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Bremische Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau

"Höchste Zeit aufzuschließen": Pille danach soll endlich rezeptfrei werden

23.05.2014

"Frauen brauchen schnellen Zugang zur ‚Pille danach‘ und auf dem Weg dorthin keine Bevormundung. Das hat das Gros der Politikschaffenden in Deutschland längst verstanden. Nur die Bundesregierung und insbesondere das Bundesgesundheitsministerium sträuben sich nach wie vor, hier endlich den Anschluss an die Realität zu finden – zum Nachteil von Frauen, die schnelle Hilfe brauchen", so kommentiert Landesfrauenbeauftragte Ulrike Hauffe die heutige (23.05.2014) Bundesratsentschließung, den Wirkstoff Levonorgestrel aus der Rezeptpflicht zu entlassen. Die Länderkammer fordert dies heute bereits zum dritten Mal, nach vergeblichen Angängen im Juli und November vergangenen Jahres. Das Bundesgesundheitsministerium hält unverändert an der Rezeptpflicht fest.

Die "Pille danach" ist in 78 Ländern weltweit rezeptfrei verfügbar, davon in 28 europäischen Ländern und allen deutschen Anrainern. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat die Freigabe längst empfohlen, ebenso die World Health Organization (WHO) und die International Planned Parenthood Federation (IPPF). Die "Pille danach" ist nach § 218 Strafgesetzbuch keine Abtreibung, sie gilt international als sicher, wirksam und nebenwirkungsarm. Die "Pille danach" ist eine medizinische Erstversorgung nach einem Verhütungsunfall. Studien aus anderen EU-Ländern belegen, dass sich durch ihre Rezeptfreiheit das Verhütungsverhalten nicht ändert, sprich: dass die "Pille danach" keineswegs normale Verhütungsmittel ersetzt. Ulrike Hauffe: "Die ‚Pille danach‘ ist ein Notfall-Medikament, das schnell und einfach verfügbar sein muss. Frauen wissen, was sie wollen, und sie wissen, was sie tun. Deutschland ist – auch – in dieser Frage weiblicher Selbstbestimmung europäisches Schlusslicht. Höchste Zeit aufzuschließen."