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Sonstige

Herzoperation im Park-Hotel
Zentralkrankenhaus Links der Weser demonstriert vor Ärzten der Region

07.11.2000

Das Zentralkrankenhaus Links der Weser (LdW) teilt mit:

Spannend wird es am Sonnabend, 11. November, im Park Hotel, wenn dort live insgesamt fünf Operationen am Herzen und den Blutgefäßen in Herznähe demonstriert werden. Das Herzzentrum des Zentralkrankenhauses Links der Weser hat dazu die niedergelassenen Ärzte aus der Region eingeladen. Natürlich ziehen die Chirurgen, Kardiologen und Radiologen nicht mit ihren Operationssälen ins Hotel um. Mit modernster Technik werden die Operationen per Video übertragen und den Ärzten auf dem Bildschirm gezeigt.

Professor Dr. Knut-H. Leitz, Chefarzt der LdW-Klinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie, wird die Live-Demonstration gemeinsam mit seinen Chefarzt-Kollegen der LdW-Kliniken für Kardiologie, Prof. Dr. Heinz-Jürgen Engel, für Kinderkardiologie, Dr. Trong-Phi Lê, und des Instituts für Radiologie, Prof. Dr. Günter Luska, organisieren und moderieren. Die Operationen werden live in ihren jeweils entscheidenden Phasen auf dem Bildschirm gezeigt. Dazwischen sind diverse Referate und Diskussionen geplant.

Die verschiedenen Operationen sollen die Leistungsfähigkeit des Bremer Herzzentrums unterstreichen, darüber hinaus den aktuellsten Stand der Technik demonstrieren. Erst seit wenigen Jahren wird zum Beispiel in Deutschland die Interventionstechnik angewandt, bei der ein Loch in der Trennwand der zwei Herz-Vorhöfe, im Vorhofseptum, verschlossen wird. Ein Katheter wird in Vene und Arterie in der Leiste eingeführt und bis ins Herz vorgeschoben. Wenn die Spitze des Katheters durch das Loch im Septum hindurch ist, öffnet sich beim Zurückziehen eine Art Schirm, mit dem das krankhafte Loch verschlossen wird.

Durch die Leisten-Arterie wird auch per Katheter das verengte Herzkranzgefäß eines anderen Patienten mit einem kleinen Ballon aufgedehnt. Durch diese Angioplastie einer Koronararterie sollen erwachsene Patienten jeden Alters von ihrer Angina Pectoris, d. h. ihren Brustschmerzen befreit werden.

Eine neue Herzklappe erhält ein etwa 60jähriger Patient, außerdem werden bei ihm mehrere Verengungen in den Herzkranzgefäßen mit Bypässen überbrückt. Dieser Eingriff erfordert die klassische Öffnung des Brustkorbes, operiert wird am offenen Herzen.

Schließlich wird bei einem zehn Monate alten Kind ein nicht verschlossener Ductus interventionell behandelt. Weil sich die Öffnung für die Blutversorgung der Lunge aus der Fötus-Phase nicht auf natürliche Weise geschlossen hat, wird der sogenannte Ductus nun mit einem Pfropfen künstlich verschlossen. Auch in diesem Fall wird ein Katheter eingesetzt, der in der Leiste durch die Blutgefäße bis in die Aorta geschoben wird.

Wiederum interventionell - ohne offene Operation - wird bei einer 60jährigen Frau ein Aortenaneurysma in der Brustschlagader behandelt. Interventionell wird per Katheter eine Endoprothese in die Ausweitung geschoben und vor Ort eingezogen. Durch die Aussackung führt danach eine künstliche Aorta mit dem normalen Querschnitt.

Von 9 bis circa 14 Uhr läuft die ungewöhnliche Live-Demonstration im Park Hotel, über ein Dutzend Ärzte der Klinik sind an den Operationen im Krankenhaus sowie den Vorträgen und Diskussionen im Hotel beteiligt. Die bis zu 150 beobachtenden niedergelassenen Ärzte können jederzeit Fragen an die Operateure und Referenten stellen. Eine ungewöhnliche Live-Veranstaltung, mit der die Leistungsfähigkeit des Bremer Herzzentrums im Zentralkrankenhaus Links der Weser unterstrichen wird.