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Der Senator für Inneres und Sport

Erfolg im Kampf gegen Spielsucht

Innensenator Ulrich Mäurer zieht Bilanz nach Verschärfung der Abstandsregeln

10.01.2025

Innensenator Ulrich Mäurer zieht ein positives Fazit: "Seit der Verschärfung der Abstandsregeln im Juli 2023 wurden bislang 15 Wettvermittlungsstellen geschlossen. Besonders rund um den Hauptbahnhof sowie in Gröpelingen, wo sich zuvor zahlreiche Glücksspielangebote konzentrierten, konnten wir das Angebot deutlich ausdünnen".

Elf der geschlossenen Spielstätten lagen in unmittelbarer Nähe zu einer Schule. Damit sind nun insbesondere Kinder und Jugendliche nicht mehr der schädlichen Wirkung des sichtbaren Glücksspiels ausgesetzt. Das sei ein wichtiger Schritt zur Suchtprävention, so Mäurer.

Gestern Nachmittag (9. Januar 2025) hat das Ordnungsamt eine weitere Wettvermittlungsstelle in der Innenstadt geschlossen. Nachdem dort wegen diverser Verstöße bereits ein Verfahren zum Widerruf der Erlaubnis eingeleitet worden war, wurde noch während der Anhörungsfrist ein weiterer schwerwiegender Verstoß gegen Vorschriften zum Schutz der Spieler festgestellt. So hatte ein 49-jähriger Bremer dem Ordnungsamt gemeldet, dass es ihm in der besagten Spielstätte möglich war, trotz seiner Eintragung im bundesweiten Spielersperrsystem mehrfach Wetten abzuschließen. Zum Schutz der Gesundheit und zur Sicherung des Spielerschutzes war daher ein sofortiges Eingreifen erforderlich.

Aktuell gibt es in Bremen nur noch acht erlaubte Wettvermittlungsstellen. Innensenator Mäurer betont, dass die konsequente Umsetzung der Abstandsregelungen ein wirksames Mittel gegen die negativen Folgen des Glücksspiels ist: "Die neuen Regeln ermöglichen es glücksspielsüchtigen und suchtgefährdeten Menschen, sich in ihrem Stadtteil zu bewegen, ohne ständig mit Glücksspielen konfrontiert und getriggert zu werden. Das reduziert den Suchtdruck erheblich."

Alle zwei Jahre wird das Glücksspielverhalten in Deutschland empirisch in Form einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage untersucht. Die aktuellen Zahlen zeigen, wie dringend der Handlungsbedarf ist: 1,3 Millionen Menschen in Deutschland sind spielsüchtig, weitere drei Millionen spielen riskant. Glücksspielsucht ist eine Krankheit, die zu finanzieller Not und schweren sozialen Problemen führt – und nicht selten zu Suizid. Umso wichtiger sei es, so Mäurer, durch strenge Regulierung Betroffene und ihre Angehörigen zu schützen. Gleichzeitig führe die Begrenzung des Angebots zu einer Verringerung der Sichtbarkeit im Stadtbild und wirke so einer zunehmenden Normalisierung von Glücksspielen entgegen.

Mäurer: "Umfragen zufolge unterstützt die Mehrheit der Bevölkerung weitergehende Maßnahmen zur strengeren Regulierung des Glücksspielsektors. Bremen hat mit der Verschärfung der Abstandsregeln einmal mehr eine Vorreiterrolle übernommen und zeigt, dass konsequentes Handeln zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger möglich und notwendig ist."

Hintergrund:

Seit dem 1. Juli 2023 gelten im Land Bremen strengere Regelungen für die Abstände zwischen Spielhallen, Wettvermittlungsstellen und Schulen. Der Mindestabstand wurde von 250 Meter auf 500 Meter erhöht und erstmals zwischen Spielhallen und Wettvermittlungsstellen vereinheitlicht. Zudem müssen alle Glücksspielstätten einen Abstand von mindestens 500 Metern zu Schulen einhalten.

Ansprechpartner für die Medien:
René Möller, Pressesprecher beim Senator für Inneres und Sport, Tel.: (0421) 361-9002, E-Mail: rene.moeller@inneres.bremen.de