Bremen startet gemeinsam mit Handelskammer und Handwerkskammer Ausbildungsprojekt für 50 Flüchtlinge
02.06.2015Für fünfzig Flüchtlinge wollen die Stadt Bremen, die Handelskammer und Handwerksammer Ausbildungsplätze bereitstellen. Eine entsprechende Kooperationsvereinbarung haben heute (Dienstag, 2. Juni 2015) Bürgermeisterin Karoline Linnert, Christoph Weiss, Präses der Handelskammer Bremen, und Jan-Gerd Kröger, Präses der Handwerksammer Bremen, im Rathaus unterzeichnet.
Karoline Linnert betont: "Mit einem Ausbildungsplatz bekommen die jungen Frauen und Männer eine Perspektive. Eine qualifizierte Berufsausbildung ist die Basis für ein gesichertes Einkommen. Die heute geschlossene Kooperationsvereinbarung ist ein Beitrag zur Integration – im Interesse der Flüchtlinge und des Wirtschaftsstandortes Bremen, der dringend auf qualifizierte Nachwuchskräfte angewiesen ist."
Christoph Weiss erklärt: "Die Unternehmen in Bremen brauchen Fachkräfte. Jugendliche Flüchtlinge und Asylbewerber sind eine äußerst interessante Zielgruppe. Sie sind engagiert und leistungsbereit und suchen in Bremen ihre private und berufliche Zukunft. Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, dass wir diese Jugendlichen darin unterstützen. Gut ausgebildete, motivierte und wirtschaftlich selbstständig arbeitende Flüchtlinge und Asylbewerberinnen und -bewerber gestalten ihre eigene Zukunft und unterstützen zugleich die regionale Wirtschaft. Das ist für alle eine riesige Chance." Weiss wies auf die Speed-Datings der Handelskammer hin, bei denen jugendliche Flüchtlinge mit Bremer Unternehmen in Kontakt gebracht werden, mit dem Ziel, sie in eine Ausbildung oder Einstiegsqualifizierung zu bringen.
Jan-Gerd Kröger weiß: "Das Handwerk ist offen für Menschen ausländischer Herkunft und eine Ausbildung im Handwerk ermöglicht den jungen Flüchtlingen einen guten Start in ihr Berufsleben. In der Einstiegsqualifizierung bereiten wir sie gezielt auf die Anforderungen der Ausbildung vor und wir freuen uns auf sie."
Die Ausbildungsplätze werden im kaufmännischen, technischen und handwerklichem Bereich angesiedelt sein. In welchen Berufen konkret ausgebildet wird, hängt von den Interessen und Fähigkeiten der Bewerberinnen und Bewerber ab. Die Stadt Bremen stellt 20 Plätze (beispielsweise für Berufe wie Koch, Bürokaufmann oder Industriemechaniker) bereit und je 15 Plätze werden von Handwerks-und Handelskammer akquiriert. Zur Vorbereitung der im September 2016 beginnenden Ausbildung absolvieren die Flüchtlinge eine einjährige Einstiegsqualifizierung mit zwei Berufsschultagen und drei Praxistagen in den Betrieben und Werkstätten. Besonderer Wert wird auf spezielle Deutschkurse gelegt.
Der öffentliche Dienst hat im vergangenen Jahr bereits das Projekt "Zukunftschance Ausbildung" gestartet. 23 junge Flüchtlinge aus elf Ländern absolvieren aktuell einen einjährigen Vorbereitungskurs, bevor sie im September dieses Jahres mit der Ausbildung beginnen werden. Karoline Linnert: "Die positiven Erfahrungen haben uns ermutigt, dieses Modell in Kooperation mit den Kammern auszuweiten. Ich freue mich, dass private Betriebe sich zunehmend für Flüchtlinge als potenzielle Nachwuchskräfte interessieren und bereit sind, sich zu engagieren. Das Interesse unter jungen Flüchtlingen an den Ausbildungsplätzen ist groß." Holger-Andreas Wendel, Leiter des Aus- und Fortbildungszentrums für den bremischen öffentlichen Dienst (AFZ), berichtet: "Zu den ersten beiden vom AFZ organisierten Informationsveranstaltungen kamen rund 300 Interessentinnen und Interessenten!"
Im PDF-Anhang: Der Kooperationsvertrag (pdf, 276.3 KB)
Foto: Senatspressestelle