Bürgermeister Jens Böhrnsen wurde am Mittwoch (25. Februar 2015) mit einer 20-köpfigen Delegation Bremer Wirtschafts- und Wissenschaftsvertretern vom luxemburgischen Großherzog Henri zu einer Audienz im großherzoglichen Palast empfangen. Der Großherzog zeigte sich sehr interessiert an der Vertiefung der Kontakte zwischen Luxemburg und Bremen im Allgemeinen, insbesondere aber an den durch die Delegationsteilnehmer repräsentierten Themen wie Logistik, Windenergie und Raumfahrt.
Direkt im Anschluss sprach Bürgermeister Böhrnsen mit dem luxemburgischen Premierminister Xavier Bettel, dem Nachfolger des inzwischen an der Spitze der EU-Kommission stehenden Jean-Claude Juncker. Beide bekräftigten das gemeinsame Interesse, grenzüberschreitende Projekte etwa im Bereich Windenergie gemeinsam voranzubringen. Premierminister Bettel zeigte sich besonders interessiert an den Erfahrungen Bremens mit dem Jugendwahlrecht, über dessen Einführung in Luxemburg im Rahmen eines Referendums im Juni dieses Jahres entschieden werden soll. Hierbei erwies sich Staatsminister Bettel als leidenschaftlicher Verfechter des Jugendwahlrechtes.
Im Rahmen eines Mittagessens traf die Delegation Wirtschaftsminister Etienne Schneider. Hierbei und auch bei dem anschließenden Besuch des Space Clusters in Betzdorf erfuhr die Delegation viel über die ambitionierten Pläne Luxemburgs im Raumfahrtbereich, an denen, neben dem mit seiner Tochter Luspace bereits im Großherzogtum aktiven Unternehmen OHB, auch weitere Bremer Unternehmen oder Forschungseinrichtungen partizipieren könnten. Nach dem Essen in freundschaftlicher Atmosphäre, bei dem auch aktuelle kritische Themen nicht verschwiegen wurden, versprach Minister Schneider einen Gegenbesuch in Bremen, um die Möglichkeiten zur Zusammenarbeit weiter zu konkretisieren.
Bürgermeister Böhrnsen zeigte sich begeistert vom Empfang in Luxemburg: "Wir sind hier sehr herzlich und mit offenen Armen empfangen worden. In den Gesprächen zeigte sich, dass Luxemburg und Bremen viele Dinge verbinden und es gerade auch in den für Bremen wichtigen Innovationsclustern zahlreiche Ansätze für eine weitere Zusammenarbeit gibt. Diese kurze Reise zeigt auch, dass gerade der Blick in unsere europäischen Nachbarländer für unsere Wirtschaft, unsere Wissenschaft und auch für den allgemeinen politischen Austausch sehr wichtig ist."
Außerdem ließ es der Bürgermeister sich nicht nehmen, die Villa Paulyn, das ehemalige Gestapo Hauptquartier in Luxemburg und heutige Gedenkstätte für den Widerstand, zu besuchen, um zu zeigen, dass Deutschland sich auch heute noch seiner historischen Verantwortung bewusst ist. Am Abend traf die Delegation in der Handelskammer Luxemburg auf Unternehmen aus Luxemburg zu einem Netzwerkevent.