23.03.2007
Die Wandflächen im Eingangsbereich des Gebäudes GW1; Fachbereich Rechtswissenschaften der Universität Bremen, sind von der Künstlerin Edeltraut Rath mit der finanziellen Unterstützung des Senators für Kultur, Referat Kunst im öffentlichen Raum, Sponsoren und der Universität Bremen künstlerisch gestaltet worden. Sie wurden jetzt durch Staatsrätin Motschmann offiziell der Öffentlichkeit übergeben. „Die beiden bemalten Wandflächen drücken in einer überzeugenden Bildsprache die vielfältigen internationalen Verbindungen der Universität Bremen, insbesondere des Fachbereichs Rechtswissenschaft aus“, erklärte Kulturstaatsrätin Elisabeth Motschmann bei der Übergabe.
v.l. : Prof. Dr. Lado Chanturia, Aydan Bashlinskaya (Studentin), Elisabeth Motschmann, Prof.Edda Weßlau, Edeltraut Rath |
Der Wahrheitsfindung dient das dialogische Prinzip von Frage und Antwort - q u e s t i o n et r é p o n s e. Gegenüber liegende oder nebeneinander liegende Wandflächen treten in einen Dialog und beziehen sich aufeinander. Den dialogischen Prozess hat E. Rath auch für die Entwurfsarbeit genutzt, die Wandmalereien sind in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich entstanden. Gestaltungselemente der Arbeit sind auf der einen Seite die Begriffe Recht und Gerechtigkeit in unterschiedlichen Sprachen und auf der anderen Seite die starke Verfremdung eines Paragraphenzeichens.
Die internationale Ausrichtung des Fachbereichs und der große Anteil an ausländischen Studenten, zeigen sich jetzt unter anderem durch die Schriftzüge Recht und Gerechtigkeit in vielen unterschiedlichen Sprachen. Geliefert wurden die Übersetzungen vorrangig von Studierenden, die gerne auch ihre Sprache auf der Wand abgebildet sehen wollten. Neben Armenisch, Chinesisch, Georgisch, Russisch, Tamilisch, um nur einige Sprachen mit eigenen Schriftzeichen zu nennen, finden sich ebenso, Englisch, Deutsch, Französisch, Kurdisch, Lateinisch, Polnisch, Spanisch, Türkisch, etc. Es sind ca. 40 unterschiedliche Sprachen zu finden.
Auf den gegenüberliegenden Wandflächen zum Juridikum hin, hat die Künstlerin Paragraphenzeichen verfremdet dargestellt. Der Paragraph als Symbol für Recht und Gesetz und als Gliederungszeichen für Gesetzestexte, wird selbst thematisiert. Das liegende Zeichen, das man normalerweise nur als kleines, schwarzes Ordnungszeichen in vertikaler Ausrichtung kennt, wird durch seine überdimensionale Vergrößerung, durch Farbüberlagerungen und Formverschiebungen in eine dynamische, lebendige und vielschichtige Farbflächengestaltung verwandelt. Die Form sprengt ihren vorgegebenen Rahmen und die gewählten Farben und Formen ergänzen das, was in den Räumen und im Gebäude fehlt: diagonale Ausrichtungen, runde Formen und farbige Akzente.
Die Gestaltung kann während der Öffnungszeiten der Universität, montags bis donnerstags von 8.00 bis 22.00 Uhr und samstags von 9.00 bis 18.00 Uhr besichtigt werden.