Wie in jedem Jahr, findet am morgigen 8. März der Weltfrauentag statt. Seit mehr als 110 Jahren ist er der Tag, um auf den Kampf für Frauenrechte und auf die bis heute bestehende weltweite Ungleichheit aufmerksam zu machen. Der 8. März soll auch an all jene Frauen erinnern, die Opfer von patriarchaler Gewalt werden. Frauensenatorin Claudia Bernhard richtet deswegen den Blick in diesem Jahr verstärkt auf den Iran.
"Der Weltfrauentag ist nach wie vor ein Kampftag für die Rechte und die Selbstbestimmung der Frau. Allerdings sind viele unserer Errungenschaften durch verschiedene Krisen inzwischen schon wieder gefährdet. Wenn ich sehe, dass Frauen weltweit Opfer von Gewalt werden, kann uns das nicht ruhen lassen. Ganz besonders müssen das zur Zeit die Frauen im Iran erfahren. Seit September lehnen sie sich gegen Willkürherrschaft und staatliche Übergriffe auf, bei denen Frauen schlicht Freiwild sind, sie verhaftet, misshandelt und getötet werden.
Die iranischen Frauen sehen sich seit Jahrzehnten einer massiven Benachteiligung ausgesetzt. Sie sind von bestimmten Berufen ausgeschlossen, sie leiden unter strengen Kleidungs- und Sittenregeln und sind den Männern in gesellschaftlichen Situationen untergeordnet. Wer sich dagegen zur Wehr setzt, muss mit Gefängnis, Folter oder sogar dem Tod rechnen. Seit dem Beginn der aktuellen Proteste wurden bereits hunderte Menschen zu Gefängnisstrafen verurteilt, alleine in diesem Jahr gab es schon rund einhundert Hinrichtungen. Wir müssen uns vor Augen führen, welchen Kampf die Frauen dort führen. Sie alle haben unsere Solidarität nicht nur verdient, sondern bitter nötig.
Auch aktuell werden wieder Mädchen im Iran das Ziel von Angriffen. Sie werden in Schulen vergiftet und müssen in Krankenhäusern behandelt werden. Wir können und dürfen diese Repressalien, diese Angriffe auf Frauen und Mädchen nicht weiter hinnehmen. Die vom UN-Menschenrechtsrat eingerichtete Untersuchungskommission und die Forderung des EU-Parlaments, die Revolutionsgarden auf die EU-Terrorliste zu setzen, sind wichtige erste Schritte. Die Situation im Iran darf nicht in den Hintergrund rücken, sie muss uns aufrütteln und wir müssen alle dafür einstehen, dass Frauen im Iran, wie auf der ganzen Welt, ein freies und selbstbestimmtes Leben führen können."
Ansprechpartner für die Medien:
Lukas Fuhrmann, Pressesprecher der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz, Tel.: (0421) 361-2082, E-Mail: lukas.fuhrmann@gesundheit.bremen.de