Die Notaufnahmen in ganz Deutschland sind derzeit stark überlastet und auch im Land Bremen ist die Situation angespannt. Notfälle, Corona-Pandemie, Grippewelle und Personalmangel in den Kliniken, aber auch Menschen, die mit ihren gesundheitlichen Anliegen nicht in die Notaufnahme gehen müssten, sorgen derzeit für lange Wartezeiten. Die Bremer Gesundheitssenatorin startet daher mit den öffentlichen, freigemeinnützigen und privaten Kliniken sowie mit der Kassenärztlichen Vereinigung Bremen eine Kampagne zur Entlastung der Notaufnahmen mit dem Ziel, die Situation noch vor den Feiertagen zu entspannen. "Immer wieder kommen Menschen in die Notaufnahme, die gar nicht dorthin gehören. Das liegt teilweise auch daran, dass viele Bremerinnen und Bremer gar nicht wissen, welche Anlaufstellen ihnen bei gesundheitlichen Problemen zur Verfügung stehen. Daher starten wir eine gemeinsame Aufklärungskampagne, um die Notaufnahmen zu entlasten", sagt Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard.
Unter www.gesundheit.bremen.de/notaufnahmen finden Bremerinnen und Bremer alle wichtigen Infos zu Hausärztinnen- und Hausärzten, Apothekennotdiensten, dem Patientenservice 116 117 sowie Anlaufstellen der ärztlichen Bereitschaftsdienste im Land Bremen, die auch außerhalb regulärer Sprechstundenzeiten zur Verfügung stehen. Die Kampagne wird über mehrsprachige Flyer und Plakate und über Social Media verbreitet. Den Flyer zur Kampagne gibt es hier zum Download (pdf, 2.5 MB).
Die Vorstände der Kassenärztlichen Vereinigung Bremen, Dr. Bernhard Rochell und Peter Kurt Josenhans: "Gemeinsam sind wir stark! Mit den ärztlichen Bereitschaftsdiensten der Kassenärztlichen Vereinigung Bremen wird das Netzwerk der medizinischen Anlaufstellen im Land Bremen gefestigt und damit werden an entscheidender Stelle die Notaufnahmen der Krankenhäuser entlastet."
"Die Lage in den Bremer Notaufnahmen ist so angespannt wie noch nie. Schwer kranke oder schwer verletzte Patientinnen und Patienten verdienen unsere volle Aufmerksamkeit. Doch immer wieder müssen wir auch Patientinnen und Patienten versorgen, die eigentlich beim Hausarzt, beim Ärztlichen Bereitschaftsdienst, dem Patientenservice der kassenärztlichen Vereinigung oder einfach nur bei einer Apotheke besser aufgehoben wären. In den Kliniken der Gesundheit Nord ist die Zahl dieser Patienten immer noch zu hoch. Wir hoffen, dass die Kampagne dazu beiträgt, dass nur noch wirkliche Notfälle in die Notaufnahme kommen. Das hilft allen", sagt Dr. Judith Gal, Chefärztin Zentrale Notaufnahme am Klinikum Bremen-Mitte.
"Die Freien Klinken Bremen tragen Sorge für einen wichtigen Teil der Notfallversorgung in Bremen. Wir haben ein großes Interesse daran, dass Patientinnen und Patienten in Not schnell und gut versorgt werden. Daher freuen wir uns sehr, dass gemeinsam mit dem Gesundheitsressort, den anderen Bremer Krankenhäusern und der Kassenärztlichen Vereinigung diese Informationskampagne entwickelt wurde. Die in mehreren Sprachen übersetzen Infomaterialien bieten den Patientinnen und Patienten eine erste Orientierung und gute Unterstützung, um im Notfall schnelle Hilfe zu erhalten", sagt Torsten Jarchow, Geschäftsführer Krankenhaus St. Joseph-Stift.
"Für die Bürgerinnen und Bürger in unserer Region wollen wir als Bremerhavener Kliniken auch in herausfordernden Zeiten unverändert einen verlässlichen Beitrag für die Notfallversorgung leisten. Dazu brauchen wir ein gemeinsames Verständnis davon, welche Fälle in eine Notaufnahme gehören und welche Adressen es für alle anderen Beschwerden gibt. Die gemeinsam mit der senatorischen Behörde, der Kassenärztlichen Vereinigung sowie allen Bremer Kliniken auf den Weg gebrachte Kampagne kann hierzu einen wertvollen Beitrag leisten", so die AMEOS Klinika Bremen, Bremerhaven und Geestland und das Klinikum Reinkenheide.
Ansprechpartner für die Medien:
Lukas Fuhrmann, Pressesprecher der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz, Tel.: (0421) 361-2082, E-Mail: lukas.fuhrmann@gesundheit.bremen.de