Sie sind hier:

Die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz

Erfolgreicher Aktionstag gegen Lebensmittelverschwendung

02.05.2018
Senatorin Quante-Brandt mit Köchin Barbara Stadler
Senatorin Quante-Brandt mit Köchin Barbara Stadler

Auf dem Bremer Marktplatz wurde heute (Mittwoch, 2. Mai 2018) geschnippelt und gekocht. Verbraucherschutzsenatorin Eva Quante-Brandt und Köchin Barbara Stadler von Slow Food bereiteten aus Lebensmittelresten ein leckeres Essen zu. Neben Spargelsalat gab es auch einen würzigen Blumenkohlsalat. Senatorin Quante-Brandt: „Mit dem Aktionstag gegen Lebensmittelverschwendung wollen wir darauf aufmerksam machen, dass vieles von dem, das wir täglich wegwerfen, noch genießbar ist und noch gut schmeckt. Gemüse, das ein bisschen schrumpelig ist, Lebensmittel, bei denen das Mindestaltbarkeitsdatum abgelaufen ist: All das kann man noch in ein leckeres Essen verwandeln.“

Der Aktionstag wurde von der Senatorin für Verbraucherschutz gemeinsam mit Kooperationspartnern veranstaltet. Die Partner sind die Bremer Tafel e.V., die die verwendeten Lebensmittel zur Verfügung stellte, die Bremer Suppenengel e.V., Slow Food, Bremischer Landwirtschaftsverband e.V., Naturkostkontor Bremen e.V., Großmarkt Bremen die Verbraucherzentrale Bremen e.V. und das Klimamobil der Klimazone Findorff, die dritte Klasse der Grundschule Paul-Singer-Straße. Auf einem Parcours aus Trecker und Heuballen wurden Plakate der Grundschule Paul-Singer-Straße, die den Weg von Lebensmitteln vom Acker auf den Teller darstellen, ausgestellt. Praktische Tipps zur Einkaufsplanung und zur richtigen Lagerung von Lebensmitteln gab es von der Verbraucherzentrale Bremen.

Dr. Annabel Oelmann, Vorständin der Verbraucherzentrale Bremen betont: „Ein hoher Anteil der Lebensmittelabfälle aus privaten Haushalten wird wegen vorzeitigen Verderbs oder nicht ausreichender Frische entsorgt. Lebensmittel werden beim Einkauf meist ungekühlt transportiert. Verbrauchern sind zwar wichtige Hygienemaßnahmen bewusst, in der Alltagspraxis werden diese jedoch nicht immer eingehalten. Dazu gehört auch die sorgfältige Reinigung der Hände und die Lagerung von Lebensmitteln bei richtigen Temperaturen.“ Weggeworfene Nahrung macht rund ein Drittel (laut WWF 18 Millionen Tonnen) der produzierten Lebensmittel für Deutschland aus. Damit sind alle produzierten Nahrungsmittel bis Ende April sprichwörtlich für die Tonne gewesen.

Das Plakat zur Aktion
Das Plakat zur Aktion

„Es ist Zeit, verbindliche Zielvorgaben für die Vernichtung von Lebensmitteln in Deutschland und in Europa zu formulieren. Angesichts globaler Produktions- und Handelsströme ist eine EU-weite Regelung erforderlich“ so Senatorin Quante-Brandt. „Ich begrüße daher dass die Europäische Union im Rahmen einer Richtlinie die verbindliche Reduktion der Lebensmittelverschwendung von 50 Prozent bis 2030 plant.“

Uwe Schneider, Vorsitzender der Bremer Tafel e.V.: „Mit dem Aktionstag möchten wir allen an der Nahrungskette beteiligten aufzeigen, dass es besser ist, Lebensmittel im Überfluss zu verteilen als zu vernichten“.
Michael Heise von Slowfood Bremen betonte: „Die Lebensmittelverschwendung hat einen erheblichen Einfluss auf den Klimawandel durch unnötige Transportwege und Monokulturen sowie auf das Tierwohl durch Massentierhaltung. Slow Food Bremen plädiert für einen verantwortungsvollen Einkauf von Lebensmitteln und die Stützung regionaler und saisonaler Erzeugnisse, die gut, sauber und fair produziert wurden.“

Dr. Peter Valtink von den Bremer Suppenengel e.V. wies darauf hin: "Ablaufende Lebensmittel oder Überproduktionen sollten nicht weggeschmissen werden - sie lassen sich zu frischen und wohlschmeckenden Mahlzeiten "veredeln" und werden dankbar von Menschen angenommen, die sich ein solches Essen sonst kaum leisten können. Eine Kostprobe liefern wir heute vor Ort.“
Senatorin Quante-Brandt bedankte sich bei allen Beteiligten. „Ohne Sie alle hätten wir dieses Thema nicht umsetzen können. Nur, wenn so viele wie möglich mitmachen, wird sich erst etwas im Bewusstsein ändern und es werden nicht mehr so viele Lebensmittel weggeworfen.“

Foto: Senatspressestelle