20.03.2003
Radwegenetz soll systematisch ausgebaut werden
Die Qualität des Radwegesnetzes in Bremen soll in den kommenden Jahren kontinuierlich verbessert werden, um die Fahrradnutzung in Bremen weiter zu steigern und die Verkehrssicherheit für Radfahrer zu erhöhen. Das geht aus der "Zielplanung Fahrrad" hervor, die heute (20.3.2003) von der Deputation für Bau verabschiedet worden ist.
"Jeder fünfte Weg wird in Bremen mit dem Rad zurückgelegt Damit ist Bremen eine der Radlerhochburgen in Deutschland. Zählungen haben ergeben, dass mehr als 20.000 Menschen täglich mit dem Rad in die Innenstadt fahren. Doch darauf wollen wir uns nicht ausruhen", so die Senatorin für Bau und Umwelt, Christine Wischer. "Mit der Zielplanung haben wir jetzt eine verlässliche Handlungsperspektive erarbeitet, wie das Radnetz in Bremen in den kommenden Jahren auszubauen ist."
Wichtigeste Aufgabenstellung der Zielplanung war die Entwicklung eines gesamtstädtischen Netzkonzeptes. Dabei waren die Erhöhung der Verkehrssicherheit und die Verringerung von Konflikten mit anderen Verkehrsteilnehmern das vorrangige Ziel.
Im einzelnen umfasste die Aufgabenstellung
Bremen hat ein Radwegenetz von über 600 Kilometern, davon können 400 km als Hauptrouten bezeichnet werden. Die neue Netzkonzeption baut auf diesen Routen auf und entwickelt daraus rund 400 Maßnahmen zum attraktiven Ausbau der Radverbindungen. Die grobe Kostenzusammenstellung ergibt nach heutigem Stand einen geschätzten Kostenaufwand von etwa 6,4 Mio. Euro für das gesamte Programm.
Hohe Priorität wird dabei 116 Maßnahmen zugewiesen, die zu spürbaren Verbesserungen für die Sicherheit der Radfahrer führen können. Diese Maßnahmen dienen dazu, Netzlücken zu schließen und die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Radverkehrsführung werden im Rahmen von Straßenbauprogrammen umgesetzt. Das Programm macht hierfür planerische Vorgaben. Dies betrifft beispielsweise Umbauten im Brüggeweg, an der Funkschneise, am Leibnizplatz, im Bereich Remberti/Concordia in der Osterholzer Heerstraße, der Überseestadt und am Hemelinger Tunnel.
Neben dem Ausbau des Radwegenetzes wird auch die Einführung einer Wegweisung zur besseren Orientierung im Netz vorgeschlagen. Die Gesamtkosten für die damit verbundene Beschilderung werden auf rund 600.000 € geschätzt.
Auch die bestehende Grundausstattung mit Fahrradabstellanlagen soll kontinuierlich weiterentwickelt werden. So wird insbesondere in der Innenstadt und in den Nebenzentren ein weiterer Bedarf an Fahrradabstellplätzen gesehen.
Senatorin Wischer: "Mit der Umsetzung unserer Zielnetzplanung besteht die realistische Chance, die Radverkehrspotentiale noch deutlich stärker auszuschöpfen. Insbesondere bei den Kurzstreckenfahrten bis zu fünf Kilometern ist das Rad gegenüber dem PKW absolut konkurrenzfähig. Mit der Beseitigung von Mängeln im Netz wollen wir weitere Anreize geben, damit noch mehr Menschen auf den Sattel umsteigen. Für eine effiziente Verkehrsplanung ist das Fahrrad unverzichtbar, weil auch der Autoverkehr und der ÖPNV besser vorankommen, wenn die Potenziale des Fahrrads weiter erschlossen werden. Verglichen mit dem Durchschnittsanteil des Fahrrads in anderen Großstädten und der hohen Autoverfügbarkeit bei Bremer Radlern würden täglich fast 100.000 Wege in Bremen zusätzlich mit dem Auto zurückgelegt. Dies ist ein Beleg für die Richtigkeit des hier gewählten Ansatzes. Wir wollen die Pro Fahrrad-Stimmung verstärken, ohne das Klima durch eine Contra Auto-Stimmung zu belasten."