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Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation

Kalter Wasserstoff für Luft- und Raumfahrt

Airbus gründet neues Entwicklungszentrum in Bremen

16.06.2021

Für eine wirtschaftliche und gesellschaftliche Klimawende ist die Erzeugung, Logistik und Umwandlung von grünem Wasserstoff unverzichtbar. Dabei spielen Bremer Kompetenzen eine große Rolle, und das soll auch weiterhin so bleiben. Um fossile Kraftstoffe in Flugzeugen durch grünen Wasserstoff zu ersetzen, will Airbus mit den Zero-Emission Development Centres (ZEDC) in Nantes und Bremen bis 2023 den nächsten großen Schritt gehen. Beiden Standorten der neuen Zentren wird bei der Entwicklung von Tankarchitekturen und -systemen für die Nutzung von tiefkaltem Wasserstoff (kryogener Wasserstoff bei rund -250 °C; kurz LH2) eine entscheidende Schlüsselrolle zukommen. Durch die sehr niedrige Temperatur ist die Energiedicht groß genug, um als Treibstoff für die Luft- und Raumfahrt genutzt zu werden. Hier kommt auch die entscheidende Stärke Bremens ins Spiel.

"In Bremen bestehen aus der Raumfahrt einzigartige Kompetenzen für die Nutzung von tiefkaltem Wasserstoff. Die müssen wir nun insbesondere für die Luftfahrt nutzen, um grünes Fliegen perspektivisch zu ermöglichen", sagt Kristina Vogt, Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa. "Möglich wird das nur durch leichte Werkstoffe und neue Konstruktionen, die im Vergleich zu den spezifischen Anforderungen der Raumfahrt eher langfristiger ausgerichtet sein müssen. Flugzeuge haben nun mal einen Dauerbetrieb."

Im Technologiezentrums ECOMAT (Centre for Eco-Efficient Materials and Technologies am Flughafen Bremen) wird bereits eine Testinfrastruktur für Werkstoffe mit LH2 aufgebaut, um die Entwicklung von Airbus am Standort auch weiterhin langfristig zu unterstützen. Um LH2 künftig zu nutzen, sind materialwissenschaftlich abgesicherte Aussagen erforderlich, um leichte und sichere Tanks und Rohrleitungen zu entwickeln, herzustellen und weiterzuentwickeln. Diese Testinfrastruktur wird durch das Faserinstitut Bremen e.V. (FIBRE) in enger Zusammenarbeit mit dem Institut für Raumfahrtsysteme des DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) geplant und aufgebaut.

"Das ZEDC schließt die Innovationslücke zwischen Leichtbaukompetenzen und der Nutzung von Wasserstoff als grünem Treibstoff", sagt Senatorin Vogt. "Das Know-How ergänzt den norddeutschen Schulterschluss Bremens mit Hamburg und Niedersachsen optimal und stärkt den Luft- und Raumfahrtstandort Norddeutschland insgesamt. Und es ergänzt die weiteren Wasserstoff-Aktivitäten Bremens und Bremerhavens optimal."

Um die Forschung- und Entwicklung in dem für Bremen wichtigen Industriesektor zu stärken, unterstützt das Wirtschaftsressort mit dem "Luft- und Raumfahrt-Forschungsprogramm Bremen" regionale Forschungsvorhaben ergänzend zu Programmen des Bundes und der EU.

Ansprechpartner für die Medien:
Christoph Sonnenberg, Stellvertretender Pressesprecher bei der Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa, Tel.: (0421) 361-82909, E-Mail: christoph.sonnenberg@wae.bremen.de