07.09.2004
Mit „Ausbildungsinitiative Bremen/Bremerhaven (AIBB)“ Beitrag zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit leisten
Am 30. Juni diesen Jahres wurde im Land Bremen der „Regionale Pakt für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs in Bremen und Bremerhaven“ vereinbart. Bestandteil dieses Paktes ist die Ausbildungsinitiative Bremen / Bremerhaven (AIBB), die heute (7. September 2004) von Arbeits- und Jugendsenatorin Karin Röpke, dem stellvertretenden Hauptgeschäftsführer der Unternehmensverbände im Lande Bremen e.V., Ortwin Baum, Roswitha Preißing vom Bildungszentrum der Wirtschaft im Unterwesergebiet e.V. (BWU) und Karlheinz Heidemeyer, Handelskammer Bremen, vorgestellt wurde.
Senatorin Röpke: „Damit wird das Ziel verfolgt, bis 2007 insgesamt mindestens 290 neue duale Ausbildungsplätze für benachteiligte Jugendliche zu schaffen und somit einen Beitrag zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit zu leisten. Vor allem sollen bildungs- und sozialbenachteiligte Jugendliche von der AIBB profitieren und eine qualifizierte berufliche Erstausbildung erhalten.“
Zur Zielgruppe gehören junge Menschen bis zu 25 Jahren, die aus eigener Initiative keinen Ausbildungsplatz erhalten, da sie im Auswahlverfahren der Betriebe – beispielsweise weil sie keinen guten Schulabschluss nachweisen können - unterliegen.
Die Ausbildungsinitiative lehnt sich an ein Projekt in Wolfsburg an – das sogenannte „Wolfsburger Modell“. Im Land Bremen wird sie von einem Kuratorium mit folgenden Mitgliedern getragen: Arbeitgeberverband Bremerhaven, Arbeitgeberverband Handwerk Bremen e.V., Bauindustrieverband Niedersachsen-Bremen, Handelskammer Bremen, Handwerkskammer Bremen, Industrie- und Handelskammer Bremerhaven, Kreishandwerkerschaft Bremerhaven-Wesermünde, und den Unternehmensverbänden im Lande Bremen e.V.
Die Mitglieder des Kuratoriums haben im Unterschied zum „Wolfsburger Modell“ beschlossen, keinen neuen Verein zu gründen. Stattdessen nutzen sie vorhandenes Know how und haben das Bildungszentrum der Wirtschaft der Unternehmensverbände im Land Bremen (BWU) mit der Umsetzung der AIBB beauftragt.
Junge Frauen und Männer sollen gleichermaßen berücksichtigt werden. Für die Auszubildenden ist eine sozialpädagogische Betreuung vorgesehen, die mit ihnen soziale Kompetenzen trainiert und ein Bindeglied zwischen Berufsschule und Ausbildungsbetrieb ist.
Innerhalb der Zielgruppe sollen auch junge Mütter erreicht werden, die für ihre berufliche Eingliederung zusätzlich noch besondere Rahmenbedingungen benötigen.
Das BWU ist der Vertragspartner für die Auszubildenden und schließt gleichzeitig einen Ausbildungsübernahmevertrag mit dem Betrieb ab, in dem die praktische Ausbildung erfolgen soll.
Die Ausbildungsbetriebe werden im Rahmen eines externen Ausbildungsmanagements bei der Auswahl geeigneter Bewerberinnen und Bewerber unterstützt, indem das BWU ihre Ausbildungsfähigkeit testet, individuelle Ausbildungswünsche und Eignung der Kandidatinnen und Kandidaten abgleicht und den Betrieben geeignete Bewerber vorschlägt. Die Entscheidung für die Auszubildende oder den Auszubildenden trifft der Betrieb.
Ein besonderes Kennzeichen der AIBB ist, dass die beteiligten Ausbildungsbetriebe die Ausbildungsvergütung für ihren Auszubildenden an das BWU zahlen. Dieses zahlt die Vergütung an die Auszubildenden aus und erledigt alle mit der Gehaltszahlung verbundenen Aufgaben (Zahlung der Sozialversicherungsbeiträge sowie Urlaubs- und Fehlzeitencontrolling).
Der Ausbildungsprozess wird auch während der gesamten Dauer begleitet und es werden Formalitäten erledigt wie beispielsweise die Anmeldung zur Zwischenprüfung bzw. Abschlussprüfung. Durch diese Rahmenbedingungen werden die Betriebe erheblich unterstützt und entlastet.
Für die Ausbildungsinitiative wird bis 2007 ein Zuschuss von 987.223 € aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds zur Verfügung gestellt.
Die staatliche Deputation für Arbeit und Gesundheit hat der Initiative zugestimmt.
Unterzeichner/innen des „Regionalen Paktes für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs in Bremen und Bremerhaven“ sind: