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Bremische Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau

Gewalt gegen Frauen: Hilfsangebote in Bremen bekannter machen

Initiative der Landesfrauenbeauftragten erhält breite Unterstützung

19.11.2024

Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen und Mädchen am 25. November 2024 und des heute (19. November 2024) in Berlin präsentierten Bundeslagebildes "Geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten" startet die Zentralstelle der Landesfrauenbeauftragten (ZGF) eine Initiative, um das Angebot der Beratungs- und Hilfseinrichtungen zu Gewalt gegen Frauen und Mädchen in Bremen und Bremerhaven bekannter zu machen. Unterstützt wird die ZGF von zahlreichen Einrichtungen, Unternehmen und Institutionen. Unter dem Motto: "Auswege finden!" weisen sie mit Plakaten, Aufklebern, Flyern und über Monitoren auf das Online-Portal www.gewaltgegenfrauen.bremen.de hin.

Brebau-Geschäftsführer Bernd Botzenhardt und Landesfrauenbeauftragte Bettina Wilhelm vor einem der Brebau-Schaukästen, in denen Plakate in diesen Tagen auf die Website www.gewaltgegenfrauen.bremen.de hinweisen.
Brebau-Geschäftsführer Bernd Botzenhardt und Landesfrauenbeauftragte Bettina Wilhelm vor einem der Brebau-Schaukästen, in denen Plakate in diesen Tagen auf die Website www.gewaltgegenfrauen.bremen.de hinweisen. Foto: ZGF

Dort sind Kontakte zu den Hilfs- und Beratungsangeboten in den Städten Bremen und Bremerhaven übersichtlich aufgeführt und einfach zu finden. Zu den über 50 Unterstützenden gehören Wohnungsunternehmen wie die Gewoba und Brebau, die Polizei, Behörden, Bildungsträger, Praxen, Bibliotheken, Kultureinrichtungen, Geschäfte und Einkaufszentren sowie ein Fußballclub und Medienhaus.

Bettina Wilhelm, Landesfrauenbeauftragte von Bremen: "Durch die vielfältige Unterstützung unserer Initiative können wir die Menschen an den Orten erreichen, wo sie sich in ihrem Alltag häufig aufhalten und über das breite Hilfsangebot im Land Bremen informieren. Von häuslicher und sexualisierter Gewalt betroffenen Frauen und Mädchen fällt es häufig schwer, sich Hilfe zu holen. Zum einen, weil in vielen Fällen eine persönliche Beziehung zum Täter besteht, zum anderen, weil das Thema leider immer noch schambehaftet ist. Mit der breiten Unterstützung und der Sichtbarmachung des Themas wollen wir deshalb auch verdeutlichen, dass Gewalt gegen Frauen ein strukturelles Problem ist und keine Privatsache."

"Mit unserer Beteiligung an der Initiative setzen wir ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen und übernehmen Verantwortung. Als Wohnungsunternehmen haben wir die Möglichkeit viele Menschen in ihrem direkten Wohnumfeld zu dem Thema zu sensibilisieren und auf Hilfsangebote aufmerksam zu machen", sagt Bernd Botzenhardt, Vorsitzender Geschäftsführer der Brebau.

Erschreckend hohe Fallzahlen und großes Dunkelfeld

Jährlich werden über die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) die abschließend bearbeiteten Fälle von Partnerschaftsgewalt sowie von Vergewaltigungen und sexueller Nötigung/Übergriffen veröffentlicht. "Die Polizeistatistik ist für uns eine Richtschnur, die leider zeigt, dass Frauen weiterhin viel zu häufig Gewalt durch ihren (Ex-)Partner erfahren. Hinzu kommt, dass ein Großteil von Gewalt betroffener Mädchen und Frauen keine Anzeige erstattet und die Zahlen daher nicht das gesamte Ausmaß abbilden", so Wilhelm. Der Erste Periodische Sicherheitsbericht für das Land Bremen aus dem Jahr 2024 ermittelt bei Sexualdelikten eine Anzeigenquote von lediglich 2,5 Prozent.

Zu Partnerschaftsgewalt wurden im Jahr 2023 im Land Bremen 2.611 Fälle erfasst. Damit kam es zu einem Anstieg zum Vorjahr (1.925 Fälle) um rund 36 Prozent. Die hohen Fallzahlen im Jahr 2023 erklären sich laut Senator für Inneres damit, dass ein erhöhter Personaleinsatz im Jahr 2023 dazu führte, dass mehr Fälle abschließend bearbeitet werden konnten.

Im Jahr 2023 wurden 189 Fälle von Vergewaltigung und sexueller Nötigung/Übergriffe verzeichnet. Dies ist ein Anstieg von einem Prozent zum Jahr 2022 (187 Fälle).

Femizide: In den Jahren von 2019 bis 2023 gab es im Land Bremen neun Tötungsdelikte an Frauen, begangen von ihren (Ex-) Partnern sowie acht versuchte Tötungsdelikte.

Online-Wegweiser zu den Hilfs- und Beratungsangeboten im Land Bremen

Abhängig von der Gewaltform, bestehen im Land Bremen spezifisch auf die Bedarfe der Betroffenen zugeschnittene Angebote. Das Online-Portal www.gewaltgegenfrauen.bremen.de ordnet deshalb Informationen und Kontakte den unterschiedlichen Gewaltformen zu. Hierzu zählen beispielsweise häusliche und sexualisierte Gewalt, sexuelle Belästigung, digitale Gewalt, Stalking oder Zwangsprostitution. Unterteilt sind die Angebote zudem nach den Städten Bremen und Bremerhaven sowie nach der jeweiligen Zielgruppe. So gibt es Angebote für Erwachsene und Angebote speziell für Kinder oder Jugendliche sowie Erziehungsberechtigte. Der Online-Wegweiser liefert außerdem Informationen in den Sprachen Englisch, Französisch, Russisch, Türkisch, Kurdisch, Arabisch und Farsi sowie den Verweis auf ein bundesweites Hilfsangebot in Gebärdensprache.

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