Das neue OHB-Raumfahrtzentrum in Oberpfaffenhofen ist eines der modernsten Zentren der Raumfahrtindustrie für Optische Systeme und Wissenschaftsmissionen. Mit einer feierlichen Einweihungszeremonie wurde am heute (Montag, 18. April 2016) das neue OHB-Raumfahrtzentrum "Optik und Wissenschaft" durch Horst Seehofer, Ministerpräsident des Freistaates Bayern, Martin Günthner, Bremer Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen, Prof. Dr. Pascale Ehrenfreund, Vorstandsvorsitzende des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, und Alain Ratier, Generaldirektor EUMETSAT, eröffnet.
Marco Fuchs, Vorstandsvorsitzender der OHB SE, begrüßte seine Gäste und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am neuen Standort in Oberpfaffenhofen: "Ich freue mich sehr, dass wir diesen wichtigen Meilenstein in der Unternehmensgeschichte von OHB gemeinsam erreicht haben. Mit der Investition von über 30 Millionen Euro in unseren neuen bayerischen Standort haben wir eindeutig Stellung bezogen und unsere Verwurzelung in Bayern weiter gefestigt. Durch die hervorragende technische Ausstattung der Reinräume und Labore in Verbindung mit unseren kompetenten und engagierten Mitarbeitern sind wir hier in Oberpfaffenhofen äußerst wettbewerbsfähig aufgestellt."
Der Bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer beglückwünschte die OHB-Raumfahrtexperten zu ihrer neuen beruflichen Heimat: "In Oberpfaffenhofen schlägt das Herz der deutschen Luft- und Raumfahrttechnik. Der DLR-Standort zählt mit seinen zehn wissenschaftlichen Einrichtungen und Instituten zu den größten und renommiertesten Forschungszentren in Deutschland. Nun bündelt auch OHB mit seiner über 30-jährigen Erfahrung im Bereich Hochtechnologie seine Raumfahrtexpertise in direkter Nachbarschaft zum DLR. Damit wird Bayern als herausragender Standort der Luft- und Raumfahrt gestärkt. Mehr als ein Drittel der deutschen Raumfahrtindustrie ist in Bayern daheim. Rund 36.000 Menschen arbeiten in rund 550 Unternehmen der Luft- und Raumfahrt. Ich bin stolz auf diese Hightech-Arbeitsplätze der Zukunft und den Forschergeist, der hier Träume zur Realität macht. Die Raumfahrt kann sich auch weiterhin auf die Bayerische Staatsregierung als starken Partner verlassen."
Aus der Hansestadt angereist war auch Martin Günthner, Bremer Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen: "Das neue Raumfahrtzentrum von OHB in Oberpfaffenhofen demonstriert die Nähe von Wirtschaft und Wissenschaft, die einer zukunftsweisenden Technologie Flügel verleiht. In Bremen fand erst letzte Woche der Spatenstich für das EcoMaT statt, ein Forschungs- und Entwicklungszentrum zum Thema Leichtbau, das für viele Bereiche, insbesondere für die Luft- und Raumfahrt, ein Innovationstreiber werden wird. Die gute Verbindung zwischen Bayern, Baden-Württemberg und Bremen im Raumfahrt-Bereich werden wir auch weiterhin pflegen, um mit vereinten Kräften zur Spitze der Branche zu gehören."
Prof. Dr. Pascale Ehrenfreund, Vorstandsvorsitzenden des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, sagte anlässlich der Eröffnung des neuen OHB-Raumfahrtzentrums: "Die unternehmerische Entscheidung, Wissenschaft und Kompetenzen in Entwicklung und Bau von optischen Instrumenten und Geräten miteinander zu verbinden, ist ein klarer Ausblick in die zukünftige Ausrichtung des Unternehmens hier am neuen Standort. Und bietet zudem sehr gute Möglichkeiten der Kooperation mit anderen Unternehmen und natürlich auch dem DLR."
Das OHB-Raumfahrtzentrum "Optik & Wissenschaft" hat sich mit seinen gut 360 Mitarbeitern am Raumfahrtstandort Oberpfaffenhofen in direkter Nachbarschaft zum Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt angesiedelt. Herzstück des neuen Reinraum-Komplexes sind zwei nebeneinander liegende Hallen der ISO5-Klasse mit je 150 Quadratmetern Grundfläche und eine ISO8-Halle mit 300 Quadratmetern. Dies ermöglicht die Integration auch großer optischer Raumfahrtsysteme. Erste Nutzer sind die Großprojekte EnMAP* und MTG*. Der Laborbereich verteilt sich auf insgesamt 1.000 Quadratmetern und umfasst alle für die Projektierung von Raumfahrtsystemen notwendigen Entwicklungs- und Testeinrichtungen. Dazu zählen beispielsweise Elektronik-Labore, ein Mechanismen-Labor, ein Thermal-/Vakuum-Labor zur Simulation der im Weltraum herrschenden thermalen Bedingungen, eine Inspektions- und Arbeitsvorbereitungs- sowie ein Fokal-Ebenen-Labor. Außerdem gibt es Räume zur Integration von Systemen für die Höhenforschung und die Planetenerkundung. Die Architektur trägt mit viel Tageslicht, verschiedenen Kommunikationsinseln und einem attraktiven Casino zu einer angenehmen und kreativen Arbeitsweise bei. Mit Blick auf die Zukunft ist eine Erweiterung der Büroflächen sowie der Labor- und Reinräume planerisch bereits vorgesehen.
* Der nationale hyperspektrale Erdbeobachtungssatellit EnMAP wird von OHB als Hauptauftragnehmer realisiert. Bei MTG handelt es sich um optische Instrumente für die dritte Generation der Europäischen Wettersatelliten MTG (Meteosat Third Generation). Die Satellitenbusse für beide Projekte werden von OHB in Bremen verantwortet.
Foto: OHB