Die Impfungen gegen das Corona-Virus im Land Bremen schreiten weiterhin sehr schnell voran. Mehr als 65 Prozent der Bremer Bevölkerung sind mindestens einmal geimpft, mehr als 40 Prozent haben bereits einen vollständigen Impfschutz. Als gemeinsames Projekt des Hafenärztlichen Dienstes und des Impfzentrums Bremerhaven und in Zusammenarbeit mit dem Hafenkapitän wurde nun ein Konzept entwickelt, um Seeleuten direkt im Hafen eine Impfung anzubieten.
Die Koordination der Impfungen stellt eine große Herausforderung dar. Kurze Liegedauer sowie häufig nicht genau planbare Ankunftszeiten der Schiffe sind Faktoren, die es bei bisherigen Impfungen nicht gab. Geimpft wird montags bis freitags ab 9.30 Uhr, je nach einlaufenden Schiffen. Die genaue Planung der Impfungen und den Kontakt mit den Agenten übernimmt der Hafenärztliche Dienst. Die Durchführung der Impfungen erfolgt durch ein mobiles Impfteam des Impfzentrums Bremerhaven. Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard zu dem neuen Angebot: "Mit dem Impfangebot an Seeleute schaffen wir einen weiteren Schutz gegen das Corona-Virus. Wir können die Pandemie nicht nur lokal denken. Durch die Impfung von Seeleuten bieten wir diesen einen individuellen Schutz und leisten gleichzeitig einen Beitrag zur weltweiten Eindämmung der Pandemie und einer eventuellen Verbreitung von neuen Varianten. Ich danke dem Hafenärztlichen Dienst, dem Bremerhavener Impfzentrum und den dortigen Hilfsorganisationen für ihr Engagement bei der Umsetzung dieses Projekts!"
Die Senatorin für Wissenschaft und Häfen, Dr. Claudia Schilling, sagt dazu: "Die Seeschifffahrt ist das Rückgrat des Welthandels. Seeleute stellen die globalen Lieferketten für die tägliche Versorgung der Menschen und für die Produktion von Gütern sicher. Seeleute sind von der Pandemie besonders schwer betroffen, weil sie in den Häfen nicht von Bord können, der Crewwechsel durch internationale Reiserestriktionen erschwert oder nicht möglich ist und auch die medizinische Versorgung oftmals nicht sichergestellt ist. Die wenigsten Seeleute haben in ihren Heimatländern Zugang zu Impfangeboten." Senatorin Dr. Schilling weiter: "Bremen als Hafen- und Schifffahrtsstandort trägt in dieser Situation eine besondere Verantwortung für die Gesundheit der Seeleute. Ich freue mich außerordentlich und ich danke allen, die mitgeholfen haben, diese einzigartige Gemeinschaftsaktion auf die Beine zu stellen. Das ist ein entscheidender Beitrag und ein echter Fortschritt zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen für Seeleute in der Pandemie."
Die Impfungen werden durch ein mobiles Team des Impfzentrums Bremerhaven durchgeführt. Hierfür stellt das Deutsche Rote Kreuz sowohl das Team, als auch einen Impfbus zur Verfügung. "Auch wenn wir als Stadt Bremerhaven keine formale Zuständigkeit im Hafen besitzen, haben wir gerne die logistischen Fähigkeiten unseres Impfzentrums für die Impfungen im Hafen zur Verfügung gestellt. Dass auch die Hilfsorganisationen wieder mit im Boot sind, zeigt das große Engagement in unserer Stadt für umfassenden Impfschutz und die Identifikation mit Bremerhaven als Hafenstadt", erklärt Bremerhavens Oberbürgermeister Melf Grantz.
Um einen möglichst lückenlosen Zeitplan zu erarbeiten, nimmt der Hafenärztliche Dienst schon vor Einlauf der Schiffe Kontakt mit den Agenten auf und erfragt die Zahl der impfbereiten Seeleute. Geimpft wird mit dem Impfstoff von Johnson&Johnson, wodurch die schwierige Koordination einer Zweitimpfung entfällt. Außerdem wirbt auch die Seemannsmission bei im Hafen liegenden Schiffen für das Impfangebot.
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