Pressekonferenz am 9. Februar 2017
30.01.2017Gerhard Marcks ist um die Mitte des vorigen Jahrhunderts der zentrale Bildhauer der modernen Tradition in Deutschland. Bis 1933 galt er als Geheimtipp, von 1933 bis 1945 galten seine Werke als "entartet" und nach 1945 war er der deutsche Repräsentant der Moderne.
Mit 500 Skulpturen, 2000 Blatt Druckgrafik und 13.000 Zeichnungen besitzt das Gerhard-Marcks-Haus eine der größten, einem Künstler gewidmeten Sammlungen in Europa. Während der Umbauphase des Museums 2015/16 wurde der größte Teil der Zeichnungssammlung von den Mitarbeitern digitalisiert und ist jetzt für die Öffentlichkeit unter: marcks.de/de/sammlungen/sammlung-online zugänglich.
Das Forschungsprojekt diente als Ausgangspunkt für die Ausstellung: "Der Bildhauer denkt!". Sie zeigt Zeichnungen aus der Perspektive des Nachdenkens über Bildhauerei. Marcks zeichnete nach dem Modell, arbeitete seine Plastiken aber immer ohne Modell. Die Zeichnung wurde damit zum wesentlichen Zwischenschritt zwischen dem Naturvorbild und dem Kunstwerk. Sie sind näher an der Natur als die Plastiken und zeigen gleichzeitig, wie der Künstler in der Wirklichkeit seine plastischen Motive fand – eine Ausstellung zum präzisen Betrachten und Nachdenken.
Einladung zur Pressekonferenz am Donnerstag, 9. Februar 2017, um 11 Uhr.
Das Gerhard-Marcks-Haus präsentiert circa 100 Zeichnungen und 25 Skulpturen. Die Besucherinnen und Besucher erfahren einiges über Grundformen, Format und Maßstab und über Querbeziehungen im Œuvre des Künstlers. Parallel erscheint ein zweisprachiges, reich bebildertes Buch mit sechs Beiträgen von Kunsthistorikern, die ihre ganz eigene Sicht auf Gerhard Marcks darlegen. Katalog und Ausstellung wurden dankenswerterweise von der Ernst von Siemens Kunststiftung und dem Freundeskreis des Gerhard-Marcks-Hauses e. V. unterstützt. Die Ausstellungseröffnung findet am Sonntag, 12. Februar 2017, um 11.30 Uhr statt. Die Ausstellung ist bis zum 18. Juni 2017 zu sehen.
Zeitgleich zeigt das Gerhard-Marcks-Haus zwei weitere Ausstellungen. Im Obergeschoss: "Vom Zoo zur Safari – Tierskulpturen von Gerhard Marcks und seinen Zeitgenossen" (Waldemar Grzimek, Edzard Hobbing, Gerhart Schreiter, Richard Scheibe u. a.) und im Pavillon Susanne Bollenhagen, die sich seit 25 Jahren mit Ornamentformen aus verschiedenen Kulturen und aus der Architektur beschäftigt. Sie zeigt Übergänge zwischen Architektur, Skulptur und Malerei anhand von Diamantquadern und Dreiecken.
Kontakt: Gerhard-Marcks-Haus, Bettina Berg, Presse, Am Wall 208, 28195 Bremen,
www.marcks.de
Telefon: 0421 98 97 52 24
E-Mail: berg@marcks.de
Foto: Gerhard-Marcks-Haus