Alle Schulen in Bremen und Bremerhaven mit 18.000 Jugendlichen beteiligt
12.05.2011Ab der kommenden Woche – vom 16. bis 20. Mai 2011 – werden landesweit ca. 18.000 Schülerinnen und Schüler an allen weiterführenden Schulen die Gelegenheit haben, eine Übungswahl zu den Wahlen in Bremen und Bremerhaven durchzuführen. Ziel ist es, Demokratie für Jugendliche erlebbar zu machen. Das Projekt „Juniorwahl 2011“ will so einen Beitrag zur Förderung des Demokratieverständnisses und zur Überwindung von Politikverdrossenheit unter Jugendlichen leisten. Wie bei der echten Wahl werden Wählerverzeichnisse, Wahlkabinen und Wahlbenachrichtigungen eingesetzt.
Ermöglicht wird die Juniorwahl federführend durch die Landeszentrale für politische Bildung in Bremen und weiterhin durch die Beteiligung der Bremischen Bürgerschaft, den Senator für Inneres und Sport, die Senatorin für Bildung und Wissenschaft sowie den Magistrat Bremerhaven und die Beiräte im Stadtgebiet Bremen.
Politische Bildung im Kampf gegen Politikverdrossenheit
Seit Ende der Osterferien steht das Thema „Demokratie und Wahl“ in den teilnehmenden Schulen auf dem Stundenplan. Inhaltlich begleitet und vorbereitet wird das Projekt „Juniorwahl 2011“ mit Hilfe eigens dafür konzipierter Unterrichtseinheiten; etwa zur Bedeutung von Wahlen in der Demokratie, zum Wahlsystem in Bremen und Bremerhaven und zu den Wahlkampfstrategien der Parteien. Im Rahmen dieser Unterrichtseinheiten setzen sich die Schülerinnen und Schüler vorab im Schnitt durchschnittlich sechs bis acht Stunden mit dem Themenkomplex auseinander. Höhepunkt ist der simulierte Wahlgang für Bürgerschaftswahl und Beiräte in Bremen bzw. Stadtverordnetenversammlung in Bremerhaven. Der Ablauf ist der echten Wahl am 22. Mai original nachempfunden. Die Wahlergebnisse werden am 22. Mai 2011 um 18.00 Uhr durch die Landeszentrale für politische Bildung bereitgestellt.
Wissenschaftliche Untersuchungen der Universität Stuttgart und der Stanford University zum Projekt haben unter anderem aufgezeigt, dass die Wahlbeteiligung der Eltern teilnehmender Jugendlicher bei der tatsächlichen Wahl um durchschnittlich vier Prozent höher lag, teilweise sogar um bis zu neun Prozent, wobei vor allem sozial schwache Familien erreicht wurden. Die Zahl jugendlicher Zeitungsleserinnen und -leser verdreifachte sich.
Erfahrungen der Juniorwahl
Seit dem Jahr 1999 wird die Juniorwahl in Deutschland durchgeführt – über 800.000 Jugendliche haben sich seither beteiligt, womit die Juniorwahl zu den größten Schulprojekten in Deutschland zählt. Im Land Bremen wird die Juniorwahl seit 2002 zu allen Wahlen (Bundestagswahlen 2002, 2005, 2009; Europawahlen 2004, 2009; Bürgerschaftswahlen/Beiräte 2003, 2007, 2011) durch die Landeszentrale für politische Bildung angeboten und mit Hilfe des Berliner Vereins Kumulus e.V. durchgeführt. Im Jahr 2011 gelang es allen Beteiligten zum ersten Mal, alle Schulen in Bremen und Bremerhaven für eine Teilnahme zu gewinnen.