24.05.2000
Rede von Sportsenator Dr. Bernt Schulte zur Eröffnung der Kunstturneuropameisterschaften 2000 in Bremen
Sehr geehrte Damen und Herren,
im Namen des Bremer Senats begrüße ich Sie sehr herzlich zu den Kunstturneuropameisterschaften 2000 in Bremen. Besonders herzlich willkommen heiße ich die Vertreter des Europäischen Turnverbandes UEG, die Sportler und die weiteren Mitglieder der Delegationen der Mitgliedsverbände, außerdem die Vertreter des Deutschen Turnerbundes und des Bremer Turnverbandes.
Die Kunstturneuropameisterschaft ist für Bremen ein herausragendes Ereignis. Sportler aus 40 Nationen nehmen an diesen Meisterschaften teil und dokumentieren damit die Bedeutung der Wettkämpfe. Zugleich sichern sie durch die starke Konkurrenz auch ein hohes sportliches Niveau. Wir alle freuen uns über Ihre Teilnahme.
Für die Europameisterschaft hier in Bremen sind weit mehr Mannschaften gemeldet als noch vor zwei Jahren in St. Petersburg. Natürlich hat das mit den Olympischen Spielen zu tun, die in wenigen Wochen in Sydney stattfinden werden. In Bremen findet die letzte Meisterschaft vor den Spielen statt, und alle Mannschaften nutzen die letzte Gelegenheit zu einem Leistungsvergleich.
Die Entscheidungen im Mehrkampf am Sonnabend sowie die Gerätefinals in der Einzelwertung am Sonntag sind die Höhepunkte dieser Meisterschaften und auch einer der sportlichen Höhepunkte Bremens in diesem Jahr.
Der parallel zu den Europameisterschaften stattfindende Praxiskongress belegt die Bedeutung der Sportwissenschaft für die sportliche Praxis, und ich freue mich, dass auch in Bre-men eine enge Verbindung zwischen Theorie und Praxis besteht.
Leistungssport ist Teil unserer Gesellschaft, und er zeigt uns, zu welchen Höchstleistungen Menschen fähig sind. Er zeigt uns auch, dass die Erbringung von Leistungen Freude machen kann und dass Erfolg nicht nur von der absoluten Leistung abhängig ist. Wie viele Menschen sind schon mit einer persönlichen Bestleitung auf hinteren Rängen gelandet und haben sich königlich darüber gefreut?
Leistungswille kann auch übertrieben werden, und gerade im Sport – und auch beim Kunstturnen – haben wir alle das schon wahrgenommen. Leistungsbereitschaft aber ist Kern unserer Gesellschaft: Ohne sie entstehen keine positiven Ergebnisse und letztlich auch kein persönlicher Erfolg. Die Freude daran, produktiv zu sein, ist einer der Motoren des Menschseins. Darin liegt auch eine Vorbildfunktion des Sports. Und deswegen ist sportliche Tätigkeit und ehrenamtliches Engagement – trotz leicht nachlassender Tendenz – wichtig für unsere Gesellschaft.
Ehrenamtliches Engagement ist noch immer die wesentliche Grundlage für Sport in Deutschland. Auf diese Weise werden Menschen mit und für andere Menschen tätig, üben Teamfähigkeit und Fairness; und sie erleben darin auch die Freude am Sport. Ich wünsche uns allen, dass wir in den Tagen der Kunstturneuropameisterschaft in Bremen davon etwas spüren und erleben.
Ich hoffe, dass Sie in den nächsten Tagen nicht nur die Stadthalle und die hier stattfindenden hervorragenden sportlichen Leistungen sehen, sondern auch Zeit und Muße haben werden, einen Eindruck von Bremen zu bekommen. Das Land Bremen, zu dem die Städte Bremen und Bremerhaven gehören, befindet sich im Sanierungszeitraum, um seine öffentliche Infrastruktur zu stärken und wettbewerbsstärker zu werden. Mit dem erst vor drei Jahren eröffneten neuen Messezentrum nebenan sehen Sie das erste fertiggestellte Projekt der Sanierung, und vieles Neue und Sehenswerte wird Ihnen in der Stadt noch begegnen. Ich wünsche allen Gästen in Bremen einen angenehmen Aufenthalt.
Der Europäischen Turnunion (UEG), dem Turnverein Bremen 1860 und dem professionellen Organisationskomitee sage ich herzlichen Dank für die geleistete Arbeit und wünsche Aktiven, Delegierten, Journalisten und Publikum Freude und Erfolg.
Dr. Bernt Schulte
Senator für Inneres, Kultur und Sport
der Freien Hansestadt Bremen