Mehr als 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am ersten und mehr als 350 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am zweiten Tag – so viele Menschen nahmen am zweiten Kitagipfel in der Universität Bremen teil. Erzieherinnen und Erzieher, Kita-Leitungen, Eltern, Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Politik und Verwaltung diskutierten an beiden Tagen ernsthaft, engagiert und mit hoher Fachlichkeit Lösungswege zur Qualitätssicherung und Verbesserung der frühkindlichen Bildung für alle Kinder. In 8 Workshops, 26 Veranstaltungen und Diskussionsrunden wurde gerungen und gestritten und insgesamt 300 Liter Kaffee getrunken.
Eröffnet wurde der heutige Tag von der Landesbeauftragten für Frauen, Bettina Willhelm, die auf den 8. März, den Weltfrauentag verwies, und betonte, wie wichtig eine gute Kinderbetreuung für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist. Das beträfe auch heute noch überwiegend Frauen. Auch die Kinder seien auf einen Platz angewiesen.
Am Ende des Gipfels konnte Senatorin Sascha Karolin Aulepp ein erstes Resümee ziehen: "An das Kindeswohl darf kein Preisschild geklebt werden. Ich bin unserem Finanzsenator Björn Fecker dankbar für die deutlichen Worte, die er heute hier gefunden hat. Bremen wird sich richtig anstrengen, optimale Bedingungen für alle Kinder zu schaffen - das kostet Geld. Daher braucht es dringend auch ein bundesweites ‚Sondervermögen Kinder‘". Die Kinder- und Bildungssenatorin sagte auf dem zweiten Kita-Gipfel zu, eine entsprechende Diskussionsgrundlage in den Bremer Senat einzubringen.
Auch soll zur nächsten Hauptanmeldephase gewährleistet werden, dass die Kinder der Fachkräfte in Kitas bevorzugt mit einem Kitaplatz versorgt werden. Mit diesen zusätzlichen Fachkräften werden viele neue Kinder betreut. Das ist nicht nur ein Ergebnis der von der Kinder- und Bildungssenatorin gemeinsam mit der Arbeitnehmerkammer Bremen in Auftrag gegebene Verbleibstudie, sondern auch eine auf dem Kita-Gipfel gestellte Forderung der Landesfrauenbeauftragte Bettina Wilhelm.
Die größte Herausforderung ist derzeit der bundesweit vorherrschende Fachkräftemangel im pädagogischen Bereich. Um diesem zu begegnen, müssen nicht nur die Ausbildungskapazitäten massiv gesteigert, sondern auch Menschen für diese Aus- und Weiterbildungen gewonnen und neue Zielgruppen angesprochen und erschlossen werden. Deshalb ist verabredet worden, dass die nach dem ersten Kita-Gipfel ins Leben gerufene "Verantwortungsgemeinschaft für die Ausbildung in Erziehungsberufen" Ein- und Durchstiege erleichtern soll und Sackgassen und Hürden abschaffen.
Die Öffnung des Arbeitsfeldes der Kindertagesbetreuung für fachfremdes Personal und dessen praxisnahe Weiterqualifizierung, für die in Bremen schon einige Schritte gegangen wurden (Quereinstieg, Kindertagespflegeoffensive, Beschäftigung von „Kita-Assistenzen“), wurde auch unter dem Stichwort "B&B-Modell" intensiv diskutiert. Verabredet wurde ein partizipativer Pfad zur Erarbeitung eines besonderen "Bremer Modells" (B&B&B).
Für eine Unterstützung von Kitabeschäftigten sorgt auch ein Angebot zur Online-Kitaplatz-Anmeldung: um diese für Eltern zu erleichtern und dadurch die Kolleginnen und Kollegen, die oft die erste Ansprechperson bei der Beratung sind, zu entlasten, wurde modellhaft in Bremen Nord mit dem "Digital Impact Lab" ein Anlaufpunkt für Eltern, Kita-Leitungen und -Beschäftigte und sonstige Unterstützer wie zum Beispiel dem Quartiersmanagement geschaffen. Aufgrund der positiven Resonanz der Akteurinnen und Akteuren vor Ort soll das Projekt im nächsten Schritt auf andere Stadtteile ausgeweitet werden.
Große Übereinstimmung bestand darin, dass der Austausch weiter fortgeführt werden soll. Senatorin Sascha Karolin Aulepp sagte zu, einen entsprechenden dritten Bremer Kita-Gipfel von ihrem Ressort organisieren zu lassen. Die Universität sagte zu, auch diesen mit zu organisieren. Gemeinsam will man auch wieder auf die Gewerkschaften zugehen mit der Bitte, sich am dritten Kita-Gipfel auch wieder als Mitveranstalter zu beteiligen.
Ansprechpartnerin für die Medien:
Patricia Brandt, Pressesprecherin der Senatorin für Kinder und Bildung, Tel.: (0421) 361-2853, E-Mail: patricia.brandt@bildung.bremen.de