ju - Zum 70. Geburtstag in Bremen
Eine PowerPoint-Präsentation von Wolfgang Hübel, Hamburg


Eine Ju 52 steht gleich nebenan
Ein bundesweit prämierter Film von Günter Janßen; 20 min., 2005


Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Das Programm dauert ca. 70 Minuten. Platzreservierungen sind nicht erforderlich. Der Eintritt beträgt drei Euro. Für Schülerinnen und Schüler ist der Eintritt frei.


Weitere Informationen erteilt Heiko Gertzen, Projektleiter des „Bremer Tagebuchs“,
Telefon 01725439941
Bremen, den 6.10.2006