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Die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz

Frauensenatorin Claudia Bernhard fordert zum Safe Abortion Day gesellschaftlichen Wandel

28.09.2022

Am heutigen 28. September 2022 wird weltweit der Safe Abortion Day begangen. Der Aktionstag fordert den sicheren und legalen Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen. Aus diesem Anlass fordert Claudia Bernhard, Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz, einen gesellschaftlichen Wandel in Deutschland. Der Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen muss endlich für alle Schwangeren möglich sein.

In diesem Jahr wurde mit dem Paragrafen 219a das sogenannte "Werbeverbot" für Schwangerschaftsabbrüche aus dem Strafgesetzbuch gestrichen. Für Frauensenatorin Claudia Bernhard ein wichtiger, erster Schritt: "Dass es nach so vielen Jahren endlich gelungen ist den Paragrafen 219a zu streichen, ist ein wichtiger Schritt in Richtung eines tatsächlichen Selbstbestimmungsrechts von Frauen. Es kann aber nur der erste Schritt sein. Solange der Paragraf 218 weiterhin Teil des Strafgesetzbuches ist, bleiben Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland grundsätzlich illegal. Dieses Gesetz verbreitet weiterhin den Geist einer patriarchalen Bevormundung, die im 21. Jahrhundert nichts zu suchen hat."

Neben dieser rechtlichen Regelung braucht es aber auch einen gesellschaftlichen Wandel, der Schwangerschaftsabbrüche endlich als regulären Teil der Gesundheitsversorgung ansieht. "Wenn ich mir anschaue, welche Entwicklungen in den letzten Monaten weltweit aufgetreten sind, bin ich immer wieder erschrocken. In vielen Ländern werden die Rechte von Frauen noch weiter eingeschränkt. Auch in Deutschland werden Ärztinnen und Ärzte, die Abbrüche durchführen, immer noch bedroht und beleidigt und Frauen, die einen Abbruch vornehmen lassen, mit Vorwürfen konfrontiert. Nach so vielen Jahren der feministischen Bewegung ist es eigentlich nicht vorstellbar, womit Frauen immer noch umgehen müssen und welche Schwierigkeiten ihnen immer wieder begegnen", so Claudia Bernhard.

Um den Selbstbestimmungsrechten von Frauen und ihrer gesundheitlichen Versorgung endlich gerecht zu werden, fordert Claudia Bernhard neben der Abschaffung des Paragrafen 218 noch weitere konkrete Maßnahmen: "Noch immer sind Schwangerschaftsabbrüche kein Inhalt des Medizinstudiums, das muss sich schnell ändern. Auch braucht es deutlich mehr Fortbildungsangebote für Ärztinnen und Ärzte. Gemeinsam mit pro familia Bremen haben wir als Behörde eine solche Fortbildungsveranstaltung im September durchgeführt, das kann aber nicht die Regel sein. Außerdem muss der Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen vollständig kostenfrei sein und somit eine reguläre Leistung der Gesundheitsversorgung werden. Nur so können wir die schwierige Situation rund um Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland endlich verbessern."

Ansprechpartner für die Medien:
Lukas Fuhrmann, Pressesprecher der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz, Tel.: (0421) 361-2082, E-Mail: lukas.fuhrmann@gesundheit.bremen.de