"Mit der heute in der Kulturdeputation vorgestellten 'Gemeinsamen Absichtserklärung' der beiden privaten Institutionen Kunstverein und Neues Museum Weserburg rückt das im November 2013 formulierte Ziel näher: Die Weserburg als eigenständige Institution zur Präsentation von Gegenwartskunst zu sichern. Über die baufachlichen Fragen für eine Sanierung am bisherigen Standort oder einen Neubau in den Wallanlagen wird der Deputation im Dezember 2014 berichtet, wenn die Prüfung dafür abgeschlossen ist." Mit diesen Worten kommentierte der Senator für Kultur, Bürgermeister Jens Böhrnsen, die heutige (Dienstag, 8. Juli 2014) Beratung zur Zusammenarbeit von Kunsthalle und Weserburg.
Bürgermeister Böhrnsen warb dafür, die positive Einigung der beiden Museen als Grundlage für die Fortsetzung der konstruktiven Diskussion zu nutzen: "Die finanziellen Rahmenbedingungen in Bremen, wie in den meisten deutschen Großstadtregionen, haben sich in den vergangenen Jahren deutlich verändert. Deshalb sind wir gemeinsam gefordert, in wirtschaftlich schwierigen Zeiten nach klugen Lösungen zu suchen, die das wertvolle Anliegen der Weserburg, Gegenwartskunst in unserer Stadt erfahrbar zu machen, dauerhaft sichern können."
Beide Museen erklärten in der "Gemeinsamen Absichtserklärung" ihre Bereitschaft, die Zusammenarbeit zu intensivieren. Die angestrebte Kooperation diene dem Erhalt und der Zukunftsfähigkeit eines weitgehend eigenständigen und dafür ausgewiesenen Ortes zur Präsentation von Gegenwartskunst in Bremen, heißt es in dem Papier weiter, das von Georg Abegg, Vorsitzer des Kunstvereins in Bremen, und Dr. Klaus Sondergeld, Vorsitzender des Stiftungsrats der Weserburg, unterzeichnet wurde.
In diesem Prozess seien auch die Anforderungen des Studienzentrums für Künstlerpublikation als Teil der Weserburg sowie der Gesellschaft für Aktuelle Kunst (GAK) zu berücksichtigen.
Darüber hinaus verweist die Erklärung von Kunstverein und Weserburg auf die von der Weserburg initiierte Machbarkeitsstudie für einen Neubau in unmittelbarer Nähe der Kunsthalle. Diese Expertise soll dabei zwei Varianten berücksichtigen: ein Gebäude mit ausreichenden Kapazitäten für einen komplett eigenständigen Betrieb einer "Neuen Weserburg" sowie ein Haus unter Einbeziehung der räumlichen Kapazitäten der Kunsthalle. Begleitend zu diesem Prozess wird eine Arbeitsgruppe eingerichtet, in der alle beteiligten und betroffenen Institutionen vertreten sein werden.
Als Alternative zu einem solchen Neubau ermittelt Immobilien Bremen derzeit die Kosten für die Sanierung des jetzigen Standorts am Teerhof.
Sollte die Option eines neuen Gebäudes in den Wallanlagen nach Vorlage der Machbarkeitsstudie tatsächlich weiter verfolgt werden, erwartet der Senator für Kultur eine sorgfältige Planung, die sich in angemessener Form mit den denkmalgeschützten Wallanlagen auseinandersetzt. Dies wurde von der Weserburg zugesichert.
Ob diese Alternative tatsächlich zum Tragen kommen kann, wird aber erst die Machbarkeitsstudie zeigen.