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Bremische Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau

Mädchen für MINT begeistern: Berufsorientierungsprojekt „mint:pink“ startet in Bremerhaven

23.10.2019

Nach erfolgreichem Pilot geht das Berufsorientierungsprojekt „mint:pink“ in Bremerhaven in die zweite Runde: 25 Mädchen der 9. und 10. Klassen aus fünf Schulen lernen in den kommenden Monaten Naturwissenschaften und Technik ganz praktisch in der Berufswelt in sechs Bremerhavener Unternehmen und an der Hochschule kennen. Ziel ist, für diese Berufsfelder Interesse zu wecken und mögliche Zugangsbarrieren abzubauen.

Am Dienstagabend (22. Oktober) startete „mint:pink“ (MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) mit einer Auftaktveranstaltung für die Schülerinnen, ihre Eltern, Lehrkräfte und Beteiligte aus den Unternehmen und der Hochschule. Bis Mai bekommen die Mädchen Einblicke im Rahmen von Workshops und Mini-Praktika in den Unternehmen, zusätzlich geht es in die Labore der Hochschule.

Beteiligt sind in diesem Jahr:
- Schulen: Lloyd-Gymnasium, Johann-Gutenberg-Schule, Schule am Ernst-Reuter-Platz, Paula-Modersohn-Schule, Gymnasium Langen
- Unternehmen: BLG Logistics Group AG & Co. KG, Eurogate GmbH & Co. KGaA, KG, Deutschen See GmbH, Biozoon GmbH, Kaesler Nutrition GmbH, Green Secure GmbH
- Hochschule Bremerhaven

Schirmherrin und Meeresforscherin Antje Boetius macht Mut

Das Projekt setzt auf Praxisbezug und weibliche Vorbilder. Schirmherrin ist in diesem Jahr die Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung, Prof. Dr. Antje Boetius. Die Meeresbiologin machte den teilnehmenden Mädchen per Video-Botschaft Mut, indem sie von sich erzählte: „Als Kind habe ich herausgefunden: Ich will Meeresforscherin werden, abtauchen, das Leben unter Wasser kennenlernen. Und dieser Traum ist wahr geworden. Warum eigentlich? Weil ich eine Familie hatte, Freunde und Vorbilder, die mich dazu ermutigt haben. Die mir das Gefühl gegeben haben, auch als Mädchen kann ich alles erreichen: um die Welt reisen, im U-Boot abtauchen, mit Robotern arbeiten.“
In der kommenden Woche werden die Teilnehmerinnen ihren ersten Workshop in der technischen Ausbildungswerkstatt von Eurogate bestreiten und die Arbeit auf dem Containerterminal kennenlernen. Das Unternehmen ist bereits zum zweiten Mal dabei. „Wir möchten den Schülerinnen mit mint:pink technische Berufsfelder schmackhaft machen“, so Insa Eden, Ausbildungsleiterin für den Standort Bremerhaven. „Dafür gewähren wir einen Einblick in die Vielseitigkeit der Einsatzbereiche am Containerterminal und wollen durch die Praxisnähe für die späteren Aufgabenfelder begeistern.“

Das Ziel: Berufsorientierung frei von Klischees

Für die Bremische Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau (ZGF) ist das Projekt ein wichtiger Baustein: „Eine klischeefreie Berufsorientierung ist ein zentraler Schlüssel, um Berufswege vor allem für Mädchen weiter zu öffnen“, sagt die Landesfrauenbeauftragte Bettina Wilhelm. „Mädchen können hier Interesse für Berufe entwickeln, mit denen sie immer noch nicht so selbstverständlich in Berührung kommen, wie oft angenommen wird. Uns geht es darum, mit Angeboten wie diesen, aber auch in der Berufsberatung, das Spektrum der Interessen und Wahlmöglichkeiten zu öffnen. Denn nach wie vor wirken gängige Rollenmuster, die die Berufswahl einschränken.“ Die ZGF ist hier bereits seit Jahren mit verschiedenen Projekten und Initiativen aktiv, vergangene Woche fand beispielsweise das Schnupperstudium „MINTensiv“ in Kooperation mit der Hochschule Bremerhaven statt.

Dass sich das Berufswahlverhalten von jungen Menschen noch an klassischen Rollenbildern orientiert, ist vielfach belegt. Mädchen sind in mathematischen wie technischen Studienfächern und Berufen stark unterrepräsentiert. Der Frauenanteil in MINT-Studiengängen lag 2018/19 beispielsweise bei knapp 30 Prozent. In technischen Ausbildungsberufen liegt der Prozentsatz weit darunter: 2018 waren nur 11,4 Prozent derer, die eine duale MINT-Berufsausbildung begannen, Frauen.

„mint:pink“: Initiative aus Hamburg

Das Projekt „mint:pink“ (www.mintpink.de) wurde vor sechs Jahren in Hamburg initiiert und wird von über 30 Unternehmen und zehn wissenschaftlichen Einrichtungen unterstützt. Norderstedt und Bremerhaven sind die einzigen Standorte außerhalb Hamburgs. In Bremerhaven geht die Initiative auf das Netzwerk Schule, Wirtschaft und Wissenschaft für die Region Unterweser und Antje Siemer, Lehrerin und MINT-Koordinatorin am Lloyd-Gymnasium, zurück. Die Bremische Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau (ZGF) unterstützt die Umsetzung als Kooperationspartnerin.

Achtung Redaktionen: Die Pressestelle des Senats bietet Ihnen das Foto dieser Mitteilung zur honorarfreien Veröffentlichung an. Foto: ZGF/Keim

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