Bekämpfung des Wohnungseinbruchs bleibt Schwerpunkt der Polizei
Der Senator für Inneres und Sport der Freien Hansestadt Bremen, Ulrich Mäurer, sowie Polizeipräsident Lutz Müller und der Direktor der Ortspolizeibehörde Bremerhaven, Harry Götze, haben heute die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für das Jahr 2012 vorgestellt. Die Statistik weist aus, dass die Gesamtzahl der Straftaten im Land Bremen im Jahr 2012 gegenüber dem Vorjahr um mehr als 6000 von 93.007 auf 86.814 gesunken ist, das sind 6,7 Prozent weniger. Zugleich stieg die Aufklärungsquote im Land von 47,6 auf 50,1 Prozent. Sie erreicht damit die höchste Quote seit den sechziger Jahren.
Senator Mäurer sieht dies als „besonderen Erfolg der konsequenten Schwerpunktarbeit der Polizei an, durch die nicht nur die Straftaten insgesamt zurückgegangen sind, sondern auch die Aufklärungsquote besser ist als in den vergangen Jahrzehnten.“ Auch in den kommenden Jahren werde man mit Nachdruck daran arbeiten, den positiven Trend weiter auszubauen. Polizeipräsident Müller wies auf die jüngsten, nachweisbaren Erfolge der Polizei bei der Bekämpfung der Wohnungseinbrüche in der dunklen Jahreszeit in der Stadt Bremen hin. Da diese Ergebnisse um den Jahreswechsel herum erzielt worden seien, könnten sie sich noch nicht in der PKS 2012 auswirken. Er betonte jedoch: „Die jüngsten Erfolge zeigen uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind und nicht locker lassen dürfen. Die Bekämpfung der Einbruchs- und Straßenkriminalität steht auch weiterhin im Mittelpunkt der polizeilichen Arbeit“, so Müller.
Um 5,7 Prozent ist die Gesamtzahl der Straftaten in der Stadt Bremen zurückgegangen, die Zahl fiel hier von 77.302 auf 72.913. Damit sank auch die Kriminalitätshäufigkeitszahl (Straftaten pro 100.000 Einwohner), die dem Vergleich mit anderen Städten dient. Sie erreichte den tiefsten Stand
seit mehr als 10 Jahren und fiel von 14.123 auf 13.298. Die Aufklärungsquote stieg in der Stadt Bremen von 46,9 auf den Höchststand von 49,5 Prozent.
Die weitaus meisten Taten in der Stadt Bremen beziehen sich mit 45,8 Prozent auf Diebstahl (33.379 Taten). Das sind fast 5000 Diebstähle weniger als 2011 (38.193 bzw. 49,4 Prozent).
Bei Wohnungseinbruchsdiebstahl fanden die jüngsten Erfolge der Polizei noch keinen Eingang in die Statistik. Die Zahl stieg von 2.772 auf 2.933. Zugleich verbesserte sich die Aufklärungsquote von 9,6 auf 11,4 Prozent. Das Verhältnis von vollendetem zu versuchtem Einbruch ist mit rund 62 zu 38 Prozent gleich geblieben.
Deutlich zurückgegangen ist der Diebstahl an und aus Kfz. Die für 2012 erstmals zusammen erfasste Zahl beträgt 6.436. Die vergleichbare Zahl für 2011 beträgt 8.326. Dabei sind die bis dahin getrennten geführten Daten für Diebstahl aus (Autoradio, Navigationsgerät, im Kfz. liegen gelassene
Jacken, Handys etc.) und Diebstahl an (Teile wie z.B. Scheinwerfer, Räder) zusammengerechnet. Der Fahrraddiebstahl verringerte sich ebenfalls deutlich von 6.488 auf 5.229 Fälle. Die Zahl der Betrugsdelikte ist mit 12.405 Taten gegenüber dem Vorjahr (12.300) nahezu gleich geblieben. Eine leichte Steigerung ist im Bereich Sachbeschädigung festzustellen: von 5.238 auf 5.387.
Im Bereich Gewaltkriminalität ist mit 2.943 Taten eine Steigerung zu verzeichnen, im Vorjahr waren es hier 2.749. Die Zahl der Tötungsdelikte ist nahezu konstant geblieben, es gab wie im Vorjahr 5 vollendete Tötungsdelikte und 16 (Vorjahr 17) versuchte Tötungsdelikte. Die Aufklärungsquote lag hier bei 100-Prozent. Die Zahl der gefährlichen Körperverletzungen ist um gut 80 von 1625 auf 1707 gestiegen. 28 Prozent der Körperverletzungsdelikte wurden im Bereich des Polizeireviers Innenstadt begangen. Hier ist insbesondere die Zahl der Taten im Bereich Disco-Meile / Bahnhof / Meilenumfeld um 9 Prozent gestiegen.
Einen Rückgang gab es bei den Sexualdelikten, die Vergewaltigungen sanken von 90 auf 82, der sexuelle Missbrauch von Kindern von 125 auf 82.
Bei den Raubdelikten stieg die Zahl von 1.010 auf 1.131. Zugleich sank hier die Aufklärungsquote von 43,2 auf 36,7 und erreicht damit den tiefsten Stand seit neun Jahren. Erheblichen Anteil an der Steigerung hat insbesondere der Raub auf öffentlichen Straßen und Plätzen (von 2011: 423 auf 2012: 511). Besonders Bargeld und hochwertige Smartphones wurden im Betrachtungszeitraum geraubt. Wobei ein Großteil der Tatorte in der Innenstadt und angrenzenden Bereichen lag.
Weitere Informationen finden Sie im Internet auf der Website des Senators für Inneres der Freien Hansestadt Bremen.