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Die Senatorin für Kinder und Bildung

"Haben Lösungsmöglichkeiten nicht willkürlich ausgedacht"

Zuordnung Oberschulen zur Gymnasialen Oberstufe am Leibnizplatz

08.11.2016

"Wir erwarten für die Sitzung des Beirates Östliche Vorstand am heutigen Dienstag (08.11.2016) massiven Protest und haben viel Verständnis für Schülerinnen und Schüler sowie Eltern der Gesamtschule Mitte. Es muss aber eine Lösung gefunden werden", erklärt Frank Pietrzok, Staatsrat bei der Senatorin für Kinder und Bildung.

Hintergrund ist eine dringend notwendige Neuzuordnung von Oberschulen der Gymnasialen Oberstufe (GyO) am Leibnizplatz. Dieser Oberstufe sind zurzeit vier Schulen (Gesamtschule Mitte, GSM, Oberschule an der Hermannsburg, Wilhelm-Kaisen-Oberschule, WKO, und die Oberschule Roter Sand) sowie die eigene Oberschule am Leibnizplatz zugeordnet. "Durch die Zuordnung entsteht ein Rechtsanspruch auf einen Platz. Das heißt, Schülerinnen und Schüler der zugeordneten Schulen müssen bei einer entsprechenden Wahl an der jeweiligen gymnasialen Oberstufe aufgenommen werden", erklärt Pietrzok. Aus den fünf Oberschulen könnten etwa 200 Schülerinnen und Schüler an die Oberstufe am Leibnizplatz kommen, diese hat aber lediglich 140 Plätze. "Das passte leider nicht. Sicherlich hätten wir auf diese Platznot früher mit Lösungen reagieren müssen. Dafür entschuldige ich mich nochmals. Das Thema ist aber nicht neu. Wir arbeiten nicht erst seit den Herbstferien an einer Lösung des Problems", so Pietrzok. Im März 2016 habe die Behörde mit den betroffenen Schulleitungen Gespräche gesucht. "Jede Schulleitung hatte triftige Gründe angeführt, weiter der GyO zugeordnet zu sein. Um die jetzt eingetretene Situation zu vermeiden, wurden intensiv Alternativen geprüft. Unter anderem ist ein Ausbau des Dachgeschosses aufgrund fehlender Statik-Voraussetzungen nicht möglich. Eine Kontingent-Lösung (jede Schule erhält ein festes Kontingent an Plätzen) ist rechtlich nicht umsetzbar", sagt Pietrzok.

Eine vom Ressort für Kinder und Bildung favorisierte Lösung sieht neue Zuordnungen vor: Die GSM würde demnach der Gymnasialen Oberstufe an der Kurt-Schumacher-Allee, die Oberschule an der Hermannsburg der Oberstufe des Alexander von Humboldt Gymnasiums zugeordnet werden. "Wir haben diese Lösungsmöglichkeit nicht leichtfertig und willkürlich ausgedacht. Wir haben sachliche Kriterien angelegt", so der Staatsrat.
Dazu gehören:

  • eine genügend große Kapazität: Die aufnehmende Oberstufe muss genug Plätze für alle prognostizierten Übergänger der zugeordneten Oberschulen haben
  • die Oberstufen der KSA und des AvH können die Schülerinnen und Schüler aufnehmen.
  • Regionale Bezüge: Die Entfernung zwischen Oberschule und Oberstufe darf nicht zu groß sein. Die WKO liegt im gleichen Stadtteil wie die GyO am Leibnizplatz, von der OS Roter Sand sind die Wege zur KSA sehr weit, die OS Hermannsburg liegt im Stadtteil der AvH.
  • Eine pädagogische und gewachsene Zusammenarbeit: Das gilt zweifellos für die "Gründungsmitglieder" GSM und Hermannsburg, die anderen Oberschulen haben aber auch schon eine kleine Zuordnungstradition. So hat die Hermannsburg eine gewachsene Zusammenarbeit mit dem AvH und es gibt eine Zusammenarbeit der WKO mit der Oberstufe am Leibnizplatz.
  • Soziale Durchmischung: Auch Oberstufen in sozial schwierigeren Stadtteilen brauchen leistungsstarke Schülerinnen und Schüler aus bildungsnahen Stadtteil. Die Zuordnung (GSM zu KSA / WKO & RS zur GyO Leibnizplatz) kann Ausgleich schaffen, bzw. Spaltung durch Homogenität abmildern. Die WKO und die OS Roter Sand haben einen hohen Sozialindikator

"Wir werden dennoch schauen, welche Lösungswege wir noch beschreiten können. Wir haben viele Anregungen aus der Anhörung, dem Elternabend an der GSM und vielen weiteren Gesprächen aufgenommen. Wir sind dabei diese auszuwerten und auf Machbarkeit zu prüfen. Natürlich nehmen wir auch die Stellungnahmen aus den Beiräten auf", so Pietrzok. Selbstverständlich werde man weiterhin den Dialog suchen, mit Schulleitungen, Eltern und natürlich auch mit Schülerinnen und Schülern.