Bei der heutigen (22. März 2021) Gleichstellungsministerinnenkonferenz wurden im Nachgang zur Frühjahrstagung am 4. Februar 2021 die Ergebnisse der Berliner Länderabfrage "Bundesweite Inanspruchnahme des Hilfesystems für gewaltbetroffene Frauen in der Corona-Pandemie" vorgestellt.
Im Land Bremen sind die Frauenhäuser und Beratungsstellen derzeit sehr ausgelastet. Besonders die telefonischen Beratungen werden seit der Coronapandemie vermehrt in Anspruch genommen. Dazu Frauensenatorin Claudia Bernhard: "Die häusliche Gewalt an Frauen verstärkt sich offensichtlich während der Coronapandemie. Im April 2020 konnten wir 30 zusätzliche Plätze in den Frauenhäusern in der Stadt Bremen zur Verfügung stellen. Auch im März dieses Jahres haben wir noch einmal aufgestockt. Doch auch wenn Bremen mit seinem Schutz- und Hilfesystem für gewaltbetroffene Frauen im Bundesvergleich bereits gut dasteht, sind die Frauenhäuser momentan voll belegt. Es ist daher wichtig, weiterhin zusammen mit unterschiedlichen Stellen und Fachpersonen am Landesaktionsplan zur Umsetzung der Istanbul Konvention intensiv zu arbeiten. Auch der Bremen-Fonds sollte genutzt werden, um sich im Bereich des Gewaltschutzes pandemiegerecht aufzustellen und Engpässe im Hilfe- und Unterstützungssystem zu überwinden."
In der Nacht zum Samstag (20. März 2021) ist die Türkei per Dekret aus der Istanbul-Konvention ausgetreten. "Die Nachricht, dass die Türkei die Istanbul-Konvention verlassen hat, ist im internationalen Kontext eine besorgniserregende Entwicklung. Wir müssen die Frauen, die dort jetzt für ihr Menschenrecht auf Gewaltfreiheit auf die Straße gehen, unterstützen und diesen Schritt auf der internationalen Bühne kritisieren", sagt Frauensenatorin Claudia Bernhard.
Für November 2021 ist geplant, den Bremer Aktionsplan "Istanbul-Konvention umsetzen – Frauen und Kinder vor Gewalt schützen" einer breiten Bremer Öffentlichkeit vorzustellen.
Weitere Informationen zum Landesaktionsplan zur Umsetzung der Istanbul Konvention im Land Bremen finden sich unter www.bremen-sagt-nein.de. Die Istanbul-Konvention ist das Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt. Sie ist in Deutschland am 1. Februar 2018 in Kraft getreten.
Ansprechpartnerin für die Medien:
Alicia Bernhardt, Pressereferentin der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz, Tel.: (0421) 361-25052, E-Mail: alicia.bernhardt@gesundheit.bremen.de