Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung

Die Stadtgemeinde Bremen hat im Sanierungsverfahren im Blumenthaler Ortskern einen bedeutenden Schritt für das Gemeinwohl vollzogen: Nach intensiven Verhandlungen ist es ihr gelungen, insgesamt 66 Wohnungen in der George-Albrecht-Straße 13-16f gemeinsam mit dem durch die Stadt beauftragten Sanierungsträger BauBeConSanierungsträger GmbH erfolgreich zu erwerben. Der Kaufvertrag wurde am Montag (20. Januar 2025) unterzeichnet.

Rund ein Jahr wurden die Verkaufsbestrebungen der 66 von insgesamt knapp 90 als problematisch angesehenen Wohnungen durch den von der Stadt beauftragten Sanierungsträger begleitet. In dieser Zeit konnte kein Interessent ein überzeugendes Sanierungskonzept vorlegen. Jetzt kommt die Stadt Bremen selbst erfolgreich zum Zug, um gegen die Missstände im Quartier konsequent vorzugehen. Damit ist es der Stadt Bremen gelungen, die Wohnungen zum gutachterlich ermittelten Verkehrswert durch ihren Sanierungsträger selbst zu erwerben.

Bausenatorin Özlem Ünsal spricht von einer konsequenten Entscheidung der öffentlichen Hand für das Quartier: "Mit dem Erwerb haben wir einen erfolgreichen Schritt vollzogen, um gegen die Missstände im Quartier entschieden vorzugehen. Damit setzen wir den unhaltbaren Zuständen ein endgültiges Ende. Wir werden ein umfassendes Maßnahmenpaket aufsetzen, das sowohl kurzfristige Verbesserungen als auch nachhaltige Lösungen umfasst, um den Menschen in Blumenthal ein lebenswertes und sicheres Wohnumfeld zu schaffen."

Mit dem Erwerb strebt die Stadt Bremen kurzfristig Verbesserungen durch eine angepasste Bewirtschaftung an. Darüber hinaus ist langfristig eine umfassende Sanierung der Wohngebäude vorgesehen, die ursprünglich von der Bremer Wollkämmerei zur Unterbringung von Arbeitskräften genutzt wurden. Diese sind durch eine verdichtete Wohnnutzung, Sanierungsstau und durch die problematische Vermietungspraxis in Verruf geraten. Die Wohnungsaufsicht und das Gesundheitsamt mussten wiederholt Hinweisen auf Rattenbefall und insgesamt kritischen Wohnverhältnissen wie wiederkehrende Vermüllung nachgehen.

Neben Sofortmaßnahmen gegen die Vermüllung sollen die Gebäude und das Wohnumfeld mittelfristig komplett saniert und aufgewertet werden. Ziel der Sanierung ist bessere Wohn-Standards zu erreichen und zugleich leistbare Mietpreise zu erhalten. Dazu werden die Sanierungsbedarfe in den Gebäuden in diesem Jahr konkret bestimmt und ein städtebaulicher Rahmenplan für die Entwicklung des Wohnumfelds und des Straßenraums erarbeitet. Flankiert werden soll das Vorhaben mit einem Sozialplan und einem Umzugsmanagement für die Bewohnerinnen und Bewohner, das für die Phase der Sanierung notwendig wird. Dafür arbeiten der Sanierungsträger und das örtliche Quartiersmanagement eng zusammen.

Mittelfristig steht dann die Umsetzung der Sanierung und der Weiterverkauf der Wohnungsbestände an. Bei der Wiederveräußerung fließen die Erlöse in das Sanierungsvermögen zurück um für andere Maßnahmen im Sanierungsgebiet eingesetzt werden können.

Hintergrundinformationen

Die unzureichenden Zustände des Wohnumfeldes in der George-Albrecht-Straße gehörten zu den wesentlichen Gründen für die Ausweisung des Sanierungsgebiets Stadtteilzentrum Blumenthal durch die Stadtgemeinde Bremen (2022).

Denn das Sanierungsrecht hält zur Behebung städtebaulicher Missstände besondere Steuerungsmöglichkeiten wie den Genehmigungsvorbehalt von unter anderem Bauvorhaben und Veräußerungen von Immobilien für die öffentliche Hand vor.

Ansprechpartner für die Medien:
Aygün Kilincsoy, Pressesprecher bei der Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung, Tel.: (0421) 361-6012, E-Mail: ayguen.kilincsoy@bau.bremen.de