Die Kulturdeputation hat sich auf ihrer heutigen Sitzung (Dienstag, 8. August 2017) mit dem vom Senator für Kultur vorgelegten Doppelhaushalt 2018/19 beschäftigt. Die Haushalte der Jahre 2018 und 2019 werden um circa 200.000 Euro auf rund 82 Millionen Euro erhöht. Sie werden die letzten sein, die unter den bisher geltenden Sanierungsbedingungen aufgestellt werden müssen. Das Kulturressort leistet im Rahmen des Aufstellungsverfahrens des Doppelhaushalts seinen Beitrag, damit dieses übergeordnete Ziel erreicht werden kann. Das bedeutet, dass Wünsche zur Weiterentwicklung derzeit nicht in großem Umfang erfüllt werden können. Es gilt vielmehr, die Einrichtungen weiterhin verlässlich zu fördern und Strukturen zu erhalten, damit die Kulturschaffenden schon jetzt mit den Planungen für die Zeit nach der Sanierungsphase beginnen können. Ab 2020 sollen die institutionellen Kultureinrichtungen und auch die Freie Szene wieder verstärkt bei ihrer Fortentwicklung gefördert und unterstützt werden.
Kulturstaatsrätin Carmen Emigholz: „Mit diesem Haushaltsentwurf können wir weiterhin die vielfältige und anspruchsvolle Kulturszene Bremens verlässlich fördern. Dazu gehören sowohl große Einrichtungen wie das Theater Bremen und die Stadtbibliothek als auch kleinere wie die Musikszene e.V. Dieses auch überregional und teilweise international wahrgenommene Angebot bereichert das Leben der Bremerinnen und Bremer und zieht zudem Reisende an.“
Der Entwurf sieht vor, dass die Haushaltsanschläge einiger Einrichtungen erhöht werden. Der Kunstverein soll künftig 100.000 Euro mehr pro Jahr erhalten, also 2,8 Millionen Euro. „Die Kunsthalle und das Übersee-Museum haben sich innovativ entwickelt. Wir haben beiden Häusern angeboten, mehrjährige Kontrakte abzuschließen, damit sie langfristige Perspektiven entwickeln können“, sagt Carmen Emigholz.
Der Anschlag für das Lagerhaus soll um 25.000 Euro auf 461.080 steigen, damit das Projekt „Tanz macht Schule“ abgesichert werden kann. Mehr Mittel sollen auch La Strada (plus 15.000 Euro) und die Breminale (plus 5000 Euro) bekommen. Für das kek-Kindermuseum ist künftig eine institutionelle Förderung in Höhe von 10.000 Euro vorgesehen. Erstmals soll ein Projektmitteltopf für Vorhaben von Migrantinnen und Migranten bereitgestellt werden (20.000 Euro). Einige notwendige Erhöhungen von Haushaltsanschlägen können durch Einsparungen erbracht werden.
Schon in den vergangenen Jahren haben immer mehr Einrichtungen der Freien Szene feste Haushaltstitel erhalten. Davon soll nun auch die Schaulust profitieren und einen Anschlag von 30.000 Euro bekommen. Weil für andere Einrichtungen eine höhere institutionelle Förderung vorgesehen ist, etwa für die steptext dance company, reduziert sich in Folge der Projekttopf. Zusätzlich stehen 120.000 Euro zur Projektförderung von der start-Stiftung zur Verfügung. Es ist geplant, den 2016 initiierten Solidarpakt Kultur fortzusetzen. Institutionell geförderte Kultureinrichtungen wie das Theater Bremen geben, freiwillig und wenn es ihre Wirtschaftsdaten erlauben, Mittel für die Freie Szene ab. Der Solidarpakt Kultur unterstützt frei arbeitende Künstlerinnen und Künstler, die nicht-institutionell arbeiten, mit Projektmitteln.
Außerhalb des Kulturhaushaltes, sondern im Rahmen des Gebäudesanierungsprogrammes sollen Baumaßnahmen des Übersee-Museums und für den Bus Huchting finanziert werden.