Nach zehn Monaten und insgesamt rund 470.000 Impfungen werden im Impfzentrum Bremen am heutigen Freitag (22. Oktober 2021) die letzten Impfungen vorgenommen. Mit dem Impfzentrum Bremen wurden bundesweit Standards gesetzt. Die hohe Impfquote in Bremen ist vor allem dem Impfzentrum Bremen zu verdanken. Zukünftig werden Impfungen in sogenannten Impfstellen angeboten. Darüber hinaus werden weiterhin die Impftrucks im Einsatz sein.
Seit dem 28. Dezember 2020 wurden im Impfzentrum Bremen Impfungen gegen das Coronavirus durchgeführt. Zu Beginn stand die Halle 7 auf dem Messegelände dafür zur Verfügung. Sie beherbergte außerdem das Projektleitungsteam, das seit beinahe einem Jahr die organisatorische Planung für die Impfzentren, die mobilen Teams und die Impftrucks innehat. "Begonnen haben wir die Impfungen in der Halle 7 noch mit einem deutlich kleineren Aufbau. Anfangs stand uns leider nur sehr wenig Impfstoff zur Verfügung, wir konnten nur wenige hundert Impfungen pro Tag durchführen", erinnert sich Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard. "Unser Ziel war aber schon im Dezember klar: Wir wollten in Bremen unbedingt schneller vorankommen, die Kapazitäten unseres Impfzentrums deutlich erweitern."
Am 20. März 2021 wurde das Impfzentrum enorm vergrößert. In den Messehallen 4 und 5 wurden weitere Impfstraßen eingerichtet, mit denen insgesamt rund 7.000 Impfungen pro Tag möglich gewesen wären. "Wir wollten bereits Ende März den Turbo zünden, wären dafür bereit gewesen. Allerdings scheiterte es hier erneut am fehlenden Impfstoff, der trotz Ankündigungen nicht in dem Umfang kam, in dem wir ihn benötigt hätten", so Claudia Bernhard. "Vermutlich hätten wir in Bremen schon im April und Mai noch weiter sein können, hätte uns mehr Impfstoff zur Verfügung gestanden. Aber auch so haben wir in Bremen alles rausgeholt, was möglich war." Das Impfzentrum war hierbei eine Art Gemeinschaftswerk. "An unserem Impfzentrum haben so viele Beteiligte mitgewirkt, dass es schwierig ist alle aufzuzählen: die Hilfsorganisationen, die MESSE BREMEN, die Initiative Bremen Impft mit vielen Bremer Unternehmen, die Bundeswehr, unsere Verwaltung und viele weitere. Gemeinsam haben alle eine unvorstellbare Arbeit geleistet und es geschafft eine einmalige Stimmung in der ganzen Stadt zu erzeugen." Um auch der Bevölkerung in Bremen-Nord ein wohnortnahes Impfangebot zu unterbreiten, wurde von Februar bis Juni in der ehemaligen Strandlust ebenfalls ein Impfzentrum betrieben.
Vor allem zum Beginn der Impfungen musste das Impfzentrum jedoch immer wieder auf schnell wechselnde Situationen reagieren. So fielen Impfstofflieferungen kleiner aus, als angekündigt oder wurden verschoben. Auch wechselnde Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) sorgten für Planungsänderungen. Claudia Bernhard lobt dabei die Arbeit des gesamten Teams: "Alle haben teils Tag und Nacht gearbeitet. Dank einer grandiosen Steuerung unseres gesamten Projekts durch die Projektleitung und das gesamte Team konnten wir mit allen Unwägbarkeiten umgehen. Gab es neue Rahmenbedingungen, haben wir innerhalb weniger Stunden darauf reagiert. Auch dadurch konnten wir den Bremerinnen und Bremern zu jeder Zeit vermitteln, dass wir alle an einem Strang ziehen, um gemeinsam für Bremen ein Ziel zu erreichen: das Ende dieser Pandemie."
