06.04.2006
Branchenexperte Westwood stellt Ergebnisse in Großbritannien vor
John Westwood, Managing Director des renommierten Energieanalysten Douglas-Westwood Ltd., hat im Rahmen des EU-Projektes POWER (Pushing Offshore Wind Energy Regions) die Potenziale und Kooperationsmöglichkeiten im Bereich der Offshore-Windenergienutzung in vier Nordsee-Anrainerstaaten bzw. -regionen untersucht. Neben Deutschland (Nordwestregion und Schleswig-Holstein) gehören Großbritannien, Dänemark und die Niederlande dazu. Wichtigstes Ergebnis ist, dass bei einer effektiven Nutzung aller im Untersuchungsgebiet vorhandenen Unternehmenskompetenzen die Windenergie-Branche im Nordseeraum im globalen Vergleich einmalig gut aufgestellt ist.
Als deutsche Projektpartner waren der Senator für Bau, Umwelt und Verkehr, die Windenergie-Agentur Bremerhaven/Bremen e.V. (WAB) und die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordfriesland an der Erstellung der Studie „POWER Transnational Offshore Wind Supply Chain Study” beteiligt.
Die untersuchten Nordseeregionen einschließlich der Regionen Bremen/Bremerhaven/nordwestliches Niedersachsen und Nordfriesland "sind eindeutig führend bei der Entwicklung der Offshore-Windenergie. Dies betrifft sowohl die Realisierung von Offshore-Windparks, den geplanten Offshore-Ausbau als auch die nachgewiesenen Unternehmenskompetenzen in der Region. Einzeln besitzen die vier Regionen (Bremen/Bremerhaven/nordwestliches Niedersachsen, Nordfriesland, East of England, Dänemark und Niederlande) nicht alle Kompetenzen, aber gemeinsam bieten sie eine einmalige und vollständige Wertschöpfungskette”, hebt Westwood hervor. Er regt daher an, dass die Regionen verstärkt bei der Entwicklung der Offshore-Windenergie kooperieren.
Die Studie hat die vorhandene Wertschöpfungskette für die am POWER-Projekt beteiligten Länder Deutschland, Großbritannien, Dänemark und die Niederlande untersucht. Mit einem geschätzten Auftragsvolumen von 7,6 Milliarden Euro im Offshore-Windenergie-Markt kommt der Experte von Douglas-Westwood Ltd. zu dem Ergebnis, dass im Nordseeraum in den nächsten fünf Jahren 59 Prozent der weltweiten Investitionen in Offshore-Wind getätigt werden.
Senator Ronald-Mike Neumeyer sieht durch die Studie die bremische Strategie zur Stärkung des Standortes im Windenergie-Bereich bestätigt. "Mit der Schaffung von Infrastruktureinrichtungen wie der WAB und der Forschungs- und Koordinierungsstelle Windenergie an der Hochschule Bremerhaven (fk-wind) sowie einer aktiven Ansiedlungspolitik ist es gelungen, das Land Bremen als einen der wichtigsten Standorte im Nordseeraum zu etablieren. Darüber hinaus ist das Land Bremen für die Zukunft der Offshore-Windenergie-Technik durch die Ansiedlung eines Kompetenzzentrums der Fraunhofer Gesellschaft (CWMT – Center für Windenergie und Meerestechnik) zum Durchführen von Belastungstests von und Simulationen an Rotorblättern sowie einzelnen Komponenten gut gerüstet. Hinzu kommt die Ausweisung von Teststandorten für Anlagen der 5-MW-Klasse in Bremerhaven. So können Anlagen der neuesten Generation seenah prototypisch getestet werden. Die Grundlagen für eine Serienproduktion sind im Land Bremen somit vorhanden."
Die Präsentation der Studie erfolgte im Rahmen des Projekttreffens der POWER-Regionen in Lowestoft (Großbritannien) am 30.03.2006, an dem über 100 Unternehmensvertreter aus der Region „East of England” teilnahmen. Sie ist ab Ende April unter www.offshore-power.net abrufbar. Eine Zusammenfassung steht unter der gleichen Adresse bereits zur Verfügung.
Das POWER-Projekt wird gefördert mit Mitteln des EU-Programms Interreg III B.