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Der Senator für Kultur

Im Notfall gemeinsam: Staats- und Universitätsbibliothek, Staatsarchiv und Universitätsarchiv schließen Kooperationsvereinbarung

01.12.2020

Gegenseitige Hilfe in schwierigen Zeiten: Was seit Jahren gelebte Praxis ist, haben die Staats- und Universitätsbibliothek, das Staatsarchiv und das Universitätsarchiv nun in einer Vereinbarung festgehalten. Die drei wissenschaftlichen Einrichtungen schließen sich zu einem Notfallverbund zusammen und erklären ihre Bereitschaft, im Notfall ihre Ressourcen zu bündeln und sich zum Schutz des bei ihnen verwahrten Kulturguts zu helfen.

"Ich begrüße diesen Schritt sehr, denn bei aller gelebter, bremisch-unbürokratischer Unterstützung in Notzeiten ist es wichtig, dass sich diese drei Einrichtungen gemeinsam auch auf mögliche Szenarien wie Brand- und Wasserschäden oder technische Defekte vorbereiten", so Kultur-Staatsrätin Carmen Emigholz. In allen drei Einrichtungen lagere schließlich für die bremische Geschichte und Identität wichtiges Kulturgut – allein das Staatsarchiv verwahre Schriftgutüberlieferungen aus zehn Jahrhunderten.

Der Notfallverbund soll somit Vorsorge tragen für außergewöhnliche, akute und umfangreiche Schadensereignisse, bei denen es zu einer Gefährdung des Kulturgutes durch Brand, Wasser, Unwetter oder technische Defekte kommen kann. Auch ist die gemeinschaftliche Vorbereitung der Beteiligten auf Notfälle vorgesehen.

In solchen Notfällen wollen die beteiligten Institutionen sich gegenseitig uneigennützige personelle und technische Hilfe leisten. Dies gilt insbesondere für Fragen der Bergung und Sicherung von Kulturgut im Havariefall sowie für die Bereitstellung von Ausweichdepotflächen für eine Überbrückungszeit. Die Hilfeleistung kann im Notfall durch die betroffene Institution direkt bei den Verbundpartnern angefordert werden.

Die drei Leitungen der Einrichtungen, Maria Elisabeth Müller von der Staats- und Universitätsbibliothek, Prof. Dr. Konrad Elmshäuser vom Staatsarchiv und Dr. Sigrid Dauks vom Universitätsarchiv erhoffen sich durch den neuen Verbund bei Schadenslagen einen entscheidenden Zeitvorteil, denn zumeist ist in solchen Fällen schnelle und direkte Hilfe erforderlich.

Fachwissen, Personalressourcen und Magazinflächen, die in den beteiligten Einrichtungen vorhanden sind, können somit im Havariefall gezielt und unbürokratisch eingesetzt werden. Der Verbund ist für die Aufnahme weiterer geeigneter Einrichtungen in Bremen offen. Bremen wird damit zukünftig auch auf der Karte der bundesweiten Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK) für Notfallverbünde in Deutschland zu finden sein.

Die Leitungen der drei Einrichtungen freuen sich, dass mit dieser Vereinbarung die Sicherheit des Kulturguts in ihren Depots durch eine kooperative Maßnahme erhöht wird, und dass die in Bremen vorhanden Ressourcen gebündelt werden. Sie hoffen zugleich, dass sie auf die Notfallplanungen nie aktiv zurückgreifen müssen.

Ansprechpartner:
Heiner Stahn
Der Senator für Kultur
Tel. 0421 361-6613
E-Mail: heiner.stahn@kultur.bremen.de