Der Informationsrundweg um den Bunker Valentin nimmt Gestalt an und auch die Möglichkeiten einer direkten Verbindung von der Bremer City zur Gedenkstätte werden derzeit geprüft. Im Juni und Juli werden hierfür zwei Testfahrten durch Hal Över in Kooperation mit dem Denkort Bunker Valentin durchgeführt.
"Wir haben die Gäste direkt am Schiff in Empfang genommen und unsere Führung konnte sofort starten. An Bord hatten die Besucherinnen und Besucher bereits erste historische Informationen über Bremen während des Zweiten Weltkrieges erhalten", erklärt Thomas Köcher, Leiter der Landeszentrale für politische Bildung, die mit dem Aufbau der Gedenkstätte betraut ist. "Für Touristinnen und Touristen ist insbesondere der direkte Wasserweg eine gute Möglichkeit nach Bremen-Nord zu gelangen. Mit der geplanten Eröffnung des ‚Denkort‘ im Herbst 2015 wird es hierfür eine große Nachfrage geben", so Köcher weiter.
Beide Testläufe mit jeweils 100 Plätzen waren innerhalb von wenigen Tagen nach Veröffentlichung ausgebucht. Da es derzeit keinen festen Anleger in der Bunkerbucht gibt, wird die Möglichkeit geprüft, wie die Verbindung zu einem späteren Zeitpunkt dauerhaft hergestellt werden könnte.
Eine Idee wäre ein kurzer geplanter Bustransfer der vom festen Anleger in Bremen-Farge direkt zum Bunker Valentin erfolgt. "Für die Testfahrten haben wir bisher 'Das Schiff Nr.2' eingesetzt, das über eine Rampe am Bug verfügt und daher direkt am Ufer anlegen kann, ohne dass dort ein fester Anleger vorhanden ist. Da dieses aber nur mit einer Sondergenehmigung der zuständigen Behörden durchführbar ist, ist diese Möglichkeit keine Lösung für zukünftige Fahrten. Die Fortsetzung der Fahrt mit Bussen, die vom nächsten festen Anleger in Bremen-Farge nur wenige Minuten zum Bunker brauchen, wäre eine Variante, die es zu überprüfen gilt. Wir denken, dass die thematischen Fahrten verbunden mit einem Shuttle-Service ein gutes Angebot sowohl für die Bremer als auch für die zahlreichen Gäste der Stadt wären", erklärt der Geschäftsführer von Hal över, Dieter Stratmann.
Schon einmal gab es eine Verbindung auf der Wasserstraße von der City zum Bunker. Bis 2005 wurden Gäste des Bremer Theaters unter Leitung von Klaus Pierwoß zur Aufführung des Anti-Kriegs-Werkes "Die letzten Tage der Menschheit" mit dem Schiff zum Bunker Valentin befördert. Die Theaterbesucher konnten damals den über 20 Kilometer entfernten Spielort direkt erreichen. Eine Verbindung, die nun durch die Entstehung der Gedenkstätte erneut aufgenommen werden könnte.
Fotos: Landeszentrale für politische Bildung