Umweltministerkonferenz fordert nachhaltiges Schiffsrecycling in Deutschland
29.11.2024Die Umweltministerinnen und -minister von Bund und Ländern haben heute (29. November 2024) auf der Umweltministerkonferenz in Bad Neuenahr einstimmig die Förderung von nachhaltigem Schiffsrecycling in Deutschland beschlossen. Sie folgen damit einem gemeinsamen Antrag aus Niedersachsen und Bremen. Ziel des Antrages ist es, Seeschiffe in Deutschland unter umwelt- und arbeitsrechtlich würdigen Bedingungen abzuwracken. Das ist gleichzeitig ein wichtiger Beitrag für den Ressourcen- und Klimaschutz.
Dazu die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft Kathrin Moosdorf: "Schiffsrecycling in Europa bringt sehr viele Vorteile. Es ist eine neue Chance, Wertschöpfung zu generieren, unsere Wirtschaft zu stärken und Arbeitsplätze zu schaffen. Wir sichern gute Arbeitsbedingungen ab. Gleichzeitig ist es ein Gewinn für den Umwelt- und Klimaschutz. Mit diesem Antrag setzen wir uns dafür ein, dass sich dieser neue Industriezweig in Deutschland zum Nutzen aller entwickeln kann. Bei Werften rennen wir damit offene Türen ein, denn sie haben längst das Potential erkannt – zum Beispiel in Bremerhaven. Hier könnte ein Vorzeigestandort entstehen für modernes und klimafreundliches Schiffsrecycling."
Um die Wettbewerbsfähigkeit des Schiffsrecyclings in Deutschland zu sichern, fordert die Umweltministerkonferenz finanzielle Förderungen für Forschung und Entwicklung sowie beschleunigte Zulassungsverfahren. Der Aufbau entsprechender Kapazitäten in deutschen Häfen biete die Möglichkeit, das Abwracken von Schiffen menschenwürdig und umweltfreundlich umzusetzen.
Große und kleine Seeschiffe werden derzeit häufig tausende Seemeilen von ihren Heimathäfen entfernt in südostasiatischen Ländern abgewrackt – oft unter verheerenden Bedingungen für Mensch und Umwelt. Mit der EU-Schiffsrecycling-Verordnung von 2013 hat Europa diese Praxis für EU-registrierte Schiffe verboten. Stattdessen wird die Abwrackung unter geordneten Umwelt- und Arbeitsstandards gefördert, wodurch wertvolle Rohstoffe hochwertig recycelt und lange Transportwege vermieden werden können. Dieser Ansatz soll nun mit dem verabschiedeten Antrag in Deutschland nachdrücklich verfolgt und unterstützt werden.
Ansprechpartnerin für die Medien:
Ramona Schlee, Pressesprecherin bei der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft, Tel.: (0421) 361-96 269, E-Mail: ramona.schlee@umwelt.bremen.de