02.05.2000
"Mütter tragen nach wie vor die Hauptlast der Familienarbeit. Wir alle wissen: Kindererziehung, Haushalt, berufliche Tätigkeit – eine solche Dauerbelastung zehrt an den Kräften. Erschöpfungszustände und nicht selten gesundheitliche Störungen sind viel zu oft die Folge. Eine Auszeit von familiären Verpflichtungen und Verantwortung, wie sie eine Mütterkur ermöglicht, kann den Betroffenen helfen, wieder Kraft zu schöpfen, zu sich selbst zu finden".
Mit diesen Worten ruft Luise Scherf, Frau des Bremer Bürgermeisters, als Schirmherrin die Bürgerinnen und Bürger der Hansestadt zu Spenden für das Müttergenesungswerk auf.
"Stärken Sie die Mütter und helfen Sie damit zugleich den Kindern. Mit der Spende ermöglichen Sie den Frauen eine notwendige Kur".
Mit ihrem Spendenaufruf für den Ortsausschuss Bremen zog Luise Scherf auch Bilanz über die erfolgreiche Arbeit des Müttergenesungswerkes im letzten Jahr in der Hansestadt. 1999 konnten von den Helferinnen und Helfern insgesamt 65.601,12 Mark zusammengetragen werden. Darin enthalten sind 6316 Mark aus der Haussammlung sowie 9.739,86 Mark, die die Straßensammlung erbracht hat. "Ich danke den 11 ehrenamtlichen Helfern und den 110 Schülerinnen und Schülern für ihren großartigen Einsatz und all den vielen Spendern für ihre Unterstützung", erklärte Luise Scherf.
Mit dem eingesammelten Geld konnte im vergangenen Jahr 518 Müttern und 747 Kindern eine Kur ermöglicht werden. Die Frauen wurden in einer der vier Beratungsstellen in Bremen persönlich beraten und erhielten nach der Kur Informationen über weitergehende Gesundheitsangebote.
Die Sammlungen für das Müttergenesungswerk finden in Bremen in der Zeit vom 6. bis 21. Mai statt. Dabei handelt es sich um die Haussammlungen durch ehrenamtliche Helferinnen und Helfer vom 6. bis 21. Mai. Die Straßensammlungen durch Schülerinnen und Schüler erfolgen vom 11. bis 15. Mai.
Die Elly-Heuss-Knapp-Stiftung, Deutsches Müttergenesungswerk blickt inzwischen auf eine 50jährige erfolgreiche Geschichte zurück. Über 3 Millionen Frauen und Kindern konnte seither geholfen werden, wieder gesünder und stabiler zu werden. Das Werk unterhält als anerkannte Einrichtungen 23 Mütterkurhäuser, 104 Mutter-Kind-Kurhäuser sowie 1500 Beratungs- und Vermittlungsstellen. Zu den Angeboten gehören auch die Vorbereitung und Nacharbeit der stationären Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen am Wohnort. Zudem gibt es Schwerpunktkuren beispielsweise für Mütter mit pflegebedürftigen Angehörigen, mit behinderten Kindern, für Mütter in den Wechseljahren und nach Krebsbehandlungen.
"Nervliche und seelische Belastungen sind der Hauptgrund, der für viele Frauen eine Kur dringend notwendig macht", so Luise Scherf. "Neben der medizinischen Therapie für Mütter und Kinder spielt bei einer Kur des Müttergenesungswerkes deshalb auch die psychosoziale Behandlung sowie die Kurvor- und –nacharbeit eine zentrale Rolle". Kranke und erschöpfte Mütter zu stärken, Krankheiten vorzubeugen und die Frauen psychisch zu stabilisieren – diese wichtige Aufgabe müsse dringend fortgesetzt werden. Luise Scherf: "Dabei hilft eine Spende für das Müttergenesungswerk; jeder noch so kleine Beitrag kann viel bewirken".