Die Freie Hansestadt Bremen, die Arbeitsagentur Bremen-Bremerhaven, das Jobcenter Bremen und das Jobcenter Bremerhaven haben heute vereinbart, dass das Arbeitsmarktprogramm PLUS weitere 4 ½ Jahre bis Ende 2017 fortgesetzt wird. Das Arbeitsmarktprogramm PLUS sieht Lohnkostenzuschüsse für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber vor, die schwerbehinderte Menschen beschäftigen. Diese Lohnkostenzuschüsse betragen bei einem Förderzeitraum von 6 Monaten bis zu 100 Prozent des Arbeitsentgeltes, bei einem Förderzeitraum von 12 Monaten bis zu 75 Prozent des Arbeitsentgeltes. Wird das Beschäftigungsverhältnis 6 Monate nach Ablauf des Förderzeitraumes unbefristet fortgesetzt, wird als "Plus" eine Prämie von 5.000 Euro gewährt. Ist das Beschäftigungsverhältnis befristet, beträgt die Prämie 1.500 Euro. Die Anträge sind bei der Arbeitsagentur bzw. den Jobcentern zu stellen.
Die Verwaltungsvereinbarungen wurden heute von Dr. Götz von Einem (Agentur für Arbeit Bremen - Bremerhaven), Helmut Westkamp (Jobcenter Bremen), Herrn Udo Bartau (Jobcenter Bremerhaven) und Staatsrat Prof. Matthias Stauch (Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen) unterzeichnet.
Das Arbeitsmarktprogramm PLUS soll dazu beitragen, das Einstellungsverhalten von Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern positiv zu beeinflussen. Vorbehalte von Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern, schwerbehinderte Menschen einzustellen und zu beschäftigen, sollen abgebaut werden. Die schwerbehinderten Menschen sollen Zutrauen in die eigene Leistungsfähigkeit gewinnen, etwaige Leistungsdefizite abbauen, Berufserfahrung erwerben und ihre Vermittlungsaussichten auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt verbessern.
Das Gesamtfördervolumen beträgt über 4 ½ Jahre 3,6 Millionen Euro. Finanziert wird das Arbeitsmarktprogramm aus Mitteln der Ausgleichsabgabe des Landes.
Der Staatsrat für Arbeit, Matthias Stauch hob hervor, dass die Integration Behinderter ein zentraler Bestanteil der Arbeitsmarktpolitik sei. Mit den Mitteln aus der Ausgleichsabgabe gebe es hierfür eine solide finanzielle Basis. Für das Gelingen sei es von großer Bedeutung, Partner in der Wirtschaft zu finden. "Hier merken wir eine große Bereitschaft von vielen Unternehmen, sich für diese Themen zu öffnen und geeignete Arbeits- und Ausbildungsplätze anzubieten", so Stauch.
Dr. Götz von Einem, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven betonte anlässlich der Verlängerung des Förderprogramms: "Die Investition in Menschen mit Behinderung lohnt sich für alle Beteiligten. Zwei Drittel der von der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven mit diesem Instrument geförderten Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind sechs Monate nach Ende der Förderung in sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung. Viel wichtiger als der finanzielle Anreiz ist letztlich aber die Teilhabe von Menschen mit Handicaps am Arbeitsleben. Ziel ist die individuelle dauerhafte Integration in das soziale Gebilde "Betrieb". In unserer Gesellschaft, in der sich der Selbstwert eines Menschen zu hohen Anteilen über seine Beschäftigung definiert, bräuchten Menschen mit Behinderungen, welche sie oft nicht einmal in ihrer Arbeitsleistung einschränken, die Chance sich mit ihren Kenntnissen und Fähigkeiten einzubringen. "Dazu gehört der soziale Kontakt im Unternehmen und die Möglichkeit, sich mit der eigenen Arbeitsleistung das nötige Einkommen für ein selbstbestimmtes Leben zu erwirtschaften."
Udo Bartau, Bereichsleiter beim JobCenter Bremerhaven hob hervor: "Auf dem passenden Arbeitsplatz sind Menschen mit Behinderungen leistungsstarke und hochmotivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das Landesprogramm PLUS hilft uns die richtigen Stellen für unsere Bewerberinnen und Bewerber zu erschließen."
Foto: Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven