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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Maßnahmen zum Schutz von Geflüchteten in der Landeserstaufnahme

Aufklärung, Zugangsbeschränkungen für Besucher und Umzüge für Menschen mit höherem Risiko

24.03.2020

Rund 30 Personen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf bei einer Infektion mit dem Coronavirus COVID-19 verlassen die Landeserstaufnahmestelle für Geflüchtete in Vegesack und werden jetzt dezentral untergebracht. Das teilte Sozialsenatorin Anja Stahmann am heutigen Dienstag (24. März 2020) mit.

Vorausgegangen war in der vergangenen Woche eine umfassende Erhebung aller Personen, die nach den Kriterien des Robert-Koch-Instituts ein erhöhtes Risiko tragen. Dazu gehören Menschen mit Herzkreislauferkrankungen, Diabetes, Erkrankungen des Atmungssystems, der Leber und der Niere sowie Krebserkrankungen, mit Immunschwäche oder medikamentös unterdrücktem Immunsystem zum Beispiel aufgrund der Einnahme von Cortison. Die Regelung auf der Basis von Einzelfallentscheidungen betrifft zudem vier Personen im Alter von mehr als 60 Jahren (in den 30 enthalten).

Die Erstaufnahme bleibt aber Gemeinschaftseinrichtung für Menschen, die nach den Veröffentlichungen des Robert-Koch-Instituts kein Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf tragen. „In keiner anderen Einrichtung können wir eine Gesundheitsversorgung vor Ort bieten“, betonte Senatorin Stahmann. Die Anwesenheit in der Landeserstaufnahme sei zudem für das asylrechtliche Verfahren von Bedeutung.

Alle neu ankommenden Geflüchteten würden zudem zunächst isoliert, auf COVID-19 getestet und erst dann ins Aufnahmeverfahren weitergeleitet, wenn der Test mit negativem Befund vorliege. „Wir hatten bislang nicht einen einzigen positiven Befund“, sagte die Senatorin, „und auch keinen Fall, den das Gesundheitsamt als Verdachtsfall eingeschätzt und getestet hat.“

Bewohnerinnen und Bewohner werden seit Ende Februar mit mehrsprachigen Aushängen und Handzetteln sowie in persönlichen Gesprächen über die Lage informiert, strenge Einlasskontrollen stellen sicher, dass Besucherinnen und Besucher die Erstaufnahme nicht mehr betreten können. Die Mahlzeiten werden inzwischen als Einzelportionen ausgegeben, und die Reinigungsintervalle wurden erhöht. „Gemeinschaftseinrichtungen sind besonders sensible Bereiche“, sagte Senatorin Stahmann. „Die getroffenen Maßnahmen sollen die Bewohnerinnen und Bewohner der Einrichtungen schützen.“

Ansprechpartner für die Medien:
Dr. Bernd Schneider, Pressesprecher bei der Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport, Tel.: (0421) 361-4152, E-Mail: bernd.schneider@soziales.bremen.de