Noch wartet das Flüssiggas auf seinen Durchbruch in der Seeschifffahrt. Doch immer deutlicher zeichnet sich ab, dass „Liquefied Natural Gas“ (LNG) zum umweltfreundlichen Schiffstreibstoff der Zukunft werden wird. „Der Welthafen Bremerhaven bereitet sich darauf rechtzeitig vor“, sagte Bremens Hafensenator Martin Günthner am Mitwoch (7. November 2012). „Im stadtbremischen Überseehafengebiet wird ein LNG-Tanklager entstehen“, kündigte der Senator an. Er sieht darin ein zentrales Projekt auf dem Weg zum nachhaltigen Hafen.
Partner der Hafengesellschaft bremenports bei der Umsetzung des Projekts ist die Bomin Linde LNG GmbH & Co. KG. Gesellschafter dieses unlängst gegründeten Unternehmens sind die Linde Group und Bomin, ein Tochterunternehmen der Marquard & Bahls AG. Die neue LNG-Tankstelle an der Steubenstraße wird voraussichtlich 2014 den Betrieb aufnehmen. Wie Bomin Linde LNG-Geschäftsführer Mahinde Abeynaike mitteilte, soll das Terminal neben dem bestehenden Bomin-Gelände auf einer etwa 10.000 Quadratmeter großen Fläche umgesetzt werden.
Robert Howe, technischer Geschäftsführer von bremenports, ist davon überzeugt, dass es sich bei LNG um einen Treibstoff der Zukunft handelt. „LNG bietet eine ökologisch sinnvolle Alternative zu Schweröl und Schiffsdiesel“, sagte Howe. Damit lasse sich der Ausstoß von Schwefeloxiden und Feinstaub vollständig vermeiden. „Stickoxid wird um etwa 85 Prozent reduziert, Kohlendioxid immerhin noch um 10 bis 25 Prozent.“
Um die LNG-Technologie zu fördern und einen Beitrag zu mehr Umweltschutz im Hafen zu leisten, will bremenports selbst zu einem Nutzer von Flüssiggas werden. In den kommenden Jahren muss die Gesellschaft sechs alte Klappschuten ersetzen, die für den Transport von Hafenschlick zur Deponie in Bremen-Seehausen eingesetzt werden. Die Neubauten sollen mit moderner LNG-Antriebstechnik ausgestattet werden. Die erste Auslieferung ist für 2014 geplant.
Außerdem führt bremenports Gespräche mit anderen potentiellen LNG-Nutzern im Hafen. Dazu gehören Logistikunternehmen mit eigenem Fuhrpark. Denn Lastwagen und Busse eignen sich ebenso für einen LNG-Betrieb wie Fähren, Schlepper und andere Hafenschiffe. Ziel ist es, ein Netzwerk aus Abnehmern zu schaffen. Beim Thema LNG stimmt sich bremenports eng mit dem Hafenkapitän ab.