Unter einem strahlend blauen Himmel wehte am heutigen Montag (8. Januar 2018) die französische Flagge am Bremer Rathaus zu Ehren der Botschafterin der Französischen Republik in Deutschland, Anne-Marie Descôtes. Der Präsident des Senats, Bürgermeister Carsten Sieling, begrüßte sie am Nachmittag zu ihrem Antrittsbesuch in Bremen im Rathaus. Zuvor war Botschafterin Descôtes in der Handelskammer von Präses Harald Emigholz empfangen worden. Begleitet wurde die Diplomatin von dem Bremer Honorarkonsul Christoph Meyer. Im Senatsgestühl der Oberen Rathaushalle trug sich die Botschafterin in das Goldene Buch Bremens ein. Anschließend lud der Bürgermeister die Gäste zu einem Gedankenaustausch in die Güldenkammer.
Hier drehte sich das Gespräch unter anderem um die Eindrücke von Botschafterin Descôtes von ihrer Visite in der Interkulturellen Schule in der Lothringer Straße. Dort erlebte sie den ersten Schultag für die Schülerinnen und Schüler nach den Ferien. In der Interkulturellen Schule wird seit über 30 Jahren deutsch-französisches Lernen in Bremen ermöglicht. Rund 120 Kinder vom Krippenalter bis zum Abitur werden dort betreut. Gegründet wurde die Schule 1982 als Verein von Eltern mit einer deutschen oder französischen Identifikation. Lehrkräfte und Erzieherinnen sprechen muttersprachlich Französisch. Die Botschafterin äußerte sich anerkennend über die in Bremen so gut etablierte Institution. Dass sei förderlich auch vor dem Hintergrund, dass Frankreichs Staatspräsident Macron, entsprechende Initiativen zum besseren Verständnis in Europa unterstütze – insbesondere über gegenseitige Sprachkenntnisse.
Zudem gebe es in Bremen als herausragendem Standort in der internationalen Luft- und Raumfahrt einen regen Austausch zwischen deutschen und französischen Produktionsstätten. Das beinhalte auch temporäre Arbeitsaufenthalte von Französisch sprechenden Beschäftigten, die mit ihren Familien hier für längere Zeit wohnen und deren Kinder den Kindergarten oder die Schule besuchen. Dass es die Interkulturelle Schule gibt, sei ein nicht zu unterschätzender Standortfaktor für Bremen, so Botschafterin Descôtes.
Der heutige Besuch in Bremen solle nicht der letzte sein. So plant Botschafterin Descôtes noch einmal in diesem Jahr nach Bremen zu kommen, um hier ansässige Unternehmen der Luft- und Raumfahrtbranche näher kennenzulernen.
Ein weiteres Thema des Gesprächs war die Ausstellung "Charlie à Brême – Charlie in Bremen: Satirisches gegen Intoleranz und für Meinungsfreiheit“, die in ihrem Beisein am Sonntag (7. Januar) in der Bremischen Bürgerschaft von Bürgerschaftspräsident Christian Weber eröffnet wurde. Die Ausstellung wird bis zum 23. Februar 2018 in der Bremischen Bürgerschaft gezeigt.
Fotos: Pressestelle des Senats