Senatorin Quante-Brandt und Senatorin Stahmann würdigen 20 Jahre Arbeit im Zentrum für Schule und Beruf
02.07.2014Jungen Menschen mit besonderen Schwierigkeiten im Schulsystem eine berufliche Perspektive aufzeigen und gemeinsam mit ihnen daran arbeiten – diese Aufgabe habe das Sozialressort und das Bildungsressort im Zentrum für Schule und Beruf (zsb) am Steffensweg zusammengeführt. Mit einem besonderen pädagogischen Konzept und Unterstützung durch professionelle Sozialarbeit werden hier junge Menschen zum Schulabschluss geführt, die sonst kaum eine Berufsperspektive hätten: schulpflichtige Mütter, Flüchtlinge und andere zugewanderte junge Menschen ohne deutsche Sprachkenntnisse, Schulabgänger ohne anerkannten Abschluss sowie Schulmeiderinnen und -meider.
Bei den Feierlichkeiten aus Anlass des 20-jährigen Bestehens am heutigen Mittwoch (2. Juli 2014) sagte Sozialsenatorin Anja Stahmann: "In der ZSB ist es uns gelungen, gemeinsam dafür zu sorgen, dass auch junge Menschen eine Lebensperspektive entwickeln können, die einen schwierigen Lebensweg hinter sich haben. An dieser Schule nimmt manche Biographie noch eine positive Wende, die es anders vielleicht nie gegeben hätte. Dafür möchte ich allen Beteiligten von Herzen danken."
Bildungssenatorin Eva Quante-Brandt: "Neben der bildungspädagogischen Arbeit an der Schule nimmt die sozialpädagogische Arbeit eine immer stärkere Rolle ein, um die Schülerinnen und Schüler in ihren individuellen Stärken zu fördern." Daher sei es wichtig, die teamorientierte Arbeit zwischen zsb und Allgemeiner Berufsschule weiterzuentwickeln. "In der Abstimmung und der Verzahnung beider Einrichtungen sehe ich ein enormes Potential für die Unterstützung jedes einzelnen Jugendlichen, nur so wird es gelingen, Schülerinnen und Schüler zu einem schulischen oder beruflichen Abschluss zu bringen. Ohne den engen Kooperationsverbund und der Unterstützung der verschiedenen Partner ist diese Arbeit nicht möglich." Die Angebote seien in den vergangenen Jahren stets weiterentwickelt worden.
So können etwa schulpflichtige, also meist minderjährige Mütter ihre Kinder in die Schule mitbringen, wo sie qualifiziert betreut werden. "Wir haben dabei die Kindeswohlsicherung zweifach im Blick", sagte Anja Stahmann, "denn auch die jungen Mütter stehen ja noch unter dem ausdrücklichen Schutz der Jugendhilfe." Dieses Schulprojekt, das zunächst als Modell gefördert wurde, ist heute fester Bestandteil des zsb.
Das zsb ist eine Kooperation zwischen dem Deutschen Roten Kreuz, der Senatorin für Bildung mit der Allgemeinen Berufsschule und der Senatorin für Soziales mit dem Amt für Soziale Dienste. Über 70 Prozent der Schülerinnen und Schüler finden im Anschluss einen Weg in die Ausbildung. Eine unverzichtbare Rolle spielten dabei die inzwischen rund 3.000 Praktikums-Betriebe, sagte Anja Stahmann. "Sie tragen zur Integration der jungen Menschen ganz wesentlich bei", sagte sie an die Unternehmen gewandt. "Das kann man nicht deutlich genug herausstreichen."