20.04.2005
Im Rahmen einer Pressekonferenz haben heute (20. April 2005) die Staatsrätin für Kultur, Elisabeth Motschmann, und Landeskonservator Dr. Georg Skalecki die Denkmaldatenbank des Landesamtes für Denkmalpflege mit einem symbolischen „Mausklick“ online geschaltet.
Der erste Ausbauschritt eines modernen Denkmal-Informationssystems wird damit erstmals einer breiten Öffentlichkeit im Internet zugänglich gemacht. Das Bremer Landesamt ist damit bundesweit die erste Denkmalfachbehörde, die die vielfältigen Ergebnisse und Erkenntnisses aus der eigenen Arbeit in einer wissenschaftlichen Datenbank zugänglich macht.
In der Datenbank werden zunächst die 545 Kulturdenkmale des Stadtteils Mitte mit seinen Ortsteilen Altstadt, Ostertor und Bahnhofsvorstadt vorgestellt. Im Sommer 2005 sollen dann alle etwa 1600 Kulturdenkmale des Landes Bremen online sein.
Die Denkmaldatenbank ermöglicht der Öffentlichkeit, sich über die Kulturdenkmale im Land Bremen ausführlich zu informieren. Sie soll zudem als Erkenntnisquelle dienen für Behörden, Denkmaleigentümer, Architektur- und Planungsbüros, für die Presse, die Heimatforschung, die Kunst- und Baugeschichtsforschung oder den Tourismus. Für Kulturstaatsrätin Motschmann geht die Stoßrichtung des neuen Angebots darüber hinaus: „Ich erhoffe mir von der neuen Datenbank auch, dass sie im hohen Maße dem Kulturdenkmal und seiner gesellschaftlichen Akzeptanz zu Gute kommt.“
Den Benutzern der Datenbank steht jetzt eine Fülle an Möglichkeiten offen, sich der Kultur und Geschichte Bremens über die baulichen Zeugnisse vergangener Generationen anzunähern. Sie können sich etwa mit dem Rathaus oder dem Dom in die Geschichte berühmter Einzelbauwerke vertiefen oder sich über ein Denkmal in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft informieren. Auch systematische Recherchen sind möglich: Die Denkmaldatenbank erlaubt eine Abfrage nach topographischen Gesichtspunkten, wie die Anzeige aller Denkmale eines Stadtteils, oder die Suche nach allen denkmalgeschützten Bauten eines bestimmten Architekten. Sie ermöglicht die zeitlich eingeschränkte Suche nach Denkmalen einer bestimmten Epoche oder nach Denkmalen bestimmter Funktionen (Kontorhäuser, Kirchen usw.) sowie eine Kombination aller genannten Suchraster.
Die Denkmaldatenbank entsteht seit Juni 2004 und ist als „work in progress“ angelegt. Daraus erklärt sich, dass sich die Inhalte im derzeitigen Arbeitsstand noch auf die wichtigsten Informationen zum Objekt (Adresse, Entstehungsgeschichte, Künstler) mit Abbildungen und Literaturhinweisen beschränken. Es ist das Ziel, bis zur Jahresmitte 2006 diese Grunddaten schrittweise um beschreibende und analysierende Erläuterungstexte zu ergänzen, in denen die wichtigsten Gründe der Unterschutzstellung sowie die Geschichte der Kulturdenkmale dargelegt sind.
Der Aufbau der Denkmaldatenbank ist nur möglich geworden Dank der großzügigen Förderung durch Sponsoren und Stiftungen. Diese besondere „Public-Privat-Partnership“ ist ein Beispiel dafür, wie zukünftig das Landesamt für Denkmalpflege besondere Dienstleistungs- und Informationsangebote über das normale Maß hinaus anbieten will. Die Förderer des Projektes sind: Öffentliche Versicherung Bremen (ÖVB), Stiftung Wohnliche Stadt – Initiativkreis Stadtgeschichte, Bremen Marketing GmbH, Waldemar Koch Stiftung, Bauindustrie Bremen-Niedersachsen, BLB Immobilien der Bremer Landesbank.
Die Datenbank ist zu erreichen über die Homepage des Landesamtes für Denkmalpflege:
www.bremen.de/denkmalpflege