Neben den Impfungen im Impfzentrum, wurden in Bremen an die 100.000 Impfungen durch mobile Teams oder Impftrucks durchgeführt. Die erste Impfung in Bremen wurde am 27. Dezember 2020 durch ein mobiles Team in einer Bremer Pflegeeinrichtung durchgeführt. Seitdem waren die mobilen Teams in diversen Einrichtungen in Bremen, um Erst- und Zweitimpfungen durchzuführen. Seit Anfang September werden durch die mobilen Teams auch Auffrischungsimpfungen durchgeführt. Die Impftrucks sind seit Juni in der ganzen Stadt unterwegs und bieten Impfungen an. "Mit den Impfungen in den Stadtteilen seit Mai und den Impftrucks seit Juni haben wir es geschafft das Impfangebot schon frühzeitig direkt zu den Menschen zu bringen. Durch das einfache und niedrigschwellige Impfangebot und die dauerhafte Sichtbarkeit ist in Bremen eine tolle, sehr solidarische Stimmung entstanden, die maßgeblich zu unserem Erfolg beigetragen hat", beurteilt Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard die mobilen Impfangebote. Viele mobilen Teams und Impftrucks sind direkt am Impfzentrum gestartet, wo sie mit allem ausgerüstet wurden, was für die Impfungen benötigt wurde.
Am 8. August wurden in den Messehallen 4 und 5 die letzten Impfungen durchgeführt. "Nachdem wir bis Anfang August einen sehr großen Teil der Bremerinnen und Bremer geimpft haben, ist die Nachfrage gesunken. Wie schon seit Beginn der Impfungen, haben wir auch hier genau auf die Nachfrage geguckt und unser Angebot daran angepasst. Deshalb haben wir ab August die Impfungen nur noch in Halle 7 angeboten. Hier konnten wir unsere tolle Impfquote weiter ausbauen, auch mit separaten Impfstraßen für Kinder und Jugendliche, die wir hier eingerichtet haben", so Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard. "Mit der Schließung unseres Impfzentrums hören wir aber nicht auf zu impfen. Bereits seit Montag gibt es die beiden ersten Impfstellen in der Stadt, zwei weitere werden folgen. Unsere mobilen Teams und die Impftrucks sind weiter unterwegs."
Im Rückblick ist Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard sehr stolz auf die geleistete Arbeit: "Wenn ich mich an die Situation vor einem Jahr erinnere, stehen wir jetzt deutlich besser da. Und damit haben wir vor zwölf Monaten noch nicht gerechnet. Die Impfungen sind unser Ausweg aus der Pandemie und wir alle haben hier in Bremen gezeigt, was wir als ein großes Team schaffen können. Wir hatten ein gemeinsames Ziel und das haben wir erreicht. Wir sind auf die Situation in Bremen eingegangen, haben in Stadtteilen mit hohen Inzidenzen geimpft, haben informiert und aufgeklärt und das alles Hand in Hand. Auf die Schließung des Impfzentrums blicke ich mit Stolz und einer Mischung aus Freude und Wehmut. Das Impfzentrum ist das Symbol für unsere gemeinsame Arbeit, für diesen Erfolg. Heute nehmen wir Abschied vom Impfzentrum, setzen die erfolgreiche Arbeit aber weiter fort. Deswegen bleibt zum Ende mein großer Dank an alle Beteiligten. An das Leitungsteam, an alle Hilfsorganisationen, an die Unterstützerinnen und Unterstützer der Wirtschaft, an die Bundeswehr, an mein Ressort und natürlich an alle, die hier gearbeitet haben. Ohne Sie alle wäre das hier nicht möglich gewesen. Vielen Dank!"
Am Abend verabschieden Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard und Bürgermeister Andreas Bovenschulte bei einer internen Veranstaltung die Beschäftigten im Impfzentrum und sprechen gemeinsam ihren Dank aus.
Auch nach der Schließung des Impfzentrums wird es weiterhin Impfangebote geben. Neben Impfungen bei niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten sind Impfungen in den Impfstellen in Bremen möglich:
Um eine vorherige Terminvereinbarung wird gebeten. Termine können unter www.impfzentrum.bremen.de oder telefonisch unter (0421) 5775-1177 vereinbart werden. Wer ohne Termin vorbeikommt, wird grundsätzlich auch geimpft. Ohne vorherige Terminvereinbarung kann es jedoch zu Wartezeiten kommen.
Außerdem sind die Impftrucks weiterhin im Einsatz. Die aktuellen Termine sind auf der Internetseite der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz zu finden: www.gesundheit.bremen.de/corona/corona/impfen-38848
Betriebsdauer
Durchgeführte Impfungen
Eingesetztes Personal
Ansprechpartner für die Medien:
Lukas Fuhrmann, Pressesprecher der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz, Tel.: (0421) 361-2082, E-Mail: lukas.fuhrmann@gesundheit.bremen.de