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Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation

Mit Bildung und Migration gegen Fachkräftemangel

Senat diskutiert Strategie zur Sicherung des Fachkräftebedarfs

21.04.2015

Der Senat hat in seiner heutigen Sitzung (21. April 2015) die "Strategie zur langfristigen Sicherung des Fachkräftebedarfs" behandelt. Der ausführliche Bericht ist in enger Abstimmung mehrerer Senatsressorts erstellt und vom Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen in den Senat eingebracht worden. Senator Martin Günthner: "Es wird immer deutlicher, dass der demographische Wandel eine der ganz großen Herausforderungen der kommenden Jahre ist. Unabhängig von konjunkturellen Einflüssen wird das Fachkräfteangebot mittel- bis langfristig wahrscheinlich dem Bedarf nicht mehr entsprechen, da die Zahl der Personen, die potentiell einer Beschäftigung nachgehen können, abnimmt. Auch wenn die Prognosen für das Land Bremen positiver sind, als für viele andere Regionen Deutschlands, müssen wir gezielte Maßnahmen ergreifen, um Engpässe möglichst zu vermeiden."

Nach derzeitigen Annahmen, ist davon auszugehen, dass die Bevölkerung in Bremen im erwerbsfähigen Alter bis 2030 abnehmen und die Zahl älterer Beschäftigter zunehmen wird. Im Jahr 2015 wird mehr als jeder fünfte Erwerbsfähige mindestens 55 Jahre alt sein, die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter wird bis 2030 um 9,4 Prozent abnehmen. Gleichzeitig ist zu beobachten, dass der Bedarf nach qualifizierten und hochqualifizierten Fachkräften seit mehreren Jahren ansteigt.

Bereits heute gibt es auch in Bremen in einigen Berufsfeldern und Branchen Fachkräfteengpässe. Dies gilt u.a. für gewerblich-technische sowie sozialpflegerische Berufsfelder. Daher wird es künftig noch mehr darauf ankommen, dass

  • ausreichend Erwerbspersonen im Alter von 15 bis 65 Jahren vorhanden sind,
  • diese tatsächlich am Arbeitsmarkt teilnehmen (können) und
  • sich unter diesen Personen ausreichend akademische und beruflich ausgebildete Fachkräfte wiederfinden.

Senator Günthner wies darauf hin, dass für die Bekämpfung des Fachkräftemangels eine Fülle unterschiedlicher Maßnahmen langfristig entwickelt werden müssen. "Neben den Anstrengungen, die von Unternehmen selbst unternommen werden, gibt es bereits zahlreiche erfolgreiche und Erfolg versprechende Ansätze, die in Zukunft zur Sicherung des Fachkräfteangebots beitragen."

Die Fachkräftestrategie des Landes Bremen bündelt diese Ansätze in sechs politikfeldübergreifenden Handlungsfeldern:

  • Übergang Schule in Beruf sichern, berufliche Ausbildung stärken
  • Hochschulen, Durchlässigkeit der Bildungssysteme
  • Berufliche Weiterbildung
  • Vereinbarkeit von Beruf und Familie – Potenziale von Frauen nutzen
  • Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit, Chancen eines inklusiven Arbeitsmarktes nutzen
  • Lebens- und Arbeitsort Bremen: Fachkräfte halten und gewinnen

So ist beispielsweise ein zentraler Baustein zur Sicherung des künftigen Fachkräfteangebots die Einrichtung von Jugendberufsagenturen sowie die Umsetzung der Ausbildungsgarantie. Mit der Einrichtung der Jugendberufsagenturen werden Jugendliche beim Übergang von der Schule in die (Berufs-) Ausbildung systematisch mit dem Ziel begleitet, dass kein Jugendlicher verloren geht und möglichst viele einen Berufsabschluss erlangen. Mit der flankierenden Ausbildungsgarantie wird auch jenen Jugendlichen ein Angebot unterbreitet, denen es nicht aus eigenen Bemühungen gelungen ist, einen Ausbildungsplatz zu finden. Auf dem Weg zur Ausbildungsreife leistet der Ausbau der Ganztagsschulen einen bedeutenden Beitrag, dem Leistungspotenzial aller Kinder und Jugendlichen volle Entfaltung zu ermöglichen und die Zahl der Schulabbrecher zu reduzieren.