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Der Senator für Kultur

Landesarchäologie präsentiert römische Silbermünze und ehrt jungen Finder

11.08.2023

Mit einer schriftlichen Belobigung hat die Bremer Landesarchäologin, Prof. Dr. Uta Halle, am Freitagmittag den jungen Finder einer 1800 Jahre alten Münze in Bremen-Arsten gewürdigt. Der neunjährige Bjarne, zum Zeitpunkt des Fundes ein Jahr jünger, hatte im August 2022 beim Spielen in der Sandkiste der Grundschule am Korbhauser Weg ein Objekt entdeckt, das sich nach eingehender Untersuchung durch die Landesarchäologie als Silberdenar aus der Regierungszeit des römischen Kaisers Marc Aurel (121-180) herausstellte. "Wir sind froh, dass Bjarne so gut aufgepasst hat“, sagte die Landesarchäologin vor Medienvertreterinnen und Medienvertretern. Der Fund sei "etwas ganz Besonderes, weil es erst zwei vergleichbare Münzfunde aus dem Römischen Reich auf Bremer Stadtgebiet gegeben hat – einen in den 1930er-Jahren bei Siedlungsgrabungen in Rekum, einen weiteren in der zweiten Jahrhunderthälfte in Mahndorf", sagte Halle bei der Präsentation des Kleinods in den Räumen der Bremer Landesarchäologie am Hauptbahnhof.

Die von Bjarne gefundene römische Münze. Foto: Kulturressort.
Die von Bjarne gefundene römische Münze. Foto: Kulturressort.

Außer besagtem Belobigungsschreiben, das Bjarne für "Wachsamkeit und Neugierde" auszeichnet, darf sich der designierte Viertklässler über zwei Bücher freuen. Thema: Archäologie. Was den Verbleib des von ihm gleichsam im Kinderspiel gehobenen Schatzes anbelangt, steht noch ein klärendes Gespräch zwischen der Familie des Jungen und der Landesarchäologin aus. Denn nach dem Bremer Denkmalschutzgesetz gehört ein solcher Fund dem Bundesland. Geht es nach Prof. Halle, so wird der kleine Silberschatz demnächst im Focke-Museum ausgestellt, in dem sie die Abteilung für Ur- und Frühgeschichte leitet. "Eine solche Münze ist dort bislang nicht zu sehen. Die hat auch im Museum das Zeug zur Attraktion", sagte Prof. Halle mit Blick auf das erhebliche Medieninteresse bei der Vorstellung der Münze und des ehrlichen Finders Bjarne. Der übrigens hat dem Vernehmen nach schon seine Zustimmung zur Aufnahme des Fundstücks in die Bestände des Museums signalisiert.

Der gefundene Silberdenar wiegt 2,4 Gramm. Laut Prof. Halle zeigt sein Gewicht, dass er in einer "Zeit der Münzverschlechterung" geprägt wurde. Inflationsbedingt sei der Silberanteil während der Herrschaft von Marc Aurel signifikant reduziert worden. Ungeachtet dessen war die Verbreitung der populären Münze größer als der Euro-Raum: Als Zahlungsmittel konnte der Silberdenar von der Provinz Britannia bis nach Syrien und von Nordafrika bis an den Rhein genutzt werden. Das jetzt aufgespürte Exemplar könnte als Devise, als Souvenir oder als angespültes Strandgut in den Süden Bremens gelangt sein, sagte Prof. Halle.

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