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Die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz

MRE-Netzwerk Land Bremen wird 15 Jahre alt

Ziele sind Aufklärung und Prävention von Infektionen durch multiresistente Erreger

04.09.2024

Multiresistente Erreger (MRE) sind Bakterien, gegen die die meisten Antibiotika unwirksam sind. In Deutschland sind laut dem Robert Koch-Institut (RKI) bis zu 9.700 Todesfälle jährlich auf antimikrobielle Resistenzen zurückzuführen. Somit stellen MRE eine immer größer werdende Herausforderung dar. Um der steigenden Problematik multiresistenter Erreger wirksam entgegenzutreten, wurde im Rahmen der Gesundheitsministerkonferenz 2006 ein Strategiepapier beschlossen, das die bundesweite Gründung von regionalen Netzwerken zur Prävention von multiresistenten Erregern vorsah. Im Sommer 2009 gründeten alle bremischen Krankenhäuser und zahlreiche Laboratorien durch Unterzeichnung und Abgabe einer Selbstverpflichtungserklärung das "MRSA Netzwerk Land Bremen". Im Januar 2014 wurde die bisherige Bezeichnung des Netzwerks aufgrund fachlicher Erwägungen zum "MRE-Netzwerk Land Bremen" umbenannt.

Claudia Bernhard, Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz: "Multiresistente Erreger sind eine Herausforderung für das Gesundheitswesen. Deshalb ist die Arbeit des MRE-Netzwerks Land Bremen so wichtig. Es ermöglicht den Informationsaustausch unter Gesundheits- und Gemeinschaftseinrichtungen. Dass sich die Akteurinnen und Akteure im Gesundheitswesen kontinuierlich über neue Erkenntnisse auf diesem Gebiet austauschen ist unerlässlich für den vorbeugenden Gesundheitsschutz für die Bremerinnen und Bremer."

Aufgaben und Ziele des MRE-Netzwerks Land Bremen
Neben dem Informationsaustausch sollen Patientinnen und Patienten insbesondere vor Gefahren durch MRE-Infektionen geschützt werden, denen sie im Rahmen der medizinischen Behandlung ausgesetzt sein könnten. Hierzu erarbeiten Arbeitsgruppen ein einheitliches, qualitätsgesichertes Vorgehen und Informationsmaterialien, um die Verbreitung von MRE in Krankenhäusern, Rehakliniken, Arztpraxen, ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen sowie in Rettungs- und Transportdiensten zu verhindern. Weitere Ziele des Netzwerks sind unter anderem die Vermittlung von Basiswissen über Hygienemaßnahmen und eine sinnvolle Antibiotikatherapie, um weitere Antibiotikaresistenzen zu verhindern. Darüber hinaus wird eine verbesserte Umsetzung von Hygienemaßnahmen im Pflegealltag unterstützt und über Früherkennungsmaßnahmen informiert. Das MRE-Netzwerk fördert die wichtige Kommunikation zwischen den beteiligten Institutionen, medizinischen Einrichtungen und Betroffenen und ermöglicht somit eine optimierte Versorgung von Patientinnen und Patienten.

Das MRE-Netzwerk, dem auch Institutionen aus Niedersachsen angehören, trifft sich mindestens einmal jährlich beim "Runden Tisch MRE", der von der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz veranstaltet wird. Dort werden die neusten Entwicklungen und Erkenntnisse rund um das Themengebiet MRE besprochen und Arbeitsaufträge an Arbeitsgruppen erteilt. Zudem bietet der Runde Tisch MRE die Möglichkeit, sich über spezielle, einrichtungsspezifische Probleme und Lösungsansätze auszutauschen. Ein erfolgreicher Umgang mit MRE ist nur durch ein institutionsübergreifendes, abgestimmtes Handeln innerhalb der medizinischen Einrichtungen möglich.

Das MRE-Netzwerk ist weiterhin offen für alle Institutionen, die die Ziele des Netzwerks als Gemeinschaftsaufgabe sehen und verbindlich unterstützen.

Weitere Informationen zu multiresistenten Erregern unter www.gesundheit.bremen.de/mre

Ansprechpartnerin für die Medien:
Kristin Viezens, Pressesprecherin der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz, Tel.: (0421) 361-2082, E-Mail: kristin.viezens@gesundheit.bremen.de