Bürgermeister Jens Böhrnsen begrüßte am Mittwochabend (29.2.2012) rund 25 Jugendliche aus den Jugendbeiräten Huchting, Neustadt, Osterholz, dem Kinder- und Jugendbeirat Burglesum und dem Jugendparlament Gröpelingen-Oslebshausen im Sitzungssaal des Bremer Rathauses. Bei dem Gespräch wollte er genau wissen, welche Erfahrungen – positive und negative – die Jugendlichen bisher in ihrer Tätigkeit gemacht haben. Die vielen positiven Rückmeldungen stimmten den Bürgermeister zuversichtlich: "Ich hoffe, dass sich noch viele Jugendliche finden, die sich beteiligen möchten, damit es irgendwann in allen Stadtteilen Jugendbeiräte gibt. Die Jugendbeiräte sind die Zukunft lokaler Demokratie."
Er wies darauf hin, dass die Jugendlichen nicht nur durch die Beiräte Unterstützung erhielten, sondern auch aus dem Rathaus. "Sie sind so etwas wie Pioniere auf Ihrem Gebiet. Auch von Ihnen hängt es ab, bei Jugendlichen Interesse für das politische Geschäft zu wecken", sagte Böhrnsen. Auch wenn es mal schlechte Tage gebe und oft Durchhaltevermögen nötig ist, solle die Tätigkeit in den Jugendbeiräten vor allem Spaß und Freude machen.
Neben dem Gespräch mit dem Bürgermeister standen auch der gemeinsame Austausch und eine Wahl auf der Tagesordnung. Die Jugendlichen mussten entscheiden, wer für sie das stimmberechtigte Mitglied in der Beirätekonferenz werden sollte. Jeder Jugendbeirat konnte eine Kandidatin oder einen Kandidaten benennen. Die Nominierten Vanessa Albrecht (Osterholz), Danielle Cikryt (Huchting), Pierre Doutiné (Gröpelingen-Oslebshausen), Yuri de Melo (Neustadt) und Svenja Schwichtenberg (Burglesum) zogen sich zu einer Beratung zurück. Denn sie mussten untereinander entscheiden, wer die Bremer Jugendlichen vertreten soll. Kaum stand das Ergebnis fest, schon wurde es auf Facebook gepostet: Die 15-jährige Danielle Cikryt aus dem Jugendbeirat Huchting wird die Interessen der Jugendlichen bei der Beirätekonferenz am 6. März vertreten.
Danielle Cikryt zu der Entscheidung: "Für uns war klar, dass wir alle das machen wollen, sonst hätten wir uns nicht aufstellen lassen. Wir haben uns darauf geeinigt, dass bei jeder Sitzung der Beirätekonferenz ein anderer der fünf Kandidaten die Interessen der Jugendlichen vertritt." Für die anstehende Beirätekonferenz haben sich die Jugendlichen bereits etwas vorgenommen. Sie fordern zwei Sitze und damit auch zwei Stimmen für die Jugendlichen in Bremen.
Die Jugendbeiräte in der Stadtgemeinde Bremen verfügen über ein eigenes Budget, das ihnen von den Beiräten zur Verfügung gestellt wird. Sie können frei entscheiden, wie sie das Geld einsetzen möchten. Kinder- und Jugendbeteiligung funktioniert in Bremen aber nicht nur über die Jugendbeiräte. Im ganzen Stadtgebiet werden die unterschiedlichsten Projekte gefördert, wie zum Beispiel Filmprojekte. Über Kinder- und Jugendforen in Schulen, Kindergärten und Freizeiteinrichtungen erhalten junge Bremerinnen und Bremer darüber hinaus die Möglichkeit, sich einzubringen und die Stadt nach ihren Wünschen und Bedürfnissen mitzugestalten.
Wer sich für seinen Stadtteil einsetzen und etwas verändern möchte, kann sich im Internet unter jubis-bremen.de informieren oder sich an Heike Blanck, Beauftragte der Senatskanzlei für Kinder- und Jugendbeteiligung, wenden (Tel. 0421 - 361 4057, E-Mail: blanck@oamitte.bremen.de).