29.06.1999
- Das Wasser- und Schiffahrtsamt Bremen teilt mit -
Mit einem feierlichen Festakt weiht der Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, Herr Franz Müntefering, - wegen wichtiger politischer Termine vertreten durch den Abteilungsleiter für Eisenbahn/Wasserstraßen, Herrn Ministerialdirektor Thomas Kohl - am 30. Juni 1999 um 15.00 Uhr die neue Bremer Weserschleuse ein.
Nach dreieinhalbjähriger Bauzeit kann damit die neue Schleuse ihren Betrieb aufnehmen. Dem umweltfreundlichen Verkehrsträger Binnenschiffahrt steht dann wieder eine leistungsfähige und tideunabhängige Eingangsschleuse zur Mittelweser zur Verfügung.
Der Öffentlichkeit wird mit einem "Tag der offenen Tür" am 03. Juli 1999 von 10.00 bis 17.00 Uhr das neue Wasserbauwerk und die gesamte Staustufe mit Besichtigungsmöglichkeiten, Infoständen und Rundfahrten auf der Weser vorgestellt.
Der vom Wasser- und Schiffahrtsamt Bremen geplante Neubau der 90 Jahre alten Schleusenanlage ist ein wichtiges Element zum Ersatz der gesamten Staustufe Bremen. Nachdem bereits 1993 das neue Bremer Weserwehr seinen Betrieb aufnehmen konnte, ist nunmehr auch die Großschiffahrtsschleuse fertiggestellt. Die alte Schleusenanlage war aufgrund der maroden Bausubstanz und erheblicher Standsicherheitsprobleme bei Tideniedrigwasser nicht mehr funktionstüchtig und mußte ersetzt werden.
Mit der feierlichen Eröffnung der neuen Schleuse, in deren Verlauf Min.Direktor Thomas Kohl und der amtierende Häfensenator Uwe Beckmeyer die überregionale und die regionale Bedeutung dieses neuen Wasserbauwerks ansprechen werden, kann die alte Schleppzugschleuse außer Betrieb gehen und mit dem Bau der selbstbedienbaren Kleinschiffahrts-schleuse begonnen werden.
Mit der 225 m langen und 12,5 m breiten Schleuse können zwei Großmotorgüterschiffe von je 110 m Lange gleichzeitig geschleust werden. Ein Schiff kann bei der derzeit möglichen Abladetiefe von 2,50 m ca. 1.800 Tonnen Ladung transportieren, was der Transportkapazität von rund 60 LKW's entspricht. Die Schleuse besteht aus einem massiven Stahlbetonunterhaupt mit einem Stemmtorpaar aus Stahl und verschließbaren Umläufen zur Be-füllung und Entleerung der Schleuse. Die Schleusenkammer ist in Stahlspundwandbauweise erstellt worden. Am Oberhaupt, das ebenfalls aus Stahlbeton gebaut wurde, sorgt ein drehbares Drucksegmenttor für die Befüllung.
Mit dem Einweihungstermin sind dann auch die restlichen Baumaßnahmen für die über das Bauwerk führende neue Betriebsbrücke abgeschlossen. Sie bietet Fußgängern und Radfahrern die Möglichkeit, unbehindert die Staustufe Bremen zu überqueren. Im Zusammenhang mit dem Bremer Weserwehr und dem architektonisch reizvollen Schleusenbetriebsgebäude ist dann ein das Flußbild in Bremen prägendes Ingenieurbauwerk zum Großteil fertiggestellt.
Der "Tag der offenen Tür" am 03.07.99 gilt nicht nur dem neuen Schleusenbauwerk. Auf vielfachen Wunsch aus der Bevölkerung wird auch das neue Weserwehr und der Fischpaß der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Hiermit wird ein Versprechen im Zusammenhang mit dem "Tag der offenen Tür" von 1993 eingelöst.
Mit der Fertigstellung der gesamten Anlage kann Ende 2001 gerechnet werden. In die Schleusenanlaqe und die Außenbereiche werden damit in Bremen rund 120 Mio DM in moderne und wettbewerbsfähige Wasserstraßen investiert.
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