06.03.2009
Ingelore Rosenkötter und Ulrike Hauffe äußern sich gemeinsam zum Internationalen Frauentag
„Wir haben zwar viel erreicht, aber wir haben noch einen weiten Weg vor uns, wenn es um die Gleichstellung von Frauen geht“, so Ingelore Rosenkötter, Senatorin für Frauen, aus Anlass des Internationalen Frauentags am Sonntag, 8. März. „Der Prozess der Gleichstellung in Deutschland gestaltet sich zäh“, so Rosenkötter weiter, „es könnte ruhig etwas rascher vorangehen.“ Die Senatorin verweist hier auf den Gender Gap Report 2008 des Weltwirtschaftsforums, nach dem die Bundesrepublik in ihrem Bestreben um Gleichstellung von Männern und Frauen von Platz 5 auf Platz 11 zurückgefallen ist. Und laut aktueller Zahlen von Eurostat ist Deutschland in der Frage der gleichen Entlohnung eines der Schlusslichter der Europäischen Union. „Das ist und bleibt ein Skandal“, so Ingelore Rosenkötter weiter, „und ich werde mich weiterhin mit aller Kraft und allen meinen Möglichkeiten bemühen, dass wir in Bremen und auf Bundesebene die richtigen Schritte tun, damit neben der formalen Gleichberechtigung die tatsächliche Gleichstellung von Frauen und Männern endlich Wirklichkeit wird.“
„Wir fordern gleichen Lohn für gleiche Arbeit, existenzsichernde Bezahlung, gleiche Karrierechancen, auch in Teilzeit, und endlich mehr Frauen in Führungspositionen und Aufsichtsräten“, erklärt Landesfrauenbeauftragte Ulrike Hauffe, „und wir fordern, endlich die Strukturen anzugehen, die dafür verantwortlich sind, dass Frauen in sehr viel höherem Maße als Männer von Armut und Armutsrisiken betroffen sind.“ Auch sie findet: „Es ist erschreckend, wie langsam oder gar nicht es in Deutschland vorangeht.“ Hauffe befürwortet rechtliche Verpflichtungen zur Frauenförderung insbesondere in der Wirtschaft. „Es hat sich gezeigt, dass auf freiwillige Vereinbarungen wenig bis nichts zu geben ist, deshalb müssen hier Gesetze her! Geeignete Maßnahmen gibt es, die Quote hat sich mehr als bewährt.“ Hauffe betont, dass der rot-grüne Senat in Bremen vorbildlich handelt: „Es ist gut zu sehen, wie wichtig unseren Senatorinnen und Senatoren die Verwirklichung der Gleichstellung tatsächlich ist.“ Hauffe verweist auf die vielen Leitungsstellen im öffentlichen Dienst, die derzeit vakant sind: „Ich bin sehr optimistisch, dass hier – anders als bisher – vielfach Frauen zum Zuge kommen werden.“ Auch zahlreiche Bremer Unternehmen haben verstanden, dass Frauenförderung und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie Schlüssel für künftigen Erfolg sind und handeln entsprechend. Dennoch, so Hauffe abschließend: „Die Diskriminierung von Frauen ist nach wie vor trauriger Alltag in vielen Bereichen. Hier sind wir alle gefordert, in unserem Einsatz für Frauen und ihre Chancen nicht nachzulassen!“