Bereits 13.000 Leuchten im Rahmen des Gemeinschaftsprojekts mit swb Beleuchtung ausgetauscht / Umstellung auf LED spart zu-künftig circa 4,9 Mio. Kilowattstunden pro Jahr ein
Seit Januar tauscht swb Beleuchtung im Auftrag der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau etwa 8.400 überwiegend mit Natriumdampflampen bestückte Großleuchten und rund 10.700 überwiegend mit Kompaktleuchtstofflampen bestückte Kleinleuchten gegen moderne und energiesparende LED-Leuchten im Stadtgebiet Bremen aus. Ziel ist eine Energieeinsparung von knapp 4,9 Millionen Kilowattstunden pro Jahr - ab Umrüstungsende im Frühling 2023. Die eingesparte Strommenge entlastet das Klima voraussichtlich um 2 Millionen Kilogramm CO2-Emissionen im Jahr.
Am heutigen Dienstag (15. November 2022) ist weit mehr als die Hälfte geschafft: "Das sogenannte Bergfest hatten wir im August erreicht. Aktuell stehen noch etwa 6.000 Umrüstungen aus", sagen Senatorin Dr. Maike Schaefer und der swb-Vorstandsvorsitzende Dr. Torsten Köhne. "Das bedeutet, dass bereits 13.000 LED-Leuchten installiert sind und wir pro Nacht mit 11.000 kWh Strom weniger auskommen. Das spart etwa 4.700 kg CO2 ein", rechnet Torsten Köhne vor.
Für den symbolischen Start des Endspurts rüsteten Maike Schaefer und Torsten Köhne heute die erste Leuchte des letzten Drittels persönlich in der Straße "Diepenau" um. Eingesetzt wurde eine hochmoderne technische LED-Leuchte, wie sie inzwischen in Bremen in den meisten Haupt-, Wohn- und Nebenstraßen verwendet wird.
Im gesamten Projektverlauf werden zwei verschiedene Modelle von Leuchtentypen für die Umrüstung der öffentlichen Beleuchtung auf LED verbaut: ungefähr 15.650 Stück technische Leuchten und etwa 3.500 sogenannte dekorative Leuchten. Letztere werden in Bremen hauptsächlich in Parkanlagen und an öffentlichen Wegen und auf Plätzen eingesetzt. Alle Leuchten werden in der 3.000 Kelvin-Variante verbaut. Diese geben ein sogenanntes warmweißes Licht ab und entsprechen damit der Empfehlung des Bundesamts für Naturschutz, da nachtaktive Tiere eher durch kaltweißes Licht beeinflusst werden.
Dazu Maike Schaefer, Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau: “Die Modernisierung der Bremischen Straßenbeleuchtung ist in den aktuellen Zeiten wichtiger denn je. Wir begegnen damit zugleich der Klimakrise, der Energiepreiskrise, machen uns durch die Nutzung von 100 Prozent Ökostrom von Aggressoren wie Russland unabhängiger und gehen einen weiteren wichtigen Schritt für den Insektenschutz. Ich freue mich daher besonders, dass wir mit der Umsetzung dieses Projektes so schnell vorwärtskommen."
"Darauf, dass die Mitarbeitenden bei swb Beleuchtung in der Planungsphase ihr Expertenwissen einbringen konnten, sind wir bei swb schon ein Stückchen stolz", sagt Dr. Torsten Köhne. "Damit und mit den jetzt beginnenden Montagearbeiten tragen wir maßgeblich dazu bei, die Stadt bei der Erreichung ihrer ambitionierten Ziele für den Klimaschutz und auch den Schutz nachtaktiver Tiere im urbanen Raum zu unterstützen."
Bislang fand in Bremen auf Grundlage des Beleuchtungsvertrags die Umrüstung auf LED-Leuchtmittel sukzessive und kontinuierlich statt: War eine konventionelle Leuchte abgängig, wurde sie auf den neuesten Stand der Technik aufgerüstet. So konnte wirtschaftlich effektiv die restliche Lebensdauer von bereits angebrachten Leuchten genutzt werden. Außerdem wurden in den letzten Jahren bei Neu- und Umbau- sowie Erneuerungsmaßnahmen ausschließlich LED-Leuchten eingesetzt. Im Ergebnis sind somit bereits vor Beginn dieses Umrüstungsprojekts etwa 30 Prozent des Bestands mit LED-Technik ausgestattet. Nun kommt mittels der Förderung durch die Nationale Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) Bewegung in den Umrüstungsprozess.
Das Umrüstungs-Projekt wird 8,9 Millionen Euro kosten, der Großteil davon Investitionskosten für die LED-Leuchten. Diese wiederum werden vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags mit 2,2 Millionen Euro gefördert.
Damit die Austauscharbeiten effizient vonstattengehen können, bedurfte es einer aufwändigen Vorarbeit durch das Amt für Straßen und Verkehr (ASV). Nur bestimmte Leuchten erfüllen die Förderkriterien und mussten daher auf diese geprüft und ausgewählt werden. So muss zum Beispiel durch den Austausch der Leuchte mindestens 50 Prozent Energie eingespart werden. Zudem werden nahezu ausschließlich Ansatz- und Aufsatzleuchten mit einem Mindestalter von zehn Jahren ausgetauscht.
Um den Fördergrundsätzen gerecht zu werden, müssen alle zukünftigen Leuchten mit einer autarken Nachtabsenkung von 50 Prozent in der Zeit von 22 Uhr bis 6 Uhr betrieben werden. Um das Licht gezielt nur auf die Verkehrsflächen auszurichten und somit die Lichtverschmutzung auf ein Minimum zu reduzieren, werden ausgewählte Optiken eingesetzt; das sind speziell angepasste Linsen, die das Licht zielgerichtet lenken. Die LED-Leuchten geben zudem kein Licht nach oben ab und verhindern damit den sogenannten Lichtsmog.
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