Professorinnenprogramm: Das Instrument für mehr Chancengerechtigkeit
10.11.2017Eine Erfolgsschichte geht weiter: Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) hat in ihrer heutigen Sitzung in Berlin (10.11.2017) die Fortführung des Professorinnenprogramm bis 2022 beschlossen. In der Programmphase 2018-2022 werden Bund und Länder für das Professorinnenprogramm insgesamt 200 Millionen Euro zur Verfügung stellen.
Die Vorsitzende der GWK, die Bremer Wissenschaftssenatorin Prof. Dr. Eva Quante-Brandt, erklärt dazu: „Das Professorinnenprogramm ist ein wirksames Instrument, um den Anteil der Professorinnen an den Hochschulen zu erhöhen. Es stärkt dabei auch die Strukturen für die hochschulinterne Gleichstellung. Die Chancengerechtigkeit im Wissenschaftssystem wird dadurch nachhaltig verbessert. Mit der Förderung einer vierten Professur bei entsprechend guten Gleichstellungskonzepten geben wir den Hochschulen deutliche Anreize, auch die Förderung von jungen Wissenschaftlerinnen, die sich erst auf dem Weg zur Professur befinden, voranzutreiben.“
Wie in den ersten beiden Runden verfolgt auch das Professorinnenprogramm III eine Doppelstrategie. Zum einen werden über eine Anschubfinanzierung Erstberufungen von Frauen auf eine Professur gefördert. Zum anderen wird auch das neue Programm die gleichstellungspolitischen Strukturen an den Hochschulen stärken - für die Bewerbung um die Förderung einer Professur müssen die Hochschulen ein Gleichstellungskonzept vorlegen. Erst bei dessen positiver Bewertung können Förderanträge für bis zu drei Professuren gestellt werden. Neue Wege beschreitet das Programm im Bereich „Personalentwicklung und –gewinnung auf dem Weg zur Professur“. Bis zu zehn Hochschulen pro Runde können die Förderung einer vierten Professur beantragen, wenn ihre Konzepte Bestbewertungen im Bereich „Personalentwicklung und -gewinnung auf dem Weg zur Professur“ erhalten. Sie erhalten dann zugleich das Prädikat „Gleichstellung: ausgezeichnet!".
Bremer Hochschulen haben sowohl am Professorinnenprogramm I als auch am Professorinnenprogramm II erfolgreich teilgenommen und sind auf der Grundlage positiv bewerteter Gleichstellungskonzepte seit 2008 mit Bundesmitteln gefördert worden.
Durch die nun beschlossene Fortführung des Professorinnenprogramms haben die Bremer Hochschulen erneut die Chance, sich mit aktualisierten Gleichstellungskonzepten an dem wettbewerblichen Verfahren zu beteiligen und für die Berufung von Frauen eine Bundesförderung zu erhalten. Aktuell liegt der Frauenanteil bei den Professuren im Land Bremen bei 28 Prozent, bundesweit liegt der Wert bei 23 Prozent.
Senatorin Quante-Brandt hatte als GWK-Vorsitzende die Gleichstellung zum diesjährigen Schwerpunktthema gemacht: „Auch wenn sich schon viel getan hat, dürfen wir nicht nachlassen mit unseren Bemühungen. Immer noch gehen dem Wissenschaftssystem zu viele Frauen auf den höheren Qualifikationsstufen verloren.“
Senatorin Quante-Brandt wiedergewählt
Bremens Wissenschaftssenatorin Eva Quante-Brandt vertritt weiterhin die Interessen der Länder in der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern (GWK). Auf der heutigen GWK-Sitzung wurde sie für weitere zwei Jahre in den Vorstand gewählt. Senatorin Quante-Brandt wird im kommenden Jahr (2018) stellvertretende Vorsitzende, im Jahr darauf (2019) die Vorsitzende der GWK. Die Wahlperiode beträgt zwei Jahre. Im zweiten Jahr wechselt der Vorsitz turnusmäßig von der Bundes- auf die Länderseite. Die GWK wählte heute vorläufig Bundesministerin Prof. Dr. Johanna Wanka. Eine Neuwahl findet gegebenenfalls nach Konstituierung der neuen Bundesregierung statt.
In der GWK wirken Bund und Länder im Bereich der Wissenschafts- und Forschungsförderung zusammen: Gemeinsam fördern sie auf der Grundlage des Artikels 91b Abs. 1 Grundgesetz Wissenschaft, Forschung und Lehre.