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Senatskanzlei

Kranzniederlegung aus Anlass des fünften Todestages Hans Koschnicks

21.04.2021

Heute (21. April 2021) vor fünf Jahren ist der ehemalige Präsident des Senats, Bürgermeister Hans Koschnick, im Alter von 87 Jahren gestorben. Bürgerschaftspräsident Frank Imhoff und Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte legten in einer Zeremonie im kleinsten Kreis einen Kranz am Grab Koschnicks auf dem Riensberger Friedhof nieder.

Bürgermeister Bovenschulte würdigte seinen Amtsvorgänger dabei als politische Ausnahmeerscheinung: "Hans Koschnick war in seiner politischen Laufbahn nicht nur mehrfach der jüngste auf dem jeweiligen Platz. Er war vor allem in jeder Position hoch geachtet. 30 Jahre in der Landespolitik, sieben im Bundestag und dann die zwei Jahre als EU-Administrator in Mostar zeugen von einem enormen Engagement und einer Breite der politischen Fähigkeiten, für die wir lange nach vergleichbaren Lebensläufen suchen können."

Bürgerschaftspräsident Frank Imhoff (re.) und Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte legten in einer Zeremonie im kleinsten Kreis einen Kranz am Grab Koschnicks auf dem Riensberger Friedhof nieder
Bürgerschaftspräsident Frank Imhoff (re.) und Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte legten in einer Zeremonie im kleinsten Kreis einen Kranz am Grab Koschnicks auf dem Riensberger Friedhof nieder

Hans Koschnick war ein echter "Gröpelinger Jung". Am 2. April 1929 wurde er dort geboren und wuchs dort auch auf. Nach einigen Jahren als ÖTV-Gewerkschaftssekretär wurde er 1955 als jüngstes Mitglied der SPD-Fraktion erstmals in die Bremische Bürgerschaft (Landtag) gewählt. Zwei Wahlperioden später wurde er 1963 Innensenator, zwei Jahre später auch Bürgermeister und 1967 schließlich Präsident des Senats. Da war er der jüngste Ministerpräsident der Bundesrepublik. In vier Wahlen errang er eine absolute Mehrheit. 1985 trat er vom Amt zurück.

In die Amtszeit Koschnicks fallen eine Reihe von für das Land Bremen auch auf lange Sicht ganz wesentlicher Entscheidungen. Etwa die zur Gründung der Universität oder der Ansiedlung des Alfred-Wegener-Instituts in Bremerhaven. Wirtschaftspolitisch stechen die Ansiedlung der Mercedes-Werks, der Ausbau des Container-Terminals Bremerhaven und die Entwicklung Bremens zu einem international entscheidenden Luft- und Raumfahrtstandort heraus. Bei all dem verkörperte Koschnick durch seine den Menschen zugewandte Art auch in besonderer Weise das Bild des "Landesvaters". Bovenschulte: "Werte wie Gerechtigkeit, Menschenwürde und Frieden waren Hans Koschnick ganz, ganz zentrale Anliegen. Das zeigte sich in besonderer Weise, als er dem Ruf folgte, im bürgerkriegszerstörten und geteilten Mostar als EU-Beauftragter und Bosnienbeauftragter der Bundesregierung zu arbeiten."

Da spiegelte sich dann, was Koschnick als heranwachsender und junger Mann unter der Nazidektatur erlebte. Über sich selbst sagte er einmal: "Ich bin von frühester Kindheit in meiner Erlebniswelt und meinem Bewusstsein dadurch geprägt, dass eine gleichberechtigte, lebenswerte Existenz auf dieser Erde es verbietet, weiter hinzunehmen: Eine Ordnung, in der Obrigkeit und Untertan, reich und arm, oben und unten, schrankenlose Freiheit und totale Abhängigkeiten den Alltag des Menschen bestimmen und der einzelne nicht mit aufrechtem Gang für eine gerechte Sache eintreten kann."

